Doppelter Doppelschlag knackt die Viktoria: Wilhelm trotzdem stolz
Zwei Doppelschläge musste Viktoria Köln im Heimspiel gegen den F.C. Hansa Rostock hinnehmen, sodass auch zwei Treffer vom Punkt nicht für Zählbares ausreichten. Am Ende musste Cheftrainer Marian Wilhelm eine 2:4-Niederlage bewerten.
"Dann ist es schade"
"Wenn man vier Tore schießt, dann ist unbestritten, dass man verdient gewonnen hat", fällte der Viktoria-Coach sein Urteil in der Pressekonferenz nach Spielschluss. Zwei Elfmeter hatten zuvor nicht ausgereicht, um seine Mannschaft auf die Siegesstraße zu bringen – weil Rostock einfach kaltschnäuziger war. Obwohl Wilhelm sein Team in der Anfangsphase noch überlegen fand. "Dann ist es schade, dass es den Doppelschlag gibt. Die Standards verteidigen wir absolut nicht gut", verwies der 37-Jährige auf die Tore in der 20. und 24. Spielminute von Naderi. Aber Köln steckte nicht auf.
"Ich finde, dass wir in der Phase wieder eine sehr, sehr gute Ausstrahlung haben", lobte Wilhelm seine Mannschaft, die sich mit dem Anschlusstreffer vom Punkt belohnte. Rückschläge konnte die Viktoria verarbeiten, wie der Cheftrainer fand. "Ich bin sehr zufrieden, wie die Mannschaft weitermacht", so Wilhelm. Allerdings haderte der 37-Jährige damit, dass den Kölnern anschließend die gleichen Fehler noch einmal unterliefen – wieder schlug Rostock mit zwei Toren (50./55.) innerhalb kurzer Zeit zu. "Wir nehmen uns in der Halbzeit viel vor und dann gibt es wieder einen Doppelschlag", ärgerte sich Wilhelm. "Zwei Situationen, die wir nicht gut verteidigen. Einmal den Elfmeter, den wir so ein bisschen herschenken, und auch die Situation vor dem vierten Tor kann man besser klären."
"Das macht mich stolz"
Lehrgeld, das die Viktoria auch im zwölften Spiel in dieser Saison noch zahlt. "Ich kann micht nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal am Höhenberg vier Tore kassiert haben", sinnierte Wilhelm und stellte fest: "Dann wird es immer schwierig, ein Drittliga-Spiel zu gewinnen. Ich glaube, das ist nicht von der Hand zu weisen." Trotzdem sei er stolz auf die Mannschaft, weil sie sich in der ausweglosen Situation nicht hängen ließ – und sogar noch einmal verkürzte. "Wie sie einfach dran bleiben, sich weiter reinfighten in Situationen und man dann noch das Gefühl hat, wenn vielleicht doch noch der Lucky Punch möglich ist, dass es nochmal eng wird. Das macht mich stolz."
Daran glaubte auch die Mannschaft. Obwohl der Frust genauso vorhanden war. "Wir hatten Ansätze die gut waren, aber das reicht dann nicht. Das ist der nächste Schritt, den wir gehen müssen. Es muss noch mehr herauskommen", fand David Otto, der sich stellvertretend den Fragen von "Magenta Sport" stellte. Die Entwicklung bei der Viktoria geht in die richtige Richtung, die Ergebnisse waren zuletzt schwankend. Mit einer ausgeglichenen Bilanz von fünf Siegen, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen findet sich Köln somit im Mittelfeld der Tabelle wieder. Und muss am kommenden Freitag (19 Uhr) schon wieder gegen den FC Ingolstadt ran. Im Übrigen die Mannschaft, die der Viktoria zuletzt am 11. Spieltag der Vorsaison bei einem 4:4-Remis mit vier Gegentoren im Sportpark Höhenberg begegnete.