Alles, was ihr zum 37. Spieltag wissen müsst

Finden wir an diesem Wochenende den ersten oder sogar die ersten beiden Aufsteiger? Wer kann im Kampf um den Relegationsplatz nachlegen? Und fällt eine Vorentscheidung bei der Vergabe des vierten Abstiegsplatzes? Der 37. Spieltag könnte einige wichtige Entscheidungen liefern. Was alles auf dem Spiel steht, erfahrt ihr wie gewohnt in unserer Vorschau.
Die Ausgangslage
Am letzten Spieltag stand Dynamo Dresden ganz dicht vor dem Aufstieg in die 2. Liga – doch ein Eigentor in der vierten Minute der Nachspielzeit bedeutete das jähe Ende der vorzeitigen Jubelarien. Eine Woche später kann Dresden nun aber im Spiel gegen den SV Waldhof Mannheim alles klar machen: Bei einem Sieg wäre der Aufstieg in trockenen Tüchern. Das gilt auch für Arminia Bielefeld, das einen Punkt hinter Dresden auf Platz zwei folgt und aktuell vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat. Ein Auswärtssieg bei Schlusslicht Unterhaching – und die Aufstiegsparty kann ihren Lauf nehmen.
Hinter dem Spitzenduo geht es weiterhin eng zu: Saarbrücken, Rostock und Cottbus streiten sich um den Relegationsplatz. Im Falle der beiden Ostvereine findet dieses Kopf-an-Kopf Rennen nun sogar in einem direkten Duell statt: Der F.C. Hansa empfängt den FC Energie. Zusätzliches Öl gießt der unter der Woche durchgesickerte Wechsel von Maximilian Krauß, den es im Sommer von Cottbus nach Rostock zieht, ins Feuer.
Und auch im Abstiegskampf steht ein direktes Duell an: Dortmund II bittet den punktgleichen VfB Stuttgart II zum Tanz. Die Geschicke wird dabei Mike Tullberg leiten, der für den unter der Woche beurlaubten Jan Zimmermann in die Bresche springt. Und dann wäre da auch noch der SV Waldhof, der letzte Woche einen Befreiungsschlag landen konnte, aber nach wie vor punktgleich mit dem ersten Abstiegsplatz ist – und an diesem Wochenende wie bereits erwähnt keinen geringeren als Dynamo Dresden zu Gast hat.
Fünf Spiele im Fokus
Dortmund II vs. Stuttgart II: "Do-or-Die-Spiel" im Abstiegskampf
Eigentlich sollte Jan Zimmermann die Saison noch zu Ende bringen, ehe er sich mit Stil verabschieden und den Staffelstab an Mike Tullberg übergeben sollte. Doch nach der jüngsten Niederlagenserie – drei Pleiten bei 3:10 Toren – schlug bei den Verantwortlichen der Puls durch: Zimmermann wurde frühzeitig beurlaubt und Mike Tullberg sofort zur U23 befördert. Der 39-jährige Däne durfte schon Ende Januar für drei Spiele interimsmäßig bei den Profis einspringen, ein Intermezzo, das mit zwei Siegen und einem Remis durchaus erfolgreich war.
Nun steht gleich das direkte Duell mit dem VfB Stuttgart II auf dem Programm. Die jungen Schwaben feierten in der Vorwoche einen überlebenswichtigen 2:1 Erfolg gegen Alemannia Aachen, stehen aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber Mannheim und Dortmund II weiterhin unter dem Strich. Nun ist die Ausgangslage klar: Ein Auswärtssieg beim Dortmunder Nachwuchs und Stuttgart würde erstmals seit März ans rettende Ufer springen.
Aachen vs. Saarbrücken: Folgt Schwartz‘ dritter Streich?
Nach der 1:2-Niederlage gegen Stuttgart II polterte Heiner Backhaus, dass seine Mannschaft in der ersten Halbzeit "völlig versagt" habe. Als Konsequenz zog der Trainer die Zügel noch mal an und strich einen freien Tag. Die Idee: Mit den geschärften Sinnen soll endlich der letzte Punkt eingefahren werden, der für den rechnerisch sicheren Klassenerhalt noch benötigt wird. Sollte es im Freitagabendspiel zwischen Stuttgart II und Dortmund II einen Sieger geben, wäre der Aachener Klassenerhalt allerdings schon vor Spielbeginn am Samstag sicher.
Ein Umstand, auf den der 1. FC Saarbrücken spekulieren könnte, um möglicherweise auf etwas weniger Gegenwehr zu stoßen. Die Saarländer brauchen bekanntlich jeden Zähler im Kampf um den Relegationsplatz, zumal das formstarke Hansa Rostock nach der gewonnenen Nachholpartie in Unterhaching nur noch zwei Punkte hinter dem FCS liegt. Doch auch bei de Schwarz-Blauen stimmt die Form seit dem Trainerwechsel: Bisher wurden beide Liga-Spiele – im Landespokal musste der FCS dagegen bei Vierligist Homburg die Segel streichen – unter der Regie von Alois Schwartz gewonnen. Folgt in Aachen der dritte Streich?
Rostock vs. Cottbus: Ost-Schlager im Kampf um den Relegationsplatz
Wochenlang stand Hansa Rostock mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz da und musste sich mit Rechenspielen motivieren. Nun ist die Tabelle endlich wieder begradigt und die Hanseaten haben dank des Sieges gegen Unterhaching Gewissheit: der FCH steckt mitten im Aufstiegskampf! Der Relegationsplatz ist nur noch zwei Zähler entfernt! Als wäre das nicht schon Ansporn genug, steht nun auch noch das direkte Duell mit Energie Cottbus, das Rostock durch den Sieg in Unterhaching erstmals seit Saisonbeginn in der Tabelle überholt hat, auf dem Programm.
Für den FC Energie stellt das Spiel im Ostseestadion sowas wie der letzte Strohhalm im Aufstiegskampf dar. Nach dem Einbruch in den letzten Wochen – inklusive der bitteren 2:4 Heimpleite gegen Waldhof Mannheim in der Vorwoche – liegt die Wollitz-Truppe auf einmal nur noch auf Platz fünf. Um doch noch den sensationellen Durchmarsch einzutüten, muss in Rostock ein Sieg her. Als wäre das nicht schon brisant genug, sorgte die am Mittwoch durchgesickerte Nachricht, dass Flügelflitzer Maximilian Krauß im Sommer von Cottbus nach Rostock wechseln wird, für ein Erdbeben. Wollitz suspendierte Krauß umgehend – und richtete auf der Pressekonferenz einige deutliche Worte an den 28-Jährigen.
Mannheim vs. Dresden: Holt Dynamo die Aufstiegsparty in Mannheim nach?
Der späte Gegentreffer in Bielefeld, der Dynamo die vorzeitige Aufstiegspartie vermieste, dürfte nicht nur den Sachsen sauer aufstoßen, sondern auch dem SV Waldhof Mannheim. Schließlich braucht der SVW jeden Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Da wäre den Buwe ein Spiel gegen verkaterte Dresdner sicherlich lieber gewesen, als ein Duell gegen hochmotivierte Dynamos, die die verpasste Aufstiegsparty nun unbedingt in Mannheim nachholen wollen und daher einen Auswärtssieg anstreben.
Mannheim wiederum hofft, an die starke Leistung aus dem Cottbus-Spiel anknüpfen zu können, als der SVW endlich die sechs Spiele währende sieglos-Serie durchbrechen konnte und einen berauschenden 4:2 Sieg einfuhr. Es war der erste Erfolg von Neu-Trainer Dominik Glawogger, der nun unbedingt auch vor eigenem Publikum jubeln will, um im Kopf-an-Kopf-Rennen mit den punktgleichen Zweitvertretungen von Stuttgart und Dortmund nachzulegen.
Unterhaching vs. Bielefeld: Krönt die Arminia ihren famosen Lauf?
Ein Sieg in Unterhaching – und der Bielefelder Erfolgslauf hätte seine vorzeitige Krönung. Angesichts von vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz wäre der Arminia der direkte Aufstieg in die 2. Liga bei einem Erfolg in Unterhaching nicht mehr zu nehmen. Doch aufgepasst: Die SpVgg hat nichts mehr zu verlieren und könnte sich daher als unangenehmer Gegner herausstellen. Das musste Energie Cottbus vor rund zwei Wochen leidvoll erfahren, als die Lausitzer in Unterhaching nur zu einem mühsamen 1:1 kamen.
Das Spiel gegen Arminia Bielefeld stellt nun das vorerst letzte Unterhachinger Heimspiel im Profifußball dar. Entsprechend bestrebt dürfte das Team von Trainer Sven Bender sein, den Fans einen gebührenden Abschied zu bieten. Doch davon dürfte sich Bielefeld kaum beeindrucken lassen: Angesichts von 13 Siegen aus den letzten zehn Ligaspielen befinden sich die Ostwestfalen in bestechender Form – und streben nun nach der Krönung.