"Die Mannschaft kann große Spiele": Haching feiert Derbysieg

Auf der leichten Schneedecke im Grünwalder Stadion jubelte am Samstag die SpVgg Unterhaching. Die Oberbayern sind Derbysieger – und das zum ersten Mal seit fast 17 Jahren! Das goldene Tor erzielte Mathias Fetsch mit all seiner Routine, was nach Abpfiff zu großen Feierlichkeiten bei der Spielvereinigung führte.

Unterberger wie einst Deutinger

Mit dem Abpfiff brachen alle Emotionen aus Cheftrainer Marc Unterberger heraus, der jubelnd in die Fankurve lief und freudig seine Fäuste in den Himmel von München streckte. Der 34-jährige Coach hatte das geschafft, was zuletzt Heribert Deutinger am 3. Dezember 2006 gelang – ein Pflichtspielsieg gegen den TSV 1860 München. Damals siegten die Oberbayern in der 2. Bundesliga mit 5:1, dieses Mal genügte ein einziges Tor von Mathias Fetsch (21.). "Ich bin wahnsinnig stolz. Das war ein Sieg für den gesamten Verein", feierte Unterberger nach Spielschluss auch in der Pressekonferenz. Und kündigte die After-Show-Party an: "Die drei Punkte werden wir heute sicherlich in vollen Zügen genießen."

In einem Ausweichtrikot, das die Mannschaft selbst entworfen hatte, startete Unterhaching mit einer kontrollierten Leistung in die Begegnung. Abgesehen von einer frühen Chance der Münchner ließen die Oberbayern wenig anbrennen. "Wir hatten einen guten Mix aus flacher Spieleröffnung und unseren gefürchteten weiten Bälle", fand Unterberger sichtlich zufrieden. Ab dem Zeitpunkt des Führungstreffers verlor die Spielvereinigung jedoch den Faden, weil auch 1860 München besser in die Partie kam. "Auf zwei Tore davon zu ziehen hätten wir gebraucht, wenn die gelb-rote Karte für 1860 nicht passiert wäre", rechnete der Hachinger Coach dem Gegner eine optische Überlegenheit an. Wegen Ballwegschlagens mussten die Münchner jedoch in Unterzahl zuende spielen.

"Glück war das nicht"

"Ich fand beide Entscheidungen des Schiedsrichters fragwürdig. Da kann ich nicht mitgehen", bezog sich Unterberger später auf den Platzverweis – und auf den Elfmeter, den 1860 zugesprochen bekam. René Vollath hielt den Derbysieg jedoch fest (62.). "Die Konterchancen haben wir dann kläglich ausgespielt", fand der Haching-Cheftrainer zudem, dass die vorzeitige Spielentscheidung mehrfach möglich gewesen war. So zitterten die Oberbayern bis zum Schluss, jubelten dann aber auf der schneeweißen Rasenfläche mit dem eigenen Anhang. Beeilen musste sich Vorlagengeber Sebastian Maier.

Im Gespräch mit "MagentaSport" musste der 30-jährige Offensivspieler noch Rede und Antwort zu seinem hohen No-Look-Pass auf Fetsch stehen. "Glück war das nicht. Von den beiden treffe ich immer einen", schmunzelte Maier über seinen Assist, der auch Patrick Hobsch hätte erreichen können. So oder so war aber auch in Maier die Euphorie groß: "Wir haben das Spiel groß gemacht. Die Mannschaft kann große Spiele. Das haben wir im Pokal und der Relegation gezeigt. Wir haben das Spiel sehr hoch gehangen, aber dafür steht die Mannschaft, dass sie dann auch liefert." Und mit drei Punkten aus dem Grünwalder Stadion durfte dann auch Maier beim Anhang abklatschen. Bereits am Freitag geht es vor heimischer Kulisse gegen Halle weiter. Indes seien die zuletzt rückständigen Oktober-Gehälter inzwischen vollständig gezahlt worden, wie Präsident Manfred Schwabl versicherte.

   

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