"Besser und zielstrebiger spielen": 1860 soll Spiel lesen lernen

Im Mittelfeld der Tabelle lauern die Münchner Löwen auf einen Vorstoß in die obere Hälfte. Dazu bedarf es einen Sieg im eigenen Stadion gegen den SC Freiburg II (Samstag, 14 Uhr). Dafür bräuchten die Sechzger wiederum mal wieder eine Partie, in der mehr als ein Treffer gelingt.
"Mit dem Ball spielen und nicht kämpfen"
Vier Siege hat der TSV 1860 München in dieser Saison geholt – und dabei acht von zwölf Toren erzielt. In den übrigen Partien stockte der Offensivmotor entsprechend. In einer Pressekonferenz, die von taktischen Erläuterungen geprägt war, brachte es Cheftrainer Maurizio Jacobacci auf den Punkt: "Ich erwarte einfach, dass wir mit dem Ball besser und zielstrebiger nach vorne spielen." In erster Linie sei Joel Zwarts gefordert, der die Bereitschaft und das Verständnis für die Spielweise der Löwen aufbringen soll, um die freien Räume zu bespielen. Jacobacci fordert von seiner Mannschaft, dass sie lernt, das Spiel zu lesen.
Gleichermaßen gilt das für alle Kräfte von Albion Vrenezi bis hin zu Niklas Tarnat, der allerdings im kommenden Heimspiel gegen Freiburg II aufgrund einer Gelb-Sperre fehlen wird. Auch Marco Hiller (Knieverletzung) fällt weiterhin aus, während Leroy Kwadwo in die Innenverteidigung zurückkehren wird. Schon beim Abwehrmann fängt das Fußballspielen an. "Ich möchte vor allem mit dem Ball spielen und nicht gegen ihn kämpfen", erläuterte Jacobacci sein Verständnis der Spielweise, die er von den Löwen sehen möchte. Die Chancen, die häufiger und weniger in Spielen vertreten sind, müsse die Mannschaft dann auch nutzen.
Jacobacci sieht mentalen Fortschritt
Hinzu kommt noch, dass 1860 beim vergangenen 1:1-Remis gegen Preußen Münster zum vierten Mal in dieser Saison eine 1:0-Führung verspielt hat. "Wir haben schon gewisse Situationen miteinander erlebt", blickte der Münchner Coach auf die verpassten Chancen in den letzten Wochen zurück. "Wenn man nicht erntet, was man sät, dann kann es mental an den Spielern nagen." So hätten die Löwen wenigstens eine gute Reaktion auf die ständigen Rückschläge gezeigt. Denn nach den Erfahrungen hätte das auch anders aussehen können: "Wer weiß? Vor ein paar Wochen hätten wir das Spiel in Münster noch verloren."
Gegen Freiburg II sollte nun ein Sieg gelingen, um in der Tabelle die Richtung für die nächsten Wochen vorzugeben. Die jungen Breisgauer haben zuletzt vor zwei Wochen gespielt, nachdem die Partie gegen den Halleschen FC verlegt worden war. "Sie haben sich ein wenig besser gefunden, sich stabilisiert. Die U23-Mannschaften sind immer wieder in der Situation, in der sie nicht mit einer klaren Stammelf spielen können", analysierte Jacobacci daher. So konzentriere er sich beim SCF II weniger auf die einzelnen Personalien, als mehr auf die Spielweise. "Es gilt, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir dürfen uns beispielsweise nicht von ihnen auf eine Seite pressen lassen", sprach der 1860-Coach einen Punkt an. Ob die Taktik des 60-Jährigen aufgeht?