HFC zeigt Reaktion: "Kleiner Schritt in die richtige Richtung"

Gegen den starken Aufsteiger SC Verl holte der Hallesche FC am Dienstagabend durch ein 1:1 einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Warum Torschütze Braydon Manu dennoch gemischte Gefühle hatte und womit Trainer Florian Schnorrenberg beim Auftritt seines Teams besonders zufrieden war.
"Drei Punkte wären schon geil gewesen"
Gute Laune wollte bei Braydon Manu nicht aufkommen. Obwohl der 24-jährige Angreifer des Halleschen FC am Dienstagabend erstmals seit Anfang Februar wieder getroffen hatte, könne er sich "nicht so sehr über das Tor freuen", sagte er am Mikrofon bei "MagentaSport". Der Grund: Das 1:1 gegen den SC Verl genügte seinen Ansprüchen nicht, wenngleich er den Ausgang der Partie als fair einordnete. "Gemischte Gefühle" habe er deshalb. Denn der Flügeldribbler hatte während der Partie die Chance für sich und sein Team ausgemacht, durchaus den vierten Sieg im Kalenderjahr 2021 einzufahren. "Wir sind im Abstiegskampf und die drei Punkte wären schon geil gewesen", meinte Manu.
Doch dafür war die Leistung der Saalestädter nicht konstant genug. "Man muss ganz klar sagen, dass Verl in der zweiten Hälfte sehr dominant war. Der Ausgleich war sehr verdient. Wir können sehr glücklich sein, dass wir nicht noch einen zweiten Gegentreffer bekommen haben", schätzte Manu ehrlich ein. Denn während der HFC nach dem Seitenwechsel kaum gefährlich wurde, musste die Hintermannschaft immer wieder tief durchpusten, wenn der Ball mal wieder knapp am Gehäuse von Keeper Sven Müller vorbeiging oder dieser parierte. Chancenlos war dieser jedoch nach 72 Minuten, als Julian Stöckner in Folge einer Freistoß-Hereingabe zum Ausgleich getroffen und damit die Führung der Hausherren aus der 16. Minute egalisiert hatte.
"Großes Kompliment an meine Mannschaft"
Im zweiten Durchgang hätte sein Team "nicht mehr alles verteidigen" können und hatte Probleme, "vorn Druck auf den Ball zu bekommen", erklärte Trainer Florian Schnorrenberg die Gründe dafür, dass es letztlich nur zu einem Remis reichte, das er als "in Ordnung" einstufte. "Der Punkt kann sehr wichtig sein in der Endabrechnung", fügte der 44-Jährige an. Gefallen hatte ihm der Auftritt in den ersten 45 Minuten. Die Intensität mit der seine Profis da aufgetreten seien, "brauchen wir im Abstiegskampf, das muss die Basis sein für uns". Nach der zeitigen Führung "haben wir es verpasst, das zweite Tor zu machen", haderte er jedoch. Dennoch war sich Schnorrenberg sicher: "Es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung." Denn schließlich zeigte seine Truppe die erwartete Reaktion nach dem schwachen Auftritt bei der 0:2-Niederlage in Köln am vergangenen Wochenende.
Auffällig war, dass die immer wieder extrem anfällige und schwächste Defensive der Liga (54 Gegentore) die mit 61 Treffern beste Offensive in der ersten Hälfte gut im Griff hatte. Der Aufsteiger hatte kaum nennenswerte Szenen. "Deshalb großes Kompliment an meine Mannschaft, wie sie gearbeitet hat", lobte der Coach. Das änderte sich jedoch im weiteren Spielverlauf. "Hätten wir auch in der zweiten Halbzeit diese Power hinbekommen, hätten wir noch ein zweites Tor gemacht", war sich Manu sicher. Dass es zu dem geänderten Spielverlauf kam, erklärte Schnorrenberg damit, dass der Druck auf die Innenverteidiger des SCV nicht mehr aufrechterhalten werden und der Gegner so den Spielaufbau betreiben konnte.
Ausgangslage unverändert
Durch den Punkt hat sich an der Ausgangslage der Rot-Weißen nichts geändert. Weiterhin liegt das Team fünf Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz und profitierte kräftig davon, dass der 1. FC Kaiserslautern beim 2:2 in Duisburg in der Nachspielzeit noch den Sieg aus der Hand gegeben hatte. Ansonsten wäre der Vorsprung um zwei weitere Punkte geschmolzen. Weiter geht’s für den HFC am Samstag mit einem Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden, das zuletzt aufgrund von Coronafällen und angeordneter Quarantäne spielfrei hatten.