FCM hadert mit Platzverweis: "Zu elft machen wir unser Tor"

In Unterzahl holte der 1. FC Magdeburg am Samstag zu Hause gegen den FSV Zwickau ein 0:0. Warum die Beteiligten trotzdem nur bedingt mit dem Ergebnis leben konnten und was Trainer Christian Titz in den vergangenen Wochen bei den Schiedsrichter-Entscheidungen störte.
"Kein Platzverweis"
All das Diskutieren und Flehen brachte nichts: Schiedsrichter Patrick Glaser blieb natürlich bei seiner Entscheidung und verwies Alexander Bittroff nach einem Tritt auf den Fuß von Gegenspieler Jozo Stanic mit einer gelb-roten Karte des Feldes. Der 1. FC Magdeburg musste ab der 41. Minute in Unterzahl agieren. Ein Umstand, der das Spiel im weiteren Verlauf mächtig beeinflusste. "Auch mit einem Mann weniger haben wir gut mitgehalten. Ich wage zu bezweifeln, dass wir nicht gewonnen hätten, wenn wir nicht in Unterzahl gespielt hätten. Zu elft machen wir unser Tor", sagte Andreas Müller bei "MagentaSport" nach der Nullnummer gegen Zwickau. Der Mittelfeldspieler sah den Platzverweis auf der einen Seite als "nicht ganz clever" an. Auf der anderen vermisste er beim Unparteiischen "das Fingerspitzengefühl".
Auch FCM-Trainer Christian Titz meinte, die Hinausstellung, habe "uns sehr beeinflusst". Den 50-Jährigen ärgere ohnehin seit Wochen, "dass es ein Foul ist, wenn du mit dem Fuß hingehst, aber nicht, wenn du mit dem Arm hingehst". Im speziellen Fall von Bittroff sei es erst das zweite Vergehen des Verteidigers während des Spiels gewesen. "Wenn es ein Foul war, ist es kein Platzverweis."
Kompliment vom Trainer
Doch trotz der Unterzahl kamen die Blau-Weißen nicht ins Hintertreffen, blieben zum fünften Mal in Folge ohne Gegentreffer, sind seit sieben Partien in Serie ungeschlagen. "Kompliment, in Unterzahl muss man so ein Spiel auch erstmal ausgeglichen gestalten. Die Jungs geben sich nicht auf, stehen als Team immer zusammen", lobte Titz seine Profis. "Mit einem Mann weniger hat die Mannschaft gut gemacht. Wir haben es zum Großteil sehr konsequent verteidigt. Das 0:0 geht in Ordnung, damit müssen wir zufrieden sein." Dass Keeper Morten Behrens erneut nicht hinter sich greifen musste, fand Müller "einfach überragend".
Auch wenn das Ergebnis "vom Gesamtspielverlauf her" in Ordnung gehe, ließ Titz durchblicken, ebenfalls der Meinung zu sein, dass seine Mannschaft im Duell elf gegen elf eventuell sogar drei Punkte eingefahren hätte: "Wir wussten, dass es ein Spiel über die Zeit wird. Wir hatten die Spielkontrolle und wussten, dass wir den Gegner ins Laufen bringen müssen. Wenn dann die letzten 20 Minuten angebrochen sind, werden die Räume größer. Da wären wir mit Gleichzahl besser reingekommen." Deshalb sei er "ein bisschen enttäuscht", dass es aufgrund der Umstände nur ein Punkt wurde. Die nächste Chance auf drei Zähler gibt es für die Elbestädter, die aktuell vier Punkte vor dem ersten Platz unter dem Strich stehen, bereits am Mittwoch, wenn es zum Abstiegsduell zum SV Meppen geht.