Vier Gründe für den Aufschwung des 1. FC Magdeburg

Mit vier Siegen in Folge und 16 von 18 möglichen Punkten aus den vergangenen sechs Partien ist der 1. FC Magdeburg die Mannschaft der Stunde. Der einstige Tabellenletzte hat mittlerweile vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. liga3-online.de nennt vier Gründe für den Aufschwung der Elbestädter.

Grund 1: Christian Titz

Der Auftakt für Christian Titz nach seiner Verpflichtung als Trainer des FCM verlief extrem ernüchternd. Drei Niederlagen gab es für den 50-Jährigen, das 0:4 gegen den SC Verl im zweiten Duell war ein früher Tiefpunkt. Der Effekt des Trainerwechsels schien früh verpufft, doch das 0:1 beim SV Wehen Wiesbaden am folgenden Spieltag zeigte schon erste Besserungen im Auftritt der Mannschaft – die Handschrift des neuen Coaches wurde erkennbar. Noch deutlicher wurde dies beim 4:2 gegen Viktoria Köln, dem ersten Sieg unter Titz. Der gebürtige Mannheimer hatte seinen Profis neues Leben eingehaucht. "Er ist ein Top-Trainer, der meiner Meinung nach nicht in die 3. Liga gehört", schwärmte Angreifer Baris Atik von seinem Coach. "Wie professionell er arbeitet, was für einen Plan und eine Idee er hat, das habe ich selten erlebt", sagte der 26-Jährige.

Der Trend setzte sich fort, aktuell sind die Blau-Weißen das formstärkste Team der 3. Liga. "Was uns als Mannschaft momentan auszeichnet ist die Art, wie wir bereit sind, gegen den Ball zu arbeiten, den Gegner anlaufen und auch immer wieder die Eingaben, hohen Bälle und Standards verteidigen und nicht aufgeben", lobte Titz seine Truppe nach dem 2:0-Erfolg beim Spitzenteam Hansa Rostock am vergangenen Wochenende. "Wir bauen immer wieder Druck auf, dass der Gegner keinen kontrollierten Ball spielen kann. Das macht die Mannschaft momentan gut."

Grund 2: Baris Atik

Auch für Baris Atik lief der Auftakt in Magdeburg alles andere als nach Plan: Nachdem ihn der Klub im Winter aus der Vereinslosigkeit geholt hatte, verletzte sich der Offensivspieler, zog sich einen Muskelfaserriss zu. Die ersten acht Partien verpasste der dreifache Erstliga-Spieler. Sein Debüt gab er beim 0:4 gegen Verl. Nur zwei Spiele später – gegen Köln – war der ehemalige türkische U19-Nationalspieler in Form, erzielte einen Treffer und legte ein weiteres Tor vor. Seitdem verging keine Partie, in der Atik nicht direkt an einem Tor beteiligt war. Fünf Tore und drei Vorlagen sammelte er bereits in nur acht Spielen.

Seit der Rechtsfuß, der in den jüngsten vier Partien immer das 1:0 erzielt hatte, Erfolg hat, ist auch der FCM ungeschlagen. Ein weiterer Vorteil für ihn und das Team ist das gute Zusammenspiel mit Kai Brünker. Der Angreifer bekam seine beiden letzten Treffer von Atik aufgelegt, bediente auch schon seinen kongenialen Partner. "Das hat man manchmal im Leben so, dass zwei sich gesucht und gefunden haben. Die Chemie stimmt einfach", sagte Atik nach dem Spiel gegen Ingolstadt.

Grund 3: Abwehr stabiler

Mit 40 Gegentoren nach 27 Spielen hatte der FCM eine der anfälligsten Defensivreihen der Liga. Klar, dass ein Team gepaart mit einer harmlosen Offensive (damals nur 25 Tore) nur ganz schlecht Spiele gewinnen kann. Doch die Schwäche in der Abwehrarbeit hat sich gewandelt. Seit mittlerweile vier Partien sind die Titz-Schützlinge ohne Gegentreffer. Was auch an der taktischen Flexibilität liegt: Mal mit Dreierkette, mal mit Viererkette stellt sich der FCM auf die jeweiligen Offensivstärken der Gegner ein. "Das fängt schon vorn an wie wir den Gegner beschäftigen, versuchen, ihn frühestmöglich zu stören", erklärte Abwehrchef, Stabilisator und Kapitän Tobias Müller in der "Bild".

Grund 4: Fans

Die Beziehung zwischen Fans und Klub musste in der Vergangenheit, vor allem nach dem Abstieg aus der zweiten Liga, einige Strapazen aushalten. Immer wieder gab es Kritik an den Leistungen der Spieler und Entscheidungen der Führungsetage. Nach der derben Pleite gegen Verl war die Stimmung vorerst am Tiefpunkt. Es gab wütende Proteste der Anhänger in den sozialen Netzwerken. Doch der immer wieder bemühte Ansatz, der Erfolg komme nur mit dem Zusammenhalt, wurde umgesetzt: Vor dem Aufbruch zu den Auswärtsspielen nach Wiesbaden und Köln gab es ein Hupkonzert. Beim Spiel gegen die Viktoria im Rheinland waren auch Fans vor Ort, unterstützten die Mannschaft mit Sprechchören außerhalb des Stadions. "Durch die Unterstützung der Anhänger ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Wir sind als Team näher zusammengerückt", sagte Titz damals bei "MagentaSport". Nach den Siegen gegen Köln und Rostock gab es einen Pyro-Empfang: "Der Empfang der Fans gestern Abend war sensationell. Das spornt uns sehr an, weiter Gas zu geben, für die Fans und die Stadt weiter alles zu geben", erklärte Müller nach dem Duell gegen Hansa beim "MDR".

   

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