Dotchev vor Türkgücü-Duell: "Das Spiel ist enorm wichtig"

Am Samstag sind beinahe alle Teams der unteren Tabellenhälfte gleichzeitig im Einsatz, folglich auch der MSV Duisburg. Nach seinem erfolgreichen Debüt als Cheftrainer erlitt Pavel Dotchev zuletzt kleinere Rückschläge gegen Köln und Halle, sodass die Zebras vor der Länderspielpause wieder auf einen Abstiegsplatz rutschen könnten. Dies will der Übungsleiter unter allen Umständen verhindern – doch die Personaldecke ist dünn.
Krempicki und Gembalies starten wohl
In der Pressekonferenz vor dem Duell gegen Türkgücü München (Samstag, 14 Uhr) machte Dotchev kein Geheimnis daraus, dass höchstwahrscheinlich Connor Krempicki und Vincent Gembalies in die Startelf zurückkehren. Neben den bekannten Langzeitverletzten fehlen nämlich auch Wilson Kamavuaka (Gelb-Rot-Sperre) und Dominic Volkmer (Gelbsperre), was das Personal der Duisburger im Allgemeinen sehr überschaubar macht. "Die Länderspielpause ist für uns sehr, sehr gut", blickte Dotchev in vielerlei Hinsicht auf die anstehende Spielunterbrechung voraus, doch vorher müssen die Zebras noch einmal gegen Türkgücü ran. Ausreden gab es für den Übungsleiter nicht: "Es wäre keine gute Ausgangssituation, wenn wir ohne Sieg zwei Wochen warten müssen."
Dementsprechend forcieren die Zebras einen weiteren Heimsieg, zumal Dotchevs Bilanz in der eigenen Arena noch makellos ist. Obwohl weiterhin keine Zuschauer im Stadion zugelassen sind, war sich der Übungsleiter sicher, dass sich die Fans wieder vor der Arena mit einem Hupkonzert für ihre Mannschaft einsetzen wird. Auf neuem Rasen, der für die Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft vom DFB verlegt wurde, soll es die Zebras vorantreiben. "Das Spiel ist enorm wichtig, weil wir uns am Dienstag in Halle nicht belohnt haben. Die Leistung war sehr gut, die Reaktion war genau das, was ich sehen wollte", war Dotchev zuversichtlich, dass seine Mannschaft mental in einer guten Verfassung für die Partie sei.
"Selber guten Fußball spielen"
Die Herausforderung ordnete Dotchev jedoch nicht weniger schwierig ein. Türkgücü habe eine "spielerisch gute Mannschaft", die jedoch ihr Saisonziel wohl verpassen wird. "Sie wollten oben angreifen, aber der Zug ist mehr oder weniger abgefahren. Gerade das macht sie gefährlich, weil sie keinen Druck mehr haben. Sie können befreit aufspielen", schätzte der Deutsch-Bulgare den kommenden Gegner ein. Unter Neu-Trainer Serdar Dayat fuhren die Münchener in drei Anläufen zudem keinen Sieg ein, weswegen die Motivation groß sein dürfte. Ob es zu einem Wiedersehen mit Ex-Stürmer Petar Sliskovic kommt, der das Hinspiel per Doppelpack für Türkgücü entschied, ist offen. Zuletzt fehlte der Kroate zwei Mal wegen einem Bluterguss im Fuß.
Dagegen rechnete Dotchev mit Sercan Sararer, einem Top-Scorer der Liga. "Wir nehmen ihn morgen nicht in Manndeckung", erklärte der MSV-Coach, für den die Defensivleistung als gesamtes Team am Samstag im Fokus stehen wird. "Weil er nicht der einzige gute Spieler ist", so Dotchev mit Sicht auf die individuelle Qualität des Gegners. Verstecken will sich der MSV jedoch nicht: "Es wäre nicht in Ordnung, wenn wir zuhause spielen und dringend drei Punkte brauchen, aber im Spiel nur reagieren. Wir müssen schon selber guten Fußball spielen." Denn je mehr der MSV im Ballbesitz wäre und besagten Fußball spiele, desto "weniger Gefahr besteht für ein Gegentor".
Lazarett lichtet sich bald
Gute Nachrichten gab es trotz dünner Personaldecke trotzdem aus dem MSV-Lazarett, denn in der Länderspielpause könnten Vincent Vermeij (Außenbandriss) und Max Jansen (Knieprobleme) wieder ins Training zurückkehren. Bei Federico Palacios stand derweil eine MRT-Kontrolle an. "Wenn wir das Ergebnis haben, dann wissen wir, wie weit er ist. Bis jetzt sind die Ärzte sehr zufrieden mit ihm", zeigte sich Dotchev auch dahingehend zuversichtlich. Ob in der spielfreien Zeit ein Testspiel zustande kommt, stand am Freitag noch nicht fest.