Nach 1860-Sieg: Stoppelkamp sieht MSV "auf einem guten Weg"

Zwei Siege gegen 1860 München in einer Saison? Das gab es für den MSV Duisburg nicht allzu oft. Doch ausgerechnet in einer schwierigen Spielzeit gelang den Zebras das Kunststück, welches gleichzeitig den dritten Sieg im vierten Spiel unter Cheftrainer Pavel Dotchev bedeutete. Alles gefiel dem Coach aber nicht, auch Kapitän Moritz Stoppelkamp sah noch einen langen Weg vor dem MSV – aber die Richtung stimmt.

"Alles rausgehauen"

43 Prozent aller Begegnungen zwischen dem MSV Duisburg und 1860 München enden mit einem Sieg der Löwen, doch am Samstag trotzten die Zebras der Statistik und fuhren einen 1:0-Sieg gegen den vermeintlichen Angstgegner ein. Aziz Bouhaddouz hätte das Tor möglicherweise gemacht, doch nach einem Foulspiel von 1860-Verteidiger Dennis Erdmann übernahm Moritz Stoppelkamp vom Punkt – und blieb cool, wie auch im "MagentaSport"-Interview nach der Partie: "Ich wusste, wohin ich schieße. Deswegen war ich mir auch sicher heute." In Sachen Einsatz, Laufbereitschaft und Wille habe der MSV "alles rausgehauen, was man im Abstiegskampf braucht", sagte der Kapitän und sieht das Team "auf einem guten Weg, um die Klasse zu halten".

Zwei Siege in Folge gegen 1860 München gab es für den MSV zuletzt in der Saison 1980/81, als sich beide Mannschaften noch in der Bundesliga begegneten. Damals noch mit Bernard Dietz als Abwehrspieler. Ausgerechnet in diesem Drittliga-Jahr, in dem so viele Sorgen bei den Zebras mitspielen, holte Duisburg erneut zwei Siege gegen die Sechziger. "Zwei Mannschaften waren auf dem Platz, die unbedingt gewinnen wollten", sah Pavel Dotchev dabei einen intensiven Spielverlauf mit dem glücklicheren Ende für den MSV. Gerade in der ersten Halbzeit ließen sich die Meidericher jedoch stark einschnüren, was dem Coach nicht gefallen konnte: "Wir haben zu kompliziert zum Teil gespielt, da waren wir leichte Opfer, kann man sagen." Doch daraus befreiten sich die Zebras – dank ihrer Mentalität.

Drittbester Trainerstart seit 2000

Beim Nachholspiel unter der Woche gegen Saarbrücken brach der MSV beim 1:4 auseinander, dieses Mal blieben die Duisburger stabil. Dass ein Elfmeter und der Platzverweis gegen 1860-Verteidiger Dennis Erdmann dem Hausherren in die Karten spielte, war für Pavel Dotchev nicht nur ein Zeichen des Glücks: "Für mich war heute die Einstellung entscheidend. Dass wir alle Mann füreinander gekämpft haben. Wenn wir über die Schmerzgrenze gehen, dann können wir solche Siege erzwingen." Zauberfußball oder taktische Höchstleistung erwartete der Coach dabei nicht von seinem Team, dafür aber den nötigen Willen. Und Duisburg belohnte sich: "Ich bin sehr glücklich, dass wir nach einer bitteren Niederlage heute in der Lage waren, diese Leistung zu bringen. Das war ein Arbeitssieg."

Mitentscheidend waren auch Dotchevs Entscheidungen im Personal. Der von vielen Fans oftmals kritisierte Wilson Kamavuaka lieferte auf der Sechserposition seine vielleicht beste Partie für den MSV ab, während Innenverteidiger Dominic Volkmer seinen ersten Sieg im Zebra-Dress feierte. Die Personalauswahl hatte Dotchev "schon schlaflose Nächte, um diese Lösung zu finden", bereitet. Doch Dotchev fand besagte Lösungen, sodass er nun bereits den dritten Sieg aus dem vierten Spiel holte – eine Debüt-Bilanz, die es beim MSV ebenfalls selten gab. Nur Rudi Bommer (zehn Punkte aus vier Spielen) und Bernard Dietz (zwölf Punkte aus vier Spielen) punkteten in diesem Jahrtausend erfolgreicher zum jeweiligen Start. Nach vier Siegen aus den letzten fünf Spielen hat Duisburg die Abstiegszone vorerst auf fünf Zähler distanziert (bei zwei Spielen mehr) und kann nächsten Samstag im Kellerduell bei Viktoria Köln den den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Für Dotchev wird es das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Federico Palacios wird dann allerdings nicht dabei sein, nachdem er verletzt ausgewechselt werden musste. Dem Winter-Neuzugang droht möglicherweise eine längere Pause.

   

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