"Antifußball": Fans enttäuscht nach HFC-Nullnummer

Der Hallesche FC wartet nach dem 0:0 gegen Waldhof Mannheim weiter auf den ersten Sieg im Jahr 2021. Zwar war Trainer Florian Schnorrenberg mit der Reaktion des Teams zufrieden, doch die Fans der Rot-Weißen zeigten sich nach dem Spiel sehr enttäuscht.

"Zwischenzeitlich eingepennt"

Das Urteil der Fans war hart, stellenweise schon fast vernichtend. "Ein grauenvoller Fußballabend, der mich entsetzt in die Nacht schickt", schrieb ein Anhänger des Halleschen FC auf Facebook. Das 0:0 gegen Waldhof Mannheim sei "sooooo langweilig, so ideenlos" gewesen. Ein weiterer Fan resümierte die Partie am Mittwochabend so: "Einfach nur schwach, muss man klar und deutlich sagen! Peinlich!" Ein anderer Zuschauer sei "zwischenzeitlich eingepennt, meine Hochachtung zu diesem Antifußball".

Nach wenigen Minuten in den sozialen Netzwerken wird klar: Die Fans des HFC waren bedient und gingen mit ihrer Mannschaft hart ins Gericht. Es schwingt vor allem die Sorge vor dem Derby am Samstag gegen den wieder erstarkten 1. FC Magdeburg mit, dass es eine Niederlage gegen den Rivalen geben könnte. Das Hinspiel gewann der HFC zwar mit 2:0, doch die Vorzeichen haben sich in den vergangenen Partien gedreht. Der FCM hat zwei Spiele in Folge gewonnen, Halle hingegen holte zwei Punkte aus drei Spielen im Jahr 2021.

Eisele rettet den Punkt

Mehr als ein Remis gegen personell geschwächte Mannheimer war auch nicht verdient. "Es war ein gerechtes Ergebnis", befand HFC-Trainer Florian Schnorrenberg. Denn mehr als zwei gute Chancen durch Braydon Manu im ersten Durchgang und Michael Eberwein in Abschnitt Nummer zwei kamen in 90 Minuten nicht zustande. Stattdessen hatten die Saalestädter in der Schlussminute richtig viel Glück, nicht den Rückstand und damit die zweite Pleite in Folge hinnehmen zu müssen. Ein Schuss von Marcel Seegert wurde abgefälscht und landete am Pfosten, kurz darauf rettete Kai Eisele mit einer sensationellen Parade gegen Marco Schuster.

Dass Eisele erstmals seit dem vierten Spieltag wieder das Tor der Rot-Weißen hütete, lag an einer Verletzung von Sven Müller. Die Nummer eins hatte muskuläre Probleme im Oberschenkel und wurde deshalb von seinem Vorgänger vertreten. "Natürlich freut man sich, wenn man reinkommt", so Eisele bei "MagentaSport", wünschte dem Verletzten – ganz kollegial – aber gute Besserung. Wer am Samstag im Kasten stehen wird, ließ Schnorrenberg offen. Auch, weil noch nicht klar ist, ob Müller dann überhaupt schon wieder fit ist.

Sorgen um Derstroff

Abgesehen von diesen drei Szenen gibt es nicht viel Erquickendes vom Nachholspiel zu berichten. "Wir waren heute besser, haben aber nicht die zwingenden Torchancen gehabt. Und wenn wir sie hatten, haben wir sie nicht genutzt", schätzte Eisele das torlose Duell ein. Aber solche Tage gäbe es nunmal, "da ist es wichtig, dass wir die Null halten". Geschafft. Weshalb Schnorrenberg mit dem Resultat nicht so unzufrieden war wie die Anhänger. Das 0:4 am vergangenen Wochenende zu Hause gegen die U23 des FC Bayern "war ein Wirkungstreffer, deswegen bin ich froh, dass wir zu Null gespielt haben", so der Coach. Sein Team habe in "Form von Laufbereitschaft und Einsatzbereitschaft" die erhoffte Reaktion gezeigt.

Mit 26 Punkten beenden die Hallenser die Hinrunde auf dem neunten Platz. "Ansprechend" findet Schnorrenberg das. Die Tendenz der jüngsten Spiele zeigt aber, dass der Blick des Klubs Richtung Tabellenkeller gerichtet sein muss. Zu harmlos ist das Offensivspiel –  vor allem, wenn Torjäger Terrence Boyd, wie gegen Mannheim, fehlt. Hinzu kommen immer wieder schläfrige Defensiv-Auftritte. Zudem droht beim Derby der Ausfall von Julian Derstroff. Der 29-jährige Torschütze im Derby-Hinspiel, und mit sechs Toren zweitbester Schütze beim HFC, musste nach 54 Minuten verletzt ausgewechselt werden. Der Flügelspieler hatte einen Schlag aufs Sprunggelenk bekommen. "Wir hoffen, dass die Bänder heil geblieben sind", so Schnorrenberg.

   

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