Insolvenzplan rechtskräftig: Ex-Drittligist CFC bald schuldenfrei

Aufatmen beim Chemnitzer FC: Der Insolvenzplan des Chemnitzer FC ist seit dieser Woche rechtskräftig. Damit kann der Vorjahres-Drittligist bald mit der Auszahlung der Gläubigerquote beginnen.
Gläubigerquote bei fünf Prozent
Wie die Himmelblauen bekanntgegeben haben, ist nach Ablauf der 14-tägigen Rechtsmittelfrist der Insolvenzplan des Klubs rechtskräftig. Zuvor hatten über 99 Prozent der 124 Gläubiger bei der Gläubigerversammlung Anfang Dezember 2020 dem vom CFC und Insolvenzanwalt Oliver Junghänel erstellten Plan zugestimmt.
Somit können die Chemnitzer "jetzt mit dem letzten Schritt, nämlich der Auszahlung der Gläubigerquote, beginnen", wird Insolvenzanwalt Oliver Junghänel in einer Vereinsmitteilung zitiert. Mit der Aufhebung des Insolvenzverfahrens, das 2018 eröffnet worden war, durch das Amtsgericht Chemnitz könnte laut seiner Aussagen im Laufe des ersten Quartals 2021 gerechnet werden. Die Höhe der Auszahlungen beträgt rund 145.000 Euro, was einer Gläubigerquote von fünf Prozent entspricht. Insgesamt war der Verein mit rund 2,4 Millionen Euro verschuldet.
Fans sammelten über 500.000 Euro
Zu der genannten Ausschüttung kommen bevorrechtigte Forderungen, die nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens entstanden sind. Das betrifft zum Beispiel Löhne und Sozialversicherungsbeiträge. "Diese sind neben den Verfahrenskosten und der Vergütung des Insolvenzverwalters in voller Höhe auszuzahlen", teilt der Verein mit. Die Summe beläuft sich auf rund 362.000 Euro.
Alle Forderungen werden hauptsächlich aus den eingegangenen finanziellen Unterstützungen der CFC-Fans bezahlt. Die Mitglieder, Fans und Unterstützer des Chemnitzer FC hatten im Sommer innerhalb weniger Wochen über 540.000 Euro gesammelt. Dadurch konnten die erforderlichen Mittel für die Beendigung des Insolvenzverfahrens mittels Schuldnerinsolvenzplan nachgewiesen werden.
Wohl kein direkter Wiederaufstieg
In der derzeit unterbrochenen Saison der Regionalliga Nordost belegt der CFC den neunten Tabellenplatz, der Rückstand auf Spitzenreiter Viktoria Berlin beträgt bei zwei Spielen mehr bereits 16 Punkte. Entsprechend werden die Himmelblauen – anders als nach dem letzten Regionalliga-Jahr – wohl nicht direkt wieder in die 3. Liga aufsteigen. Es sei denn, der Aufsteiger wird über Playoffs ermittelt. Dann wäre Chemnitz wieder im Rennen. Zuletzt spielten die Sachsen in der vergangenen Saison in der 3. Liga, stiegen aber nach einem Herzschlagfinale am letzten Spieltag direkt wieder ab.