1860 verpasst Derby-Sieg: 1:1 gegen Bayern II

Unentschieden im Münchener Stadtderby: Nachdem 1860 München beim Debüt von Trainer Michael Köllner beide Halbzeiten mit enormen Kampf und Leidenschaft gestalteten, profitierte die Nachwuchsmannschaft des FC Bayern von einem Elfmeterpfiff der Unparteiischen. Das 1:1-Unentschieden wirkte daher glücklicher für die U23 des Rekordmeisters.
Wriedt schockt per Strafstoß
Unter der Leitung der erfahrenen Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus startete das Münchener Stadt-Derby direkt mit einem Foulspiel: Lars Lukas Mai fuhr Stefan Lex von hinten in die Beine, das Derby war eröffnet (1.). Im Tor entschied sich Neu-Löwentrainer Michael Köllner für Eigengewächs Marco Hiller – und der rauschte bei einer Rettungstat bereits früh mit Kwasi Wriedt zusammen, konnte aber weitermachen (5.). In den Anfangsminuten dominierten allerdings die Münchener in blau, doch auch FCB-Keeper Christian Früchtl war bei Chancen von Sascha Mölders und Lex auf der Hut (8., 10.). Das intensive Pressing beschränkte 1860 jedoch nur auf die Anfangsminuten, danach kam auch der FCB besser in die Partie und prüften Hiller durch einen Freistoß von Bundesliga-Leihgabe Mikael Cuisance (19.).
Zuvor war die Hand von Dennis Erdmann im Gesicht von Bayern-Youngster Leon Dajaku gewesen, trotz des theatralische Fallens wurde der 1860-Verteidiger aber nicht bestraft. Eindeutiger war die Szene kurz darauf, als Marius Willsch auf der Strafraumgrenze zu energisch gegen Derrick Köhn zulangte – den fälligen Strafstoß verwandelte Wriedt zur Führung für die U23 des FC Bayern (27.). Eine weitere Kombination von Cuisance und Wriedt wurde unmittelbar danach wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen, sodass den Sechzigern der Doppelschlag erspart blieb (29.). Mit der Führung im Rücken wurden die Nachwuchs-Stars des deutschen Rekordmeister griffiger, im Tor konnten sich die Löwen aber auf Hiller verlassen (32., 38.).
Dressel brüllt für die Löwen
Während die FCB-Fans mit Pyrotechnik in den zweiten Abschnitt starteten, taten dies die Löwen mit sportlichem Einsatz: Erst prüfte Mölders den Bayern-Keeper per Kopf (47.), dann scheiterte Erdmann an der Latte (48.) und erneut scheiterte Mölders aus rund 15 Metern an Früchtl (53.) – die Großchancen der Sechziger nahmen schlagartig zu. Danach bekam die Unparteiische alle Hände voll zu tun, denn im eigenen Strafraum agierte ein Bayern-Abwehrspieler ebenfalls mit der Hand zum Ball. Zuvor stand Erdmann jedoch im Abseits, bei der Rettungstat generell verletzte sich Früchtl im Bayern-Kasten ebenfalls an der Hand und konnte nach kurzer Behandlungspause weitermachen (60.). Fest stand, das Derby wurde ruppiger.
Und dann ließ Dennis Dressel Giesings Höhen beben: Nach einer Flanke von Lex konnte das 1860-Eigengewächs frei auf das Tor köpfen, Früchtl parierte im ersten Versuch noch und musste den Nachschuss des Mittelfeldspielers anschließend aus den Maschen holen (68.). Die Bayern mussten nun wieder agieren und das taten sie auch: Sapreet Singh setzte erneut Wriedt in Szene, doch Hiller konnte sich vor dem Bayern-Stürmer auf die Kugel stürzen (72.). Die Partie gestaltete sich daraufhin offen, wobei die U23-Bayern den Anschein erweckten, mit dem Punkt zufriedener zu sein – denn wenn jemand angriff, dann die Löwen. Doch das Glück der Tüchtigen fehlte 1860: Prince Owusu und Mölders liefen Zwei-gegen-Einen auf Früchtls Kasten zu, doch der eingewechselte Owusu brachte den Ball nicht zu seinem Sturmpartner herüber (81.).
Echte Torraumszenen entstanden danach nicht mehr, die Münchener Löwen mussten sich letztlich mit einem 1:1-Unentschieden zufrieden geben. Damit verharrt 1860 auf dem 14. Tabellenplatz, während sich der FC Bayern München II mit einem weiteren Zähler auf dem elften Rang platzierten.