Ex-Drittligist TuS Koblenz meldet Insolvenz an

Der verpasste Regionalliga-Klassenerhalt war offenbar der Todesstoß: Die TuS Koblenz stellt einen Antrag auf Einleitung des Insovenzverfahrens. Der Fall des traditionsreichen Vereins zeigt wieder einmal deutlich, wie schwierig gesundes Wirtschaften für die Vereine im Regionalliga-Betrieb darzustellen ist.

"Dieser Schritt war unabwendbar"

Wäre die Situation nicht derart dramatisch, könnte der langjährige Beobachter fast in die Versuchung kommen, die TuS Koblenz zu loben. Er könnte loben für ein enormes Durchhaltevermögen, für ein jahrelanges Überleben am Rande der Insolvenz. Viele andere Vereine mussten in der Zwischenzeit aufgeben – erst vor der letzten Saison traf es den damaligen Ligakonkurrenten Hessen Kassel. Problem dabei: Ein solches Lob wird bei der TuS niemanden trösten.

Der Drittligist der Saison 2010/11 geht in die Insolvenz. "Dieser Schritt", so Präsidiumsmitglied Dirk Feldhausen in der "Rhein-Zeitung", "war unabwendbar." Dennoch haben die Verantwortlichen bis zuletzt gehofft. "Hätten wir nur eines unserer sportlichen Ziele erreicht, den Klassenverbleib in der Regionalliga oder den Gewinn des Rheinlandpokals, hätten wir diesen Schritt nicht gehen müssen."

Der Fehler liegt im System

Sicherlich wurden in Koblenz gravierende Fehler gemacht. Es wurde auf Sponsoren gebaut, die letztlich absprangen oder der Aufstieg in die 3. Liga eingeplant. Dennoch gilt es festzustellen, dass sich die Insolvenzverfahren bei Regionalligisten wie ein roter Faden durch die jüngere Geschichte ziehen. Gründe dafür liegen auf der Hand: Vereine müssen aufgrund der komplizierten Auf- und Abstiegsregelungen teils wochenlang warten, bis sie mit Planungen für die kommende Saison beginnen können. Zudem war ein Aufstieg selbst bei einer Regionalliga-Meisterschaft nicht garantiert.

Zur neuen Spielzeit greifen veränderte Aufstiegsmodi. Drei Regionalliga-Meister steigen direkt auf. Ob daraus eine wirkliche Erleichterung für die Vereine entsteht, bleibt jedoch abzuwarten. Eines ist derweil sicher: Für die TuS Koblenz kommen jegliche Änderungen zu spät. "Realität ist, wir spielen künftig ganz normalen Amateurfußball."

 

   

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