Cottbus: Miriuta ist nach 0:3-Pleite in Münster sprachlos

Über das 0:3 bei Preußen Münster kann Energie Cottbus eigentlich nicht viele Worte verlieren. Es war nicht nur das nächste Debakel, es ist ein ganz gefährliches Signal, dass die Kicker aus der Lausitz ihrem Verein, ihren Verantwortlichen, ihren Fans und der ganzen Liga gerade offenbaren: Der Abstiegskampf wird weiterhin nicht angenommen. Und das kann, fünf Spieltage vor dem Saisonende, fatale Konsequenzen haben.

Cottbus taumelt

Das Gezeigte beim zuletzt wahrlich nicht unschlagbaren SC Preußen war dabei sogar über 20 Minuten passabel. Patrick Breitkreuz wurde nach einigen Spielminuten ein Treffer aufgrund einer Abseitsposition aberkannt – das war dann allerdings auch der einzige geordnete Angriff, den Energie Cottbus im Preußenstadion produzierte. Hinten stand die Verteidigung allerdings zunächst sicher und ließ die Hausherren kaum zur Entfaltung kommen. Bis eben in der 23. Minute Außenverteidiger Björn Kopplin nach einer Passstafette an das Spielgerät kam und dieses herrlich im linken, oberen Eck versenkte. So einen Treffer bekommst du, wenn du im Abstiegskampf stehst – so einen Nackenschlag muss man allerdings hinnehmen und wieder aufstehen. Genau das ging dem FC Energie an diesem Nachmittag aber völlig ab, schon vor der Pause hätte es weitere Gegentore hageln können. Einzig Torhüter Daniel Lück, von einigen Anhängern völlig zu Unrecht bei den für ihn kaum haltbaren Gegentreffern zur Rechenschaft gezogen, verhinderte mit mehreren Glanztaten Schlimmeres. Wo war die Körpersprache, wo die Leidenschaft? Cottbus taumelte in die Pause.

Trainer Miriuta fehlen nach Abpfiff die Worte

Und es sollte nach dem Seitenwechsel nur geringfügig besser werden. Erst musste wieder Lück Schlimmeres verhindern, dann klingelte es letztendlich durch Tore von Adriano Grimaldi (60.) sowie Rogier Krohne (68.) aber doch noch zwei Mal im Energie-Tor. Nein, die Mannschaft zerfiel nicht in ihre Einzelteile – immerhin erwehrte sie sich danach und verhinderte ein totales Desaster. Zu dem Zeitpunkt hatte Münster, hocherfreut über die Beendigung der Torkrise, aber auch schon zwei Gänge heruntergeschaltet. Die Brandenburger hatten sich, weiterhin auf dem 18. Tabellenplatz liegend, wieder einmal nach guter Startphase vom Kontrahenten überrumpeln lassen und dann jegliche Grundtugenden vermissen lassen. Dementsprechend bedient war Trainer Vasile Miriuta nach Abpfiff, der in einer rekordverdächtig kurzen Pressekonferenz nur zu Protokoll gab: "Wir haben jetzt vier Spiele kein Tor erzielt, mehr kann ich zu unserer Leistung nicht sagen.“ Die Spieler schlichen derweil wortlos in die Kabinen – das Interviewverbot dürfte bei den Roten um eine weitere Woche verlängert werden.

Fans stellen Spieler zur Rede

Die 300 mitgereisten Fans hatten sich derweil wieder einmal viel erhofft, müssen aber nun umso mehr den Absturz in die Amateurklassen befürchten. Ein Derby gegen Oberlausitz Neugersdorf, Duelle gegen Meuselwitz, Nordhausen oder Schönberg? Das unheimliche Szenario rückt immer näher – es war nicht verwunderlich, dass die vielleicht 50 verbliebenen Anhänger, die den Gästeblock nicht bereits zehn Minuten vor dem Abpfiff verlassen hatten, ihrem Frust freien Lauf ließen und teilweise sogar über den Zaun auf die Aschebahn sprangen. Eskalieren sollte die Situation nicht – noch nicht. Im kommenden Heimspiel gegen Aufstiegsanwärter Sonnenhof Großaspach kann das schon ganz anders aussehen. Denn Energie Cottbus braucht sich nicht immer darauf verlassen, dass die Konkurrenz ebenfalls geschlossen nicht punktet, wie es am 33. Spieltag geschehen ist. Nur aufgrund dieser für die Miriuta-Elf positiven Ergebnisse ist der direkte Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen weiterhin vorhanden und eine realistische Hoffnung auf baldige Besserung noch gegeben.

   

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