Vorschau: Das erwartet uns am 7. Spieltag

Der siebte Spieltag bringt den zahlreichen Fans der Dritten Liga lediglich ein ausgedünntes Programm: Gleich drei Spiele müssen um gut zehn Tage verschoben werden, da die betreffenden Mannschaften Spieler für die Nationalmannschaften abstellen müssen. Somit erwarten uns sieben Spiele – darunter ein echter Knaller in Sachsen. Doch auch in Cottbus, Aue und in Kiel begegnen sich jeweils zwei durchaus ambitionierte Mannschaften, sodass wir es insgesamt mit gleich vier potenziellen Spitzenspielen zu tun haben. Rot-Weiß Erfurt, Werder Bremen II und der SV Wehen Wiesbaden versuchen derweil, sich mit Siegen weiter von den unteren Rängen zu distanzieren.

Los geht es dieses Mal nicht am Freitagabend, stattdessen warten sechs Samstagsspiele auf die Liga. Unter anderem gastiert Hansa Rostock bei Erzgebirge Aue. Die Hanseaten kämpfen in letzter Zeit nicht nur mit sich, sondern auch immer wieder mit Fehlentscheidungen der Unparteiischen – mit acht Punkten hat die Kogge sich daher auf Platz 10 vorerst im eng umkämpften Mittelfeld platziert. Die Veilchen haben sich aufgrund einer Serie von drei Erfolgen zuletzt bis an die vorderen Plätze herangepirscht, mussten dann aber das Ende der Erfolgssträhne in Würzburg verkraften. Zudem fehlt mit Mike Könnecke ein zweitligaerfahrener Akteur, der sich bei den Würzburger Kickers zu gleich zwei unnötigen Aktionen hinreißen ließ und folgerichtig die Gelb-Rote Karte erhielt.

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Geht es nach den geballten Kompetenzen zahlreicher Drittliga-Experten, müssten die beiden Vereine am Samstag eigentlich gar nicht mehr antreten. „Die steigen auf“ – so der einhellige Tenor zahlreicher Trainer. In der Tat wurden die spielerisch überzeugenden Kader der Vorsaison punktuell verstärkt, sodass der letztjährige Dritte aus Kiel sowie der Vierte aus Stuttgart logischerweise zum Favoritenkreis zählen müssen. Die Realität sieht freilich (noch) anders aus: Kiel kassierte bereits 13 Gegentreffer – von der Defensiv-Stärke der letzten Spielzeit scheint wenig übrig. Die Stuttgarter Kickers, die mit ihrem Offensivfußball die Liga inspirierten, haben derweil erst vier Treffer erzielt und beklagen weiterhin den Abgang Besar Halimis, der noch nicht komplett überwunden ist. Wer macht den Schritt nach vorn und holt sich im Duell der Hochgelobten die Punkte?

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Und ab in das nächste Spitzenspiel! Zumindest vom Papier her treffen mit Energie Cottbus und dem VfR Aalen zwei Mannschaft mit viel Potenzial aufeinander. Die Lausitzer holten jedoch aus den letzten vier Partien nur einen kümmerlichen Zähler, weisen mit insgesamt sieben Punkten ebenso viele auf wie der VfR Aalen. Dass diese sich im tristen Mittelfeld befinden, liegt insbesondere an der Offensive, denn dort hapert es gewaltig: Drei Treffer stellen den absoluten Minuswert der Liga dar. Immerhin bewies Mika Ojala beim jüngsten Spiel gegen Hansa Rostock, dass auf der Ostalb offenbar an den Elfmeter-Fähigkeiten der Feldspieler geschraubt wurde – im Pokal gegen Nürnberg hatte das noch ganz anders ausgesehen. Fakt ist: Wer dieses Aufeinandertreffen verliert, muss aufpassen, nicht dauerhaft in die unteren Tabellenregionen zu rutschen.

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Überraschung, Überraschung! Nach sechs Spieltagen steht Fortuna Köln gleich acht Plätze besser da als der SV Wehen Wiesbaden, das hätte wohl kaum jemand gedacht. Speziell im Rheinmain-Gebiet stößt die aktuelle Platzierung den Verantwortlichen mehr als sauer auf, denn spätestens der 3:1-Erfolg über Werder Bremen II hätte den Knoten platzen lassen sollen. Stattdessen präsentierte man sich in Chemnitz erneut passiv und über 85 Minuten harmlos. Fortuna Köln unterstrich derweil eindrucksvoll, dass die Domstädter auch in diesem Jahr nicht unterschätzt werden dürfen: Mit zwei Heimerfolgen über Energie Cottbus und den 1. FC Magdeburg – wahrlich keine Kirmestruppen – beförderten sich Uwe Koschinat und Co. flugs dorthin, wo sie auch am Ende der Saison stehen wollen: im gesicherten Tabellenmittelfeld.

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Vier Spiele haben Bernd Hollerbach und Co. gebraucht, um in der Dritten Liga anzukommen – nun mischen sie diese aber gleich ordentlich auf: Mit zwei Siegen aus den letzten beiden Begegnungen katapultierten sich die Bayern flugs in die obere Tabellenhälfte und beweisen, dass der in der Regionalliga Bayern angerührte Beton auch eine Liga höher stabil bleibt: Zwei Gegentore stellen den Spitzenwert aller Mannschaften dar. Rot-Weiß Erfurt wird sich somit wohl nicht so leicht tun, Tore zu erzielen, wie es noch gegen den VfB Stuttgart II war. Beim 3:0-Erfolg schoss sich RWE den Frust der ersten fünf sieglosen Spiele von der Seele, muss aber trotzdem vorerst den Blick nach unten richten. Ein Auswärtssieg bei den Würzburger Kickers würde Christian Preußers Mannschaft da gleich ganz neue Möglichkeiten eröffnen…

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Im siebten Spiel der Saison hat der SC Preußen Münster bereits das dritte und letzte Duell der Hinrunde mit einer Zweitvertretung vor sich: Werder Bremen II um Alexander Nouri gibt sich die Ehre. Die Norddeutschen dürften mit einer Menge Frust gen Münsterland reisen, denn gegen Dynamo Dresden wäre mindestens ein Zähler ohne Probleme möglich gewesen. Nach nunmehr fünf Spielen ohne dreifachen Punktgewinn wird es für die Werder-Reserve langsam Zeit, den Schalter umzulegen. Preußen Münster siegte nach schwacher erster, aber stärkerer zweiter Halbzeit mit 3:1 beim Halleschen FC und sorgte so indirekt für die zweite Trainerentlassung der noch jungen Saison. Wirklich überzeugen konnten die Adlerträger ihre Anhänger dabei aber noch nicht – ein erster Heimsieg in der noch jungen Spielzeit könnte da Abhilfe schaffen.

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Frei nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ wartet am Sonntag in der einzig verbliebenen Partie das Highlight schlechthin: Dynamo Dresden empfängt den Chemnitzer FC, der Tabellenführer begrüßt den Vierten, und dann auch noch einen geografischen Nachbarn: Chemnitz und Dresden trennen nur gut 80 Kilometer über die A4, und genau diesen Weg werden auch über 2000 Chemnitzer Anhänger antreten. Doch gibt es in Dresden etwas zu holen? Zehn Tore und das Maximum von neun Punkten erzielten Uwe Neuhaus und seine Spieler aus den ersten drei Partien, erzielten dabei schon Kantersiege, Last-Minute-Erfolge und drehten Spiele. „Unser Glück ist allmählich aufgebraucht“, warnt der Dynamo-Coach jedoch bereits. Mit den Himmelblauen wartet der bisher nominell stärkste Gegner auf Schwarz-Gelb – auch der CFC wird von vielen Experten zum erweiterten Kreis der Favoriten gezählt.

   
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