5:4-Spektakel! 1. FC Magdeburg gewinnt spät beim SC Verl

Der 1. FC Magdeburg hat einen weiteren großen Schritt Richtung Aufstieg gemacht. Am Sonntag setzte sich der Tabellenführer in einem Neun-Tore-Spektakel mit 5:4 (2:1) in Paderborn gegen den SC Verl durch. Damit liegen die Blau-Weißen bei einem mehr Spiel weniger derzeit acht Punkte vor Rang drei und können den Aufstieg in einer Woche perfekt machen. Der SC Verl ist vier Punkte hinter dem rettenden Ufer, hat allerdings eine Partie weniger absolviert.

Verl trifft früh – FCM dreht auf

Im Vergleich zur bitteren 2:3-Niederlage in Osnabrück nahm Verl-Coach Kniat eine Änderung vor: Für Corboz startete Baack. Beim FCM gab es zwei Änderungen: Andreas Müller und Conteh rückten für Rieckmann und Ceka in die Startelf. Und die Gastgeber erwischten den Traumstart, gingen bereits nach sechs Minuten in Führung. Berlinski spielte in den Lauf von Akono. FCM-Keeper Reimann ging anschließend nicht entschlossen genug zum Ball und war beim Abschluss des Stürmers letztlich ohne Abwehrchance. Bei den Blau-Weißen lief auch in der Folge nicht viel zusammen. Zu ungenau waren die Aktionen in der Anfangsphase. Auch eine schlechte Abstimmung zwischen Müller und Reimann sorgte für Gefahr, Akono konnte dies jedoch nicht ausnutzen (13.). Die Kniat-Elf setzte den Gegner früh unter Druck und lag verdient in Front. Doch der Tabellenführer verfügt über die nötige Qualität und kam in der 18. Minuten schon zum Ausgleich. Einen Schuss von Krempicki konnte Verls Schlussmann Thiede zunächst abwehren, doch Schuler stand goldrichtig und versenkte den Nachschuss.

Nun waren die Elbestädter gut im Spiel und starteten eine Druckphase: Ein langer Ball landete bei Atik, der sich das Spielgerät jedoch etwas zu weit vorlegte und frei vor Thiede scheiterte (23.). Der Ligaprimus ließ nicht locker, und die Verler hatten großes Glück, noch nicht in Rückstand zu liegen: Obermair war auf der rechten Seite durch, seine scharfe Hereingabe verpasste Atik aber knapp (26.). Nur zwei Minuten später spielte Müller einen klasse Pass auf Atik, der den Ball stark verarbeitete. Seinen Querpass erreiche Conteh jedoch nicht. Nach 32 Minuten wurde die gute Phase letztlich belohnt. Nach einem Atik-Eckball war der Ball im Tor, am Ende war es Akono, der diesen über die eigene Linie drückte. In der 38. Minute patzte Thiede übel, als er einen langen Ball der Magdeburger nicht unter Kontrolle bekam. Conteh setzte nach, kam auch an den Ball, erreichte diesen nach einem Pressschlag aber nicht mehr. Stattdessen kullerte der Ball wenige Zentimeter am Pfosten vorbei. Wieder nur fünf Minuten später scheiterte Conteh an Thiede und verpasste es, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben. Der Offensivspieler hatte eine Minute später Glück, keinen Platzverweis kassiert zu haben. Sein Griff ging an die Kehle von Verls Berzel, das Schiedsrichtergespann hatte dies jedoch nicht gesehen. Es gab nur Gelb (44.). Es blieb bei der 2:1-Führung für den FCM, der durchaus auch drei oder vier Tore hätte erzielen können.

Fünf Tore in 14 Minuten – Ito hat das letzte Wort

In der Pause gab es gleich vier Wechsel: Ceka und Rieckmann kamen für Andreas Müller und Conteh (FCM). Petkov und Ochojski liefen beim SCV fortan für Berzel und Grodowski auf. Doch am Spielgeschehen änderte sich nichts, der FCM legte das 3:1 nach. Nach einem Ballgewinn machte Condé das Spiel schnell, über Atik kam der Ball wieder zum Mittelfeldspieler, der per Grätsche erfolgreich war (51.). Doch entschieden war die Partie damit noch nicht, da sich Reimann einen ganz dicken Bock erlaubte: Der FCM wollte einen Abstoß kurz ausspielen. Als der FCM-Keeper wieder am Ball war, spielte er nicht schnell genug ab, das nutzte Berlinski aus und spitzelte den Ball einen Meter vor dem Tor über die Linie (56.). Nun war das Momentum auf Seiten der Hausherren, nur zwei Minuten später erzielte Petkov das 3:3, nachdem er nicht angegriffen wurde und 20 Meter vor dem Tor zu viel Platz hatte und abziehen konnte. Auf der Gegenseite traf Atik nur den Pfosten (59). Es war ein Offensivspektakel, weil der FCM in der 61. Minute das 4:3 erzielte. Die Verler hatten den Ball schon, bekamen ihn aber nicht geklärt, weshalb Obermair an den Ball kam und traf. Selbst Magdeburgs Coach Titz konnte sich ein Lachen und Kopfschütteln nicht verkneifen. Zumindest das Lachen verging ihm aber vier Minuten später wieder. Bell Bell fälschte eine Hereingabe unglücklich ab, der Ball landetet bei Berlinski, der am Ende im Liegen zum 4:4 traf.

Nach fünf Toren in 14 Minuten holten beiden Teams kurz einmal Luft, wenngleich der FCM spielbestimmender war und immer wieder zu gefährlichen Ansätzen kam. Die Statistik machte Mut, dass noch weitere Tore fallen würden: Der FCM traf bislang 15 Mal in der Schlussviertelstunde, der SCV kassierte 15 Gegentreffer in diesem Zeitraum. Doch die Kräfte schienen auf beiden Seiten nach dem verrückten Spielverlauf zu fehlen. Die hochprozentigen Chancen blieben aus. Bis zu 88. Minute! Der zwei Minuten vorher eingewechselte Ito kam nach Pass von Kwarteng im Strafraum an den Ball, konnte sich diesen zurechtlegen und zum 5:4 treffen. Der SC Verl versuchte zwar noch einmal alles, kam aber zu keinem weiteren Treffer und musste trotz einer kämpferischen Leistung die nächste Niederlage einstecken. Bei einem Spiel weniger liegen die Ostwestfalen weiterhin vier Punkte hinter dem rettenden Ufer. Während der SCV am kommenden Samstag beim 1. FC Saarbrücken gastiert, kann der FCM am Sonntag zu Hause im Derby gegen den FSV Zwickau den Aufstieg aus eigener Kraft perfekt machen. Bei einem Spiel weniger beträgt der Vorsprung auf Rang 3 derzeit acht Punkte.

   

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