5 Gründe für den bevorstehenden Aufstieg des VfL Osnabrück
Nach acht Jahren in der Drittklassigkeit steht der VfL Osnabrück kurz vor dem Sprung zurück in die 2. Bundesliga. Mit überragenden 70 Punkten führt das Team von Daniel Thioune derzeit die Tabelle an, dabei kämpften die Niedersachsen in der Vorsaison noch gegen den Abstieg. Worin ist der Aufschwung der Lila-Weißen begründet? liga3-online.de hat fünf entscheidenden Punkte herausgearbeitet.
Grund 1: Die beinahe unüberwindbare Defensive
Gerade einmal 23 Gegentreffer hat der VfL Osnabrück nach 33 Spieltagen hinnehmen müssen und stellt damit die mit Abstand beste Defensive der Liga. Der Hallesche FC, der in dieser Saison immerhin die zweitbeste Abwehr besitzt, kassierte bereits ganze sechs Gegentore mehr. Dabei blieben die Lila-Weißen in 15 Spielen komplett ohne Gegentor und wahrten zwischen dem achten und zwölften Spieltag gar für fünf Partien am Stück die weiße Weste.
Einen wesentlichen Anteil an diesen Zahlen hat Torhüter Nils Körber. Der 22-Jährige ist derzeit von Bundesligist Hertha BSC ausgeliehen und hütete in der Vorsaison noch das Tor des Osnabrücker Rivalen Preußen Münster. Im Sommer endet zwar die Leihfrist für den zweimaligen deutschen U21-Nationalspieler, bei einem Aufstieg wäre aber eine Verlängerung der Leihe sicherlich auch für den Verein aus der Hauptstadt eine nicht uninteressante Option.
Grund 2: Das goldene Händchen des Trainers
Zwar heißt der Topjoker der bisherigen Saison Daniel-Kofi Kyereh (sieben Einwechslungen und vier Tore) und spielt beim SV Wehen Wiesbaden, dennoch darf auch Osnabrücks Trainer Daniel Thioune ohne schlechten Gewissens das richtige Näschen in Sachen erfolgreiche Einwechslung attestiert werden. Sechs Jokertore konnten die Fans des VfL bisher bejubeln, am effektivsten zeigte sich dabei Mittelfeldspieler Manuel Farrona Pulido, der bei elf Einwechslungen zweimal traf.
Doch auch die Rotationen in der Startaufstellung trugen des Öfteren Früchte. Das Paradebeispiel hierfür ist die Partie am 30. Spieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern. Hier verzichtete Thioune zunächst auf seinen Topstürmer Marcos Alvarez und brachte für ihn Steffen Tigges in der Startaufstellung, der sich mit einem Doppelpack gleich mal zum Matchwinner beim 3:1-Erfolg aufschwang.
Grund 3: Die Comeback-Qualitäten des VfL
Nur elfmal geriet der VfL Osnabrück in dieser Spielzeit ins Hintertreffen und hat somit die wenigsten Rückstände aller Teams zu verzeichnen. Dennoch stehen die Lila-Weißen auf Platz eins, wenn es um geholte Punkte nach Rückständen geht. Sechsmal ging das Team von Thioune noch als Sieger vom Platz, zweimal reichte es zu einem Unentschieden und nur in drei Spielen musste man das Stadion hinterher mit leeren Händen verlassen.
Das sind zusammengerechnet 20 Punkte, die Osnabrück nach einem Rückstand noch holen konnte. Zum Vergleich: Kaiserslautern (18 Rückstände) und Meppen (22 Rückstände) zeigten ebenfalls gute Comeback-Qualitäten, holten aber nur jeweils 14 Punkte nach Rückstand.
Grund 4: Die Konstanz
Seit dem neunten Spieltag steht der VfL Osnabrück beinahe ausnahmslos auf dem ersten Tabellenplatz, einzig nach dem 19. Spieltag wurden die Niedersachsen noch einmal kurzzeitig vom Karlsruher SC von der Ligaspitze verdrängt, wodurch ihnen allerdings die inoffizielle Hinrunden-Meisterschaft genommen wurde. Den Osnabrückern dürfte das im Nachhinein aber ziemlich egal sein, nur drei Niederlagen zeugen eindrucksvoll von ihrer Konstanz, durch die sie sich Platz eins klar verdient haben.
Grund 5: Der unberechenbare Angriff
Mit 50 Treffern besitzt der VfL Osnabrück gar nicht mal den besten Sturm der Liga, was die Lila-Weißen aber auszeichnet, wird mit dem Blick auf die Torschützen klar. 15 der bisher eingesetzten 25 Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein, unter ihnen auch Innenverteidiger Maurice Trapp, der gleich vier Treffer erzielen konnte – darunter ein direkt verwandelter Freistoß. Gefährlichster Angreifer ist aber natürlich Marcos Alvarez (elf Tore), der nach einer schwachen Saison 2017/2018 zu alter Stärke zurückgefunden hat und in dieser Spielzeit vor allem als exzellenter Standardschütze (fünf direkte Freistoßtore) in Erscheinung trat.