4:1 gegen Haching! Aalen meldet sich eindrucksvoll zurück

Im Nachholspiel des 21. Spieltags standen sich in der Aalener Ostalb-Arena zwei krisengeschüttelte Klubs gegenüber. Der VfR als Tabellenletzter empfing die im Jahr 2019 noch punktlose SpVgg aus Unterhaching. Von Krise war bei den Gastgebern indes nichts zu merken. Die Schmitt-Elf spielte furios auf und sorgte für den ersten Dreier nach 14 Spielen. Während Aalen sich im Abstiegskampf zurückmeldete, verliert Haching im Aufstiegskampf weiter an Bode. 

Der Abstiegskandidat dominiert

Von Beginn an ließ Aalen keinen Zweifel daran, dass der Glaube an den Klassenerhalt rund um die Ostalb-Arena noch nicht verloren gegangen ist. Die vom neuen Trainer Rico Schmitt vorgegebene Marschroute war unübersehbar: Alles auf Angriff. So dauerte es nicht lange, bis die Hausherren erstmals gefährlich wurden: In der siebten Spielminute rettete Unterhachings Schimmer einen länger werdenden Sessa-Freistoß erst auf der Linie. Die Enttäuschung über die vergebene Großchance sollte allerdings nicht lange anhalten – nur zwei Zeigerumdrehungen später brachte Matthias Morys den VfR in Führung. Hachings Abwehrchef Endres leistete sich einen kapitalen Fehlpass, Sessa schaltete und schickte Angreifer Morys, welcher Schlussmann Königshofer umkurvte und auf 1:0 stellte.

In der Folge versuchten die Gäste aus Unterhaching über ihr Kombinationsspiel in die Partie zu finden, doch die Aalener stellten die Räume gekonnt zu. Die einzig gefährliche Aktion der Rot-Blauen vereitelte VfR-Torhüter Bernhardt, indem er gedankenschnell aus seinem Tor kam und den Ball vor Hachings Schwabl klärte. Fast im Gegenzug schnupperte Nicolas Sessa am 2:0: Der Mittelfeldmann verlängerte eine Hereingabe von Sliskovic traumhaft per Hacke – der Ball sprang an den Innenpfosten, anschließend klärte die Hintermannschaft der SpVgg. Es wurde deutlich, dass die Hausherren nachlegen wollten. Und das taten sie nur wenig später: Traut setzte Sessa auf rechts in Szene, die Aalener Nummer 11 flanke gefühlvoll in den Strafraum, wo Offensivmann Sliskovic bereits wartete und unbedrängt einköpfen durfte (30.).

Die Führung des Tabellenschlusslichts ging zu diesem Zeitpunkt auch in der Höhe völlig in Ordnung. Erst nach und nach fingen sich die Gäste. Bigalke (35.) verursachte erstmals ein wenig Unordnung im Strafraum der Baden-Württemberger. Und kurz vor dem Halbzeitpfiff war sie dann plötzlich da, die Großchance für die bis dahin enttäuschenden Gäste: Eine Dombrowka-Hereingabe ließ Bernhardt unnötig prallen, Haching-Angreifer Hain traf mit seinem Abschluss den Pfosten (42.) So ging es mit einem 2:0 in die Pause. Bitter für die Gastgeber: Fennell verletzte sich in einem Zweikampf und musste kurz vor Ende des ersten Durchgangs durch Papadopoulos ersetzt werden.

Überragender Sessa: Aalen atmet auf

Die seit der Winterpause kriselnden Unterhachinger waren nun gefordert, wirkten nach Wiederanpfiff auch deutlich druckvoller. Großchancen jedoch blieben gegen aggressiv verteidigende Aalener zunächst weiterhin aus. Mit der Aggressivität übertrieb es dann Nicolas Sessa – gelb für den zweifachen Vorlagengeber. Im Anschluss hatte die SpVgg einmal etwas mehr Raum in der gegnerischen Hälfte. Und gleich wurde es wieder gefährlich: Winkler prüfte aus etwa 20 Metern erneut das VfR-Aluminium (58.) – dieses Mal rettete die Latte. Unterhachings Trainer Schromm witterte nun die Chance und reagierte mit einem Wechsel: Kiomourtzoglou ersetzte Winkler.

Die Spielanteile waren nun klar verteilt, Aalen kämpfte allerdings weiterhin leidenschaftlich. So spielte sich das Geschehen zwar hauptsächlich in der Hälfte der Schwarz-Weißen ab, am Ende waren die Gäste dennoch häufig zu langen, harmlosen Bällen in den Strafraum gezwungen. Der VfR hingegen lauerte auf Konterchancen – und das erfolgreich: Fast aus dem Nichts war Morys erneut durch. Der Angreifer zeigte auch in dieser Szene seine Routine im Abschluss, lupfte den Ball gekonnt über den herauseilenden Königshofer in die Maschen (67.). Vorlagengeber war wieder der überragende Sessa. Von einer Vorentscheidung wollte allerdings vor allem Unterhachings Kiomourtzoglou nichts wissen – der neue Mann verlängerte eine Ecke per Kopf in Richtung des langen Ecks, Berhardt war erstmals geschlagen (71.).

Während bei Aalen mit dem Wechsel von Ristl für Sliskovic eine defensivere Grundordnung eingenommen wurde, stellte Schromm aufseiten der Gäste alles auf Offensive: Innenverteidiger Endres verließ den Platz, Widemann verstärkte den Angriff. Der Plan ging nicht auf. Im Gegenteil: Zunächst prüfte Stahl mit einer missglückten Rettungsaktion den eigenen Torhüter. Wenig später war dieser machtlos. Nicolas Sessa krönte seine erstklassige Vorstellung mit einem trockenen Schuss aus rund 20 Metern – 4:1, Entscheidung! Aalen setzt somit ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf und verkürzt den Abstand zum rettenden Ufer auf sieben Punkte. Unterhachings Ergebniskrise verschärft sich hingegen, zu Platz drei fehlen den Münchener Vorstädtern sieben Zähler.

   
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