3:2 nach 0:2! Dresden dreht Spiel gegen Osnabrück furios
Im ersten Sonntagsspiel des 11. Spieltages hat Dynamo Dresden einen 0:2-Pausenückstand gegen den VfL Osnabrück in der zweiten Halbzeit binnen 18 Minuten noch zu einem 3:2 gedreht und sich dadurch auf den vierten Tabellenplatz vorgeschoben. Für den VfL war es die erste Niederlage nach drei Spielen.
Kurioses Eigentor
Eine raue Trainingswoche bei der SGD führte zu drei Startelf-Änderungen bei Cheftrainer Markus Anfang, der Kulke, Kutschke und Weihrauch das Vertrauen für Borkowski, Schäffler und Ehlers schenkte. VfL-Coach Tobias Schweinsteiger hatte nach dem 5:0-Sieg gegen Mannheim wenige Gründe für Veränderungen in der Anfangsformation, nur Traoré musste verletzungsbedingt durch Rorig ersetzt werden.
50 Sekunden waren gespielt, da rollte der erste Angriff der Anfang-Elf – über den rechten Flügel wurde Arslan in Szene gesetzt, der noch einen Gegenspieler im Strafraum ausstiegen ließ, doch beim Querpass war kein Teamkollege in der Nähe (1.). Die SGD blieb im Vorwärtsgang, attackierte auffällig aggressiv am gegnerischen Strafraum. Eine Angriffswelle führte zu einer Vier-gegen-Vier-Situation, in der die Dresdner das Spiel nicht weit genug auseinander zogen – in der Mitte blockte Gyamfi einen Distanzschuss (10.). Erst nach 18 Spielminuten war der Ball zum ersten Mal im SGD-Strafraum, doch eine Flanke der Osnabrücker segelte an sämtlichen Akteuren vorbei. Offensiv ging die Partie nur in eine Richtung, aber die Zuspiele der SGD blieben zu ungenau. So konnte VfL-Keeper Kühn einen vielversprechenden Pass in den Lauf noch knapp vor Kutschke aufnehmen (22.).
Dann auch mal Osnabrück: Der schnelle Niemann wurde mit einem langen Pass auf die Reise geschickt, doch Knipping konnte dem Offensivmann kurz vor dem Abschluss noch den Ball ablaufen (29.). Plötzlich war der VfL hellwach! Im gegnerischen Strafraum kombinierten sich die Lila-Weißen über zwei Stationen zu Simakala, der einen Flachschuss aus elf Metern nur knapp neben den Pfosten setzte (31.). Anschließend wurde der VfL beschenkt: Niemann flankte in die Mitte, wo Akoto per Kopf zum eigenen Keeper zurückspielen wollte – doch doch er erwischte Drljaca auf dem falschen Fuß, Eigentor (35.)! Die SGD wollte antworten, aber die Gäste nutzten das Momentum maximal aus. Ein Freistoß von Kleinhansl erreichte den ungedeckten Tesche, bei dessen Kopfball sich Drljaca vergeblich streckte – 2:0 (41.). Mit einer hitzigen Diskussion zwischen Kutschke und Kühn ging es in die Kabinen.
Dynamo dreht Spiel binnen 18 Minuten
Die Dresdner machten zunächst zu ungenau weiter. Frust und Ärger wuchs – das ging soweit, dass sich Gogia das eigene Trikot zerriss. Danach wurde es im Osnabrücker Strafraum fuchsteufelswild, denn das SGD-Feuer brannte lichterloh. Zuerst kratzte Kutschke per Kopf eine viel zu hohe Flanke von der Grundlinie, doch in der Mitte fehlte der Abnehmer vor dem freien Tor. Direkt im nächsten Zug machte es Arslan besser, der freistehend zum Anschluss einnickte (53.). Dresden machte gnadenlos weiter – und Kutschke hämmerte die Kugel aus wenigen Metern an die Latte (55.), der VfL bekam keine Luft zum atmen. Flanke Arslan, Kopfball Will – 2:2, das Rudolf-Harbig-Stadion bebte (57.). Osnabrück meldete sich lediglich mit einem Treffer ans Außennetz in der zweiten Hälfte an (59.).
Die SGD nahm den Fuß anschließend zwar vom Gaspedal, doch die ganz große Wende stand trotzdem bevor: Nach einem Eckball blieben die Hausherren erneut dran, im zweiten Anlauf holte sich Akoto den Ball – und die Hereingabe von der Seite verwandelte Kammerknecht traumhaft per Hacke zur SGD-Führung (71.) Binnen 18 Minuten drehte Dynamo das Spiel! Beinahe hätte Schäffler für die endgültige Entscheidung gesorgt, doch im Fallen schoss er die Kugel hauchzart am langen Pfosten vorbei (80.). Vom VfL kam keine echte Antwort mehr – trotz mehrerer guter Versuche, die Dresden leidenschaftlich bis zum Schluss verteidigte. Die SGD springt somit durch den furiosen Erfolg auf den vierten Platz, Osnabrück rutscht nach der ersten Niederlage seit Anfang September auf dem zwölften Rang. Dynamo, das nun seit sechs Partien ungeschlagen ist, gastiert nächsten Samstag in Essen, während der VfL auf 1860 München tritt.