31 verhängnisvolle Minuten: VfL rutscht nach 1:3-Pleite ab

Der VfL Osnabrück hat ein aus sportlicher Sicht rundum gelungenes Weihnachtsfest am letzten Spieltag der Hinrunde verpasst. Beim wiedererstarkten SC Paderborn setzte es eine 1:3-Niederlage, die sich allen voran aufgrund der zweiten Halbzeit im Rahmen hielt. Zwischenzeitlich deutete sich sogar eine empfindliche Niederlage an, weil Lila-Weiß überhaupt nicht ins Spiel gefunden hatte.

Tigges durfte von Beginn an ran

Schwer war die Aufgabe SC Paderborn nach dem Trainerwechsel einzukalkulieren gewesen – und wie sich nun herausstellt, hätten die Niedersachsen wohl kaum einen ungünstigeren Zeitpunkt des Aufeinandertreffens erwischen können. Völlig andere Ostwestfalen als noch an den ersten 17 Spieltagen der Hinserie standen dort auf dem Rasen: Da war Mut vorhanden, der nötige Wille, die Zweikampfhärte und zeitgleich auch der Funke Spielwitz. All dies ging dem VfL Osnabrück um Trainer Joe Enochs wiederum zumindest zu Beginn ab. Der US-Amerikaner hatte in der Aufstellung auf den Überraschungseffekt gesetzt: Talent Steffen Tigges spielte auf der für ihn ungewohnten Rechtsaußen-Position für den gesperrten Marc Heider von Beginn an, der eigentlich erwartete Bashkim Renneke nahm auf der Bank Platz. Auch Simon Tüting durfte sich von Beginn an beweisen, konnte aber ebenso wenig wie Tigges verhindern, dass die Gäste am Samstag einen rabenschwarzen Auftakt erwischten.

Osnabrück wird früh kalt erwischt

Denn nur 31 Minuten brauchte der SC Paderborn, um fast alle Weichen auf einen ungefährdeten Heimsieg zu stellen: Erst köpfte Innenverteidiger Tim Sebastian eine Ecke von Sven Michel in die Maschen (16.), er durfte sich dabei an vielen Freiheiten der Osnabrücker Hintermannschaften erfreuen. Zlatko Dedic erhöhte zehn Minuten später aus spitzem Winkel (26.) und als dann auch noch ein Michel-Kopfball aus großer Entfernung den Weg ins Netz fand (31.), schien das Schicksal des VfL bereits besiegelt. Erst nach dem Seitenwechsel raffte sich der Aufstiegskandidat auf und erzielte durch Kwasi Wriedt, der nicht zum ersten Mal in diesem Jahr einen Freistoß direkt versenkte (52.), früh den Anschluss. Es folgte die wohl beste Phase – auch, weil beim SC Paderborn ein Rest an Unsicherheit nicht von der Hand zu weisen war. 15 Minuten später waren die Gastgeber aber wieder obenauf, hätten ihrerseits erhöhen können. Schlussendlich fielen keine Tore mehr, der Erfolg ging in Ordnung.

Sehr ordentliches Jahr – aber noch fehlt ein Stück

Was nimmt der VfL Osnabrück für die Winterpause mit? Das Abrutschen auf den dritten Platz dürfte zu verschmerzen sein – die Art und Weise, wie die letzten Partien angegangen wurden, aber weniger. In den Heimpartien gegen die Sportfreunde Lotte und den FSV Zwickau wurden trotz der Erfolge ebenso zu viele gegnerische Chancen zugelassen wie in den Auswärtsspielen bei Fortuna Köln oder nun in Paderborn. Aktuell erscheint die Tabellenplatzierung der Leistung nicht mehr vollends angemessen, ein Aufstiegsfavorit ist Lila-Weiß nicht. Diese Erkenntnis sollte gleichwohl nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass Osnabrück ein starkes, ein ziemlich starkes Jahr absolviert hat. Knapp verpasste man den Aufstieg in der Vorsaison und auch in der aktuellen Spielzeit hat sich Lila-Weiß in eine sehr gute Position manövriert. Joe Enochs und Co. haben an der Bremer Brücke sehr zufriedenstellende Arbeit geleistet.

   

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