3:1 gegen Havelse: Kickers senden Lebenszeichen im Tabellenkeller
Big-Points im Abstiegskampf für die Würzburger Kickers: Der jetzt Tabellen-18. setzte sich am frühen Sonntagsspiel vor 487 Zuschauern mit 3:1 in Hannover beim TSV Havelse durch. Es war der erste Sieg nach zwölf erfolglosen Versuchen für die Unterfranken, die damit an Havelse vorbeiziehen. Die Kickers kletterten auf sechs Punkte an das rettende Ufer heran, während Havelse einen herben Rückschlag im Tabellenkeller hinnehmen muss.
Kickers nutzen ihre Chance – TSV zu harmlos
Beide Trainer nahmen im Vergleich zur Vorwoche jeweils einen Wechsel in der Startelf vor. Havelse-Coach Ziehl stellte Arkenberg für den erkrankten Kapitän Fölster in die Innenverteidigung. Würzburgs Trainer Santelli nahm Breunig aus der Anfangsformation. Für ihn gab der begnadigte Pourié sein Startelf-Comeback im Angriff. Im Hinspiel gab es ein 0:0, es war der ersten Punkt des Aufsteigers aus Hannover. Am Sonntag war klar: Dieses Ergebnis würde im Kellerduell des Achtzehnten gegen den Neunzehnten keiner Mannschaft weiterhelfen. Der Tabellenvorletzte aus Bayern war von Beginn an die aktivere Mannschaft, hatte mehr Ballbesitz und versuchte früh, die Kontrolle an sich zu reißen. Doch Torgefahr blieb zunächst aus, auch mehrere Eckbälle brachten noch nicht den erhofften Moment. Erstmals eingreifen musste Havelse-Schlussmann Quindt nach einem Schuss von Kopacz (12.). Doch auch dieser Abschluss war nicht wirklich gefährlich. Die "Hausherren" selber versuchten ihr Glück im Umschaltspiel nach Ballverlusten der Kickers, waren aber zu ungenau und wurden noch nicht gefährlich. Stattdessen kam Würzburg erneut durch Kopacz zum nächsten Versuch, den Quindt zur Ecke abwehren konnte (13.).
Erstmalig gefährlicher wurde der TSV durch Düker, der aus 20 Metern abzog, Bonmann aber vor keine Probleme stellen konnte (18.). Kurz darauf gab es eine gelbe Karte für Teichgräber, nachdem er vor dem Würzburger Strafraum ohne Kontakt zu Boden gegangen war – Schwalbe. Die beste Chance des Spiels hatten auch die Gäste. Pourié wurde geschickt, brachte den Ball aber unter Bedrängnis nicht an Quindt vorbei. Doch die Bayern blieben dran, und nutzen den folgenden Eckball zur Führung. Der Ball landete nach einer Kopfballverlängerung bei Strohdiek, der aus wenigen Metern wuchtig zum 1:0 traf (26.). Es war das 19. Saisontor für die schwächste Offensive der Liga. Die Kickers waren auf dem Weg nach zuvor zwölf erfolglosen Spielen wieder einen Sieg einzufahren. Doch Havelse war nicht geschockt, hatte daraufhin gute Offensivaktionen, jedoch war immer wieder ein Bein der gegnerischen Defensive dazwischen. Das Bild änderte sich auch in der Folge nicht, der TSV war nicht die schlechtere Mannschaft, fand jedoch noch nicht die entscheidende Lücke, um zum Ausgleich zu kommen. Kein Wunder, weshalb der Aufsteiger die zweitschwächste Offensive der Liga stellt. So blieb es bei der knappen Führung für die Gäste, die einen bessere Anfangsphase hatte, danach aber nachließen.
Hausherren mit schneller Antwort
Santelli reagierte in der Pause und nahm zwei Wechsel vor: Breunig kam für Stefaniak, Herrmann für Becker. Den ersten Akzent setzten dennoch die Gastgeber. Langfeld köpfte eine Hereingabe an die Latte, stand dabei jedoch im Abseits (47.). In der 53. Minute kassierte Plume dann nach einem Foul an Pourié die gelbe Karte, wird somit am kommenden Wochenende gegen Köln fehlen. Zwei Minuten später verletzte sich Perdedaj an der Schulter und musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Waldner in die Partie. Nach fast einer Stunde gab es die beste Chance für Havelse: Nach einer Flanke kam Froese frei zum Kopfball, setzte seinen Versuch allerdings neben das Würzburger Gehäuse (58.). Mit Langfeld kassierte später auch der zweite Havelser eine gelbe Karte mit Folgen, wird ebenso in Köln gesperrt fehlen (62.).
Von den Gäste war bis dahin zwar nicht viel zu sehen, dennoch erzielten sie nach 71 Minuten das 2:0. Nach einem Angriff über die rechte Seite passte Kopacz den Ball nach innen zu Herrmann, der völlig freistehend nur noch ins leere Tor einschieben musste. Doch es dauerte nur 108 Sekunden, bis der TSV eine Antwort parat hatte. Nach einem Eckball kam der Ball eher zufällig zu Arkenberg, der aus fünf Metern den Anschluss zum 1:2 herstellte (73.). Plötzlich war die Spannung wieder da, nachdem sie für zwei Minuten verschwunden schien. Allerdings nur kurz, denn nach 84 Minuten war der Zwei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Nach einem Foul am eingewechselten Sané gab es Strafstoß, den der Gefoulte höchstpersönlich und souverän zum 3:1 verwandelte. Über eins, zwei Ansätze kam die Ziehl-Elf in der Folge nicht mehr hinaus, es blieb bei der Niederlage. Durch den Sieg kletterten die Kickers auf den 18. Platz, liegen sechs Punkte hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, haben allerdings zwei Spiele mehr absolviert. Havelse hat als Tabellen-19. einen Punkt weniger als die Kickers. Während der TSV am Freitag in Köln antritt, empfängt Würzburg am Samstag Ligaprimus 1. FC Magdeburg.