3:0! Eiskalte Braunschweiger zeigen Mannheim die Grenzen auf
Herber Rückschlag im Aufstiegsrennen für den SV Waldhof Mannheim: Mit 0:3 verloren die Buwe vor 11.124 Zuschauern gegen Eintracht Braunschweig, das seinen ersten Sieg in Mannheim überhaupt feiern konnte. Während die Niedersachsen damit den dritten Platz zementieren, ist der Waldhof nun fünf Punkte entfernt.
Tor aberkannt, Elfmeter zurückgenommen
Beide Trainer sahen keine Gründe, etwas an ihren jeweiligen Startaufstellung zu ändern. Die erste gute Aktion der Hausherren gab es schon in der zweiten Minute: Nach einem Flankenlauf von Donkor und anschließender Hereingabe, die keinen Abnehmer fand, kam Martinovic an den Ball. Sein Abschluss aus wenigen Metern wurde noch geblockt. Schmerzhaft wurde es für die Gäste nach einer Viertelstunde: Schnatterer traf BTSV-Abräumer Krauße mit dem Fuß im Gesicht. Krauße musste daraufhin medizinisch versorgt werden und eilte mit blutender Wunde in die Kabine, sodass die Niedersachsen vorerst in Unterzahl waren. Erst nach sechs Minuten kam Krauße zurück auf den Platz und wurde von Schnatterer, der für das Foul die gelbe Karte gesehen hatte, mit einer Umarmung empfangen. Die zwischenzeitliche Überzahl konnten die Hausherren derweil nicht nutzen, stattdessen kamen die Braunschweiger besser in die Partie, reagierten auf die schwache Anfangsphase.
Dennoch jubelte Mannheim – ganz kurz aber nur. Ein Kopfball von Seegert ging Richtung Tor, kurz vor der Linie drückte Costly die Kugel über die Linie. Doch dieser stand im Abseits (38.). Bitter: Der Ball wäre auch ohne Costlys Eingreifen ins Tor gegangen. Und ob der vermeintliche Torschütze überhaupt im Abseits stand, war zudem fraglich. Doppelt bitter: Praktisch im Gegenzug gingen dann die Niedersachsen in Führung: Nach einer tollen Kombination über den wieder fitten Krauße und Henning kam der Ball zu Multhaup, der trocken zum 1:0 ins kurze Eck verwandelte (39.). Und es war noch immer nicht Schluss: Eine Flanke von Henning bekam Gohlke an den Oberarm. Schiedsrichter Dankert entschied zunächst auf Strafstoß für Braunschweig (45.). Doch dann wurde die Entscheidung zurückgenommen, stattdessen gab es Eckball. Wohl die Braunschweiger Spieler selber haben angemerkt, dass es kein Handspiel und somit kein Elfmeter war.
Doppelschlag macht alles klar
All die guten Vorsätze der Buwe waren bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff über den Haufen geworfen: Lauberbach bekam den Ball noch von der Torauslinie gekratzt, brachte diesen in die Strafraummitte, wo Multhaup lauerte und aus fünf Metern auf 2:0 erhöhte (48.). Ein großer Rückschlag für die Mannheimer, die sich in dieser Szene viel zu naiv verhalten hatten. Und es wurde noch schlimmer. Nach einem Eckball war Ex-Mannheimer Schulz mit dem Kopf zur Stelle, erhöhte auf 3:0 (54.). Waldhof-Coach Glöckner reagierte, wechselte gleich dreimal und brachte Kother, Rossipal und Verlaat. Der Effekt bliebt zunächst aus, stattdessen hatten die Hausherren Glück, dass der BTSV einen Konter mit Überzahl nach einer Stunde nicht gut ausspielte. Eine gute Chance, um wieder heranzukommen, hatte Martinovic. Sein Abschluss aus zehn Metern ging jedoch über das Tor (63.).
Kurz darauf scheiterte Ekincier an Fejzic (66.). Der Waldhof war mittlerweile all in gegangen, wollte das 1:3, musste aber immer wieder aufpassen, nach Ballverlusten nicht den endgültigen K.o. zu kassieren. Trotz aller Bemühungen wurde es nicht mehr spannend, dem SVW fehlte die Effizienz, die es benötigt hätte, um das Duell noch einmal offen zu gestalten. Die Fans im Stadion hielt das aber nicht davon ab, für eine tolle Stimmung zu sorgen. Braunschweig spielte es im Stile eines Spitzenteams souverän herunter und hatte auch nicht mehr allzu viele Situationen zu überstehen. Schultz hatte per Kopf sogar noch die Chance auf einen Doppelpack, verfehlte das Tor aber (78.). Mit dem dritten Sieg in Serie hat sich der BTSV die gute Ausgangslage im Aufstiegskampf beibehalten. Mit einem Spiel weniger liegt das Team zwei Punkte hinter dem Zweiten aus Kaiserslautern und hat zwei Punkte Vorsprung auf Verfolger 1. FC Saarbrücken. Mannheim ist nach der ersten Niederlage seit Ende Januar als Sechster fünf Punkte hinter Braunschweig – bei zudem bereits einem Spiel mehr.