2:2! Kutschke entreißt Rostock spät den Sieg

Am Freitagabend trafen der FC Ingolstadt und Hansa Rostock aufeinander. Am Ende stand ein 2:2-Unentschieden auf der Anzeigetafel. Während der FCI die Anfangsphase dominierte, übernahm der FCH im weiteren Verlauf zusehends das Kommando. Die Härtel-Elf schaffte es in einer dramatischen Schlussphase jedoch nicht, die Führung über die Zeit zu retten. 

FCI nutzt Rostocks Schläfrigkeit

Für Tabellenführer Ingolstadt läuft es bisher nach Plan, Cheftrainer Jeff Saibene nahm im Vergleich zur letzten Partie dennoch mehrere Änderungen vor: Wolfram, Kotzke und Sussek nahmen auf der Bank Platz, dafür durften Diawusie, Keller und Kaya von Beginn an ran. Neues Personal kam wenig überraschend auch beim kriselnden Gegner aus Rostock zum Zug. Übungsleiter Härtel baute seine Startelf auf vier Positionen um: Reinthaler, Bülow, Pepic und Opoku starteten für Breier, Hildebrandt, Öztürk und Riedel. Anfangs zeigte sich das erwartete Bild: Ingolstadt im Vorwärtsgang. Und die Schanzer kamen dem Führungstreffer schon bei der ersten Offensivaktion sehr nahe. Ein Missverständnis zwischen der Hansa-Hintermannschaft und Schlussmann Kolke ermöglichte Kaya die Schusschance, dieser konnte jedoch nicht genug Druck hinter die Kugel bringen (4.).

Wenig später durften die Hausherren dann doch jubeln. Nachdem Ahlschwede den dynamischen Diawusie im Strafraum gelegt hatte, gab es Elfmeter – Angreifer Kutschke ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte per Rechtsschuss im linken Eck (8.). Der Treffer schien dem FCI allerdings nicht sonderlich viel Auschwung zu geben. Vielmehr wurde Rostock im Anschluss sicherer. Nach einem Doppelpass mit Opoku zog Butzen in Richtung Tor, im letzten Augenblick klärte die FCI-Defensive (15.). Erst in der 25. Spielminute zeigte sich Ingolstadt wieder einmal in der Offensive und bekam aufeinanderfolgend gleich zwei Freistöße zugesprochen: Erst zimmerte Kaya das Leder in die Mauer, dann zielte Elva aus bester Position weit über den Kasten. Die Gastgeber waren nun wieder etwas präsenter und störten die Rostocker konsequent beim Spielaufbau.

So war es Ingolstadts Kurzweg, der einen langen Ball von Krauße gekonnt annahm, das zweite Tor jedoch knapp verpasste – der Ball strich links vorbei (35.). Dann endlich wieder einmal Hansa: Vollmann befand sich schon im Sechzehner, Torhüter Buntic war jedoch rechtzeitig unten (36.). Bis zum Halbzeitpfiff passierte nicht mehr sonderlich viel. Einzig Thalhammer stoppte Rostocks Opoku unerlaubt und sah die Gelbe Karte (41.). Nach einem schwachen Start in die Partie stabilisierten sich die Gäste, fanden jedoch noch nicht die Mittel, um das FCI-Tor ernsthaft in Gefahr zu bringen – daher ging das 0:1 zur Pause durchaus in Ordnung.

90.+7: Kutschke trifft Hansa ins Herz

Wie zu Beginn der ersten Halbzeit brauchte es auch nach Wiederanpfiff kaum eine Phase des Abtastens. Hansa suchte ohne Umwege das Heil in der Offensive – und belohnte sich schnell. Opoku erhielt die Kugel auf der rechten Seite und startete ein sehenswertes Solo. Der 20-Jährige ließ gleich zwei Abwehrspieler aussteigen und vollendete schließlich wuchtig ins kurze Eck (50.). Ingolstadt reagierte mit wütenden Angriffen, Chancen sprangen dabei nicht heraus. Stattdessen drehte Opoku das Spiel beinahe vollends. Der Offensivmann kam im Strafraum an den Ball und zielte nur knapp neben den Pfosten (56.). Es entwickelte sich nun eine offene Partie, in der die Gäste etwas näher am Führungstreffer zu sein schienen.

FCI-Trainer Saibene reagierte mit einem Doppelwechsel: Beister und Sussek kamen für Diawusie und Elva (60.). Und die Schanzer meldeten sich sogleich wieder zu Wort. Nach einer Ecke war Keller jedoch zu überrascht, um noch effektiv abschließen zu können (63.). Die Hausherren erlangten nun nach und nach die Spielkontrolle zurück. Kurz darauf setzte sich der eingewechselte Beister erstmals in Szene, zog nach innen und scheiterte mit seinem platzierte Abschluss am gut parierenden Kolke (68.). Nun sah Jens Härtel die Zeit für Veränderungen gekommen, auch bei Rostock gab es gleich zwei Wechsel: Königs und Breier ersetzten Verhoek und Vollmann (71.). Das neue Duo fügte sich bestens ein: Breier flankte von links scharf in die Mitte, Königs verpasste den flachen Ball nur knapp (72.). Die Kogge war wieder am Drücker: Einen Eckball von Opoku konnte Burnic nicht festhalten, am Ende landete die Kugel knapp neben dem Pfosten (73.).

Der enorm auffällige Opoku initiierte nur eine Zeigerumdrehung später die nächste Großchance, indem er über die Außenbahn sprintete und dann den im Zentrum postierten Königs suchte. Der Angreifer scheiterte aus kürzester Distanz, Burnic parierte überragend (74.). In den Schlussminuten egalisierten sich die Mannschaften größtenteils, es schien bei einem 1:1-Unentschieden zu bleiben. Kurz vor Schluss erhielt Hansa jedoch noch einen Eckstoß. Pepic fand Bülow – und der Mittelfeldmann köpfte zum umjubelten 2:1 ein (86.). Ingolstadt schien geschlagen. Doch auch die Schanzer hatten noch eine Antwort parat. Kutschke zog im Strafraum ab, Sonnenberg traf den Angreifer unglücklich am Oberschenkel und verletzte sich dabei selbst – Schiedsrichter Asmir Osmanagic zeigte zum zweiten Mal auf den Punkt. Erneut legte sich Kutschke die Kugel zurecht und verwandelte – nachdem Sonnenberg im Anschluss an eine längere Behandlungspause mit einer Trage vom Platz gebracht wurde – sicher zum 2:2-Endstand (90.+7.). Rostock schnupperte in einer kurzweiligen Partie am Befreiungsschlag, muss sich nach einer dramatischen Schlussphase allerdings mit einem Zähler zufriedengeben. Ingolstadt wird mit der Punkteteilung hingegen gut leben können und steht weiter an der Tabellenspitze. Hansa fuhr immerhin den ersten Auswärtspunkt ein.

   
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