2:2 im Spitzenspiel – BTSV und 1860 patzen – MSV siegt im Keller
Kein Sieger im Spitzenspiel: In einer packenden Partie trennten sich der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Magdeburg am Samstag 2:2. Duisburg sicherte sich im Kellerkrimi einen wichtigen Dreier bei Würzburg (2:1). 1860 München verspielte in letzter Minute eine Führung gegen Meppen (1:1), während der BTSV ebenfalls nur zu einem 1:1-Unentschieden gegen Freiburg II kam Dazu spielten Türkgücü – Mannheim (0:0) und Dortmund II – Havelse (1:0).
Kaiserslautern 2:2 Magdeburg: Packendes Spitzenspiel
Der Betzenberg lud zum Spitzenspiel ein, und die Roten Teufel nahmen sich der Herausforderung sofort an. Bei einer Freistoßvariante stahl sich Philipp Hercher aussichtsreich davon und musste eigentlich nur noch zu einem von fünf freien Lautrer hineingeben, doch der Außenbahnspieler verpasste den richtigen Zeitpunkt (6.). Auf der anderen Seite hielt Matheo Raab seinen Kasten auch nach insgesamt 412 Spielminuten ohne Gegentor bei einem strammen Standard von Baris Atik aus 25 Metern sauber (11.). Es ging hin und her – und auch Terrence Boyd wurde daran beteiligt! Der Stürmer erhielt einen Steckpass, steuerte alleine auf den Kasten zu und wurde in allerletzter Sekunde doch noch von Alexander Bittroff per Grätsche eingeholt (22.). Dann duplizierten sich die Ereignisse. Sirlord Conteh erhielt die Kugel von Tatsuya Ito, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Raab (30.) – und Sekunden später jubelte der Flügelspieler doch noch! Wieder gab Ito von der Grundlinie herein, dieses Mal konnte Conteh einschieben (32.). Es war das erste Gegentor für den FCK in diesem Kalenderjahr. Kurz vor der Pause forderte der FCK noch einmal einen Handelfmeter, dazu kam es aber nicht (42.).
Die Roten Teufel kamen mit Schwung aus der Kabine, spielten den ersten Angriff aber zu kompliziert aus. Über mehrere Stationen kam der Ball aber doch zu Boyd, der per Kopf noch irgendwie auf Hercher ablegen konnte – Pfosten (50.)! Wieder reklamierten die Lautrer wegen eines möglichen Handspiels beim Klärungsversuch, danach gab es erneut Freistoß für den FCK – und Boris Tomiak hämmerte den Ball aus fünf Metern in die Maschen (51.)! Und dann der Schlag ins Gesicht: Conteh drang in den Strafraum ein, wo Kevin Kraus im Zweikampf noch wegziehen wollte – trotzdem riss er den Gegenspieler um, Atik verwandelte vom Punkt zur erneuten FCM-Führung (55.). Auf der Gegenseite wurde das Spektakel dann durch einen weiteren Elfmeterpfiff perfekt gemacht, zuvor wurde Mike Wunderlich klar gefoult. Marlon Ritter tänzelte am Punkt und schloss dann aber ganz schlecht ab, Dominik Reimann konnte den schwachen Schuss sogar aufnehmen (58.). Aber der FCK brach nicht ein und schlug zurück: In der Mitte setzte sich Boyd durch, ein Abpraller von Reimann landete bei Hendrick Zuck – und dann im Tor (66.). Beide Mannschaften agierten weiter offensiv und warteten auf den entscheidenden Fehler des Gegners. Den Fehler machte am Ende zwar keiner mehr, dafür gingen die Nerven durch: Heftige und große Rudelbildung vor der Trainerbank nach einem rüden Foul mit beiden Beinen voran von Magdeburgs Florian Kath (90.). Magdeburgs Co-Trainer Silvio Bankert bekam die rote Karte, während Kath mit Gelb davon kam. Am Ergebnis änderte das nichts mehr. Magdeburg bleibt souveräner Tabellenführer, Lautern liegt 12 Punkte dahinter auf Rang 2.
Würzburg 1:2 Duisburg: Big-Points für den MSV
Am Dallenberg stieg der absolute Kellerkrimi zweier Teams, die eigentlich andere Ambitionen haben – und der Tabellenletzte aus Würzburg setzte seine Misere nahtlos fort. Ein langer Ball der MSV-Abwehr erreichte in der Spitze Aziz Bouhaddouz, der sich praktisch mühelos durch die FWK-Innenverteidigung bewegte und aus kurzer Distanz früh einschob (4.). Die Kickers verdauten den Schock der Anfangsphase, die Zebras verlagerten ihr Spiel auf Kontermöglichkeiten. Aus Sicht der Duisburger hätte sich das beinahe gerächt, denn bei einem Freistoß aus halblinker Position knallte Marvin Stefaniak das Leder an den Pfosten (33.). Und dann patzte der FWK wieder: Im eigenen Strafraum brachte Tobias Kraulich seinen Gegenspieler zu Fall – die Würzburger diskutierten vor dem fälligen Strafstoß lange darüber, dass der Verteidiger bei seiner Grätsche zuerst den Ball gespielt habe. Moritz Stoppelkamp war es egal, er verwandelte souverän vom Punkt zum 2:0 (39.).
Nach dem Seitenwechsel lauerte Duisburg weiter auf Chancen und bekam diese auch, beispielsweise durch einen Abschluss von Stoppelkamp, in den sich Christian Strohdiek gerade noch hineinwarf (52.). Würzburg suchte nach seinen Möglichkeiten – und scheiterte bei einem Standard denkbar knapp an einer Flugparade von Leo Weinkauf (61.)! Aber dann kam der FWK doch noch zurück: Zuerst parierte Weinkauf noch gegen Marvin Pourié aus kurzer Distanz (69.), dann traf der rehabilitierte Stürmer nach einer Ecke per Kopf zum Anschluss (72.). Der MSV bemühte daraufhin weiter die Kompaktheit und blieb standhaft – und konnte am Ende den Befreiungsschlag landen und die Abstiegsplätze vorerst verlassen. Für Würzburg wird es auf dem letzten Platz dagegen düster, beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer nun doch schon acht Zähler.
Meppen 1:1 TSV 1860: Last-Minute-Ausgleich des SVM
Im Verfolgerduell beschäftigten sich beide Mannschaften in der ersten Viertelstunde vorwiegend mit der Fehlervermeidung. Dann nahm die Partie plötzlich Fahrt auf: Knapp 20 Meter vor dem gegnerischen Kasten bewies Richard Neudecker ganz, ganz viel Gefühl im linken Schlappen, indem er die Kugel sehenswert aus dem Lauf heraus über SVM-Keeper Erik Domaschke zum 1:0 in die Maschen hob (24.). Die Emsländer reagierten umgehend und erreichten Luka Tankulic im Strafraum, doch zwei wuchtige Abschlüsse aus kurzer Distanz hielt Marco Hiller jeweils ganz stark (26.). Jetzt war Feuer drin, der SVM attackierte weiter – und Jeron Al-Hazaimeh setzte das Leder bei einem Vorstoß an den Pfosten (27.). Die Meppener übten in der Folge zwar weiterhin Druck aus, doch die großen Chancen ließ 1860 danach vorerst nicht mehr zu.
Der zweite Abschnitt begann erneut mit einem Pfostentreffer – wieder war es Meppen, dieses Mal aber Jonas Fedl mit dem Klärungsversuch an das eigene Aluminium (48.). Auf der Gegenseite setzte das Abwehrverhalten der Münchner kurz aus, sodass Richard Sukuta-Pasu alleine auf Hiller zusteuern konnte, aber der 1860-Keeper blieb Sieger (55.). Meppen machte weiter Druck, und wieder traf Fedl das Gestänge, dieses Mal auf der richtigen Seite per Kopf (61.). Und dann? Auch Morgan Faßbender bekam den Ball auf dem Kopf serviert, wieder klingelte das Gebälk (63.)! Den Sturmlauf der Meppener hätte Stefan Lex beenden können, doch einen Kopfball aus kürzester Distanz konnte Domaschke mithilfe seiner Abwehrleute klären (79.). Auch eine scharfe Hereingabe von Kevin Goden landete am Ende in den Armen von Domaschke (88.). Das rächte sich in der letzten Spielminute – ein hoher Ball wurde zweimal in der Mitte zu Mike Feigenspan verlängert, der die Kugel ins Netz schweißte (90.). Damit blieb das Verfolgerduell ohne Sieger. 1860 belegt weiterhin Rang 9 und rangiert damit einen Platz hinter den Emsländern.
Braunschweig 1:1 Freiburg II: BTSV nur Remis
Im Eintracht-Stadion spielte in der Anfangsviertelstunde nur eine Mannschaft, nämlich die Hausherren. Der artistischste Versuch gehörte dabei Sebastian Müller, der es per Fallrückzieher versuchte (3.), danach köpfte Lion Lauberbach ganz knapp am Gehäuse vorbei (12.). Auch die beste Chance der Gäste gehörte dem BTSV, denn beinahe wäre Michael Schultz ein Kopfballtreffer ins eigene Netz gelungen (20.). Und dann der Schock: Noah Weißhaupt dribbelte sich in den gegnerischen Strafraum, wurde von Robin Krauße klar zu Fall gebracht. Weißhaupt trat selber an, Jasmin Fejzic parierte – doch den Abpraller verwandelte der Freiburger dann doch noch (23.). Braunschweig reagierte mit Wut im Bauch und antwortete durch Maurice Multhaup! Zunächst klärte der SCF eine Flanke in den Strafraum, über zwei, drei Stationen kam der Ball aber wieder hinein – und im anschließenden Durcheinander staubte der Braunschweiger ab (29.). In der Folge beruhigte sich das Spiel zunehmend.
Die zweite Halbzeit ähnelte dem Beginn des Spiel – nur mit dem Unterschied, dass nun Freiburg das Zepter in die Hand nahm. Der BTSV überstand die Drangphase ohne große Chance gegen sich, andersherum wurde aber auch nur ein Schuss von Lauberbach abgefeuert und geblockt (58.). Die aktivere Mannschaft im zweiten Abschnitt blieb aber das U23-Team, bei einem Dribbling durch drei BTSV-Abwehrspieler hindurch ließ sich Weißhaupt aber zuviel Zeit für das Abspiel (80.). Eine zwingende und spielentscheidende Szene brachte jedoch kein Team mehr auf den Platz. Durch das Remis haben es die Hausherren verpasst, auf Rang drei vorzurücken, während der SCF nun Platz elf belegt.
Türkgücü 0:0 Mannheim: Waldhof verzweifelt
Das Scheibenschießen der Gäste im Münchner Olympiastadion begann schon früh in der Partie. Dominik Martinovic tauchte frei vor TGM-Keeper Franco Flückiger auf, der direkt in der ersten Situation stark reagierte (2.). Es sollte ein Tag werden, an dem der Waldhof verzweifelte. Im Durcheinander konnte Adrien Lebeau abschließen, wurde aber auf der Linie geklärt (8.) – kurz darauf wählten Martinovic und Marc Schnatterer einmal zuviel den Pass statt des Abschlusses (10.). Nach dem temporeichen Beginn flachte das Geschehen zunächst ab, die nächste Chance ließ lange auf sich warten – und gehörte Türkgücü. Bei einem Lupfer von Eric Hottmann ließ sich Timo Königsmann aber nicht beirren (30.). Auf der Gegenseite wurde Martinovics Schuss zuerst geblockt, dann von Flückiger entschärft (34.). Auch gegen Pascal Sohm blieb der TGM-Keeper anschließend aus kurzer Distanz siegreich (37.). Zur Pause haderte Mannheim mit der Präzision.
Das änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nicht. Schnatterer wurde erneut geblockt, Lebeau schloss zu hoch ab (55.). Die Zeit rannte allmählich gegen den SVW, der auch an den Paraden von Flückiger verzweifelte (59.). Auch Kunststücke halfen dem Waldhof nicht weiter – so scheiterte Martinovic in der Schlussphase abermals am gegnerischen Keeper, dieses Mal mit einem Fallrückzieher (79.). Oben drauf kam dann noch ein Lattentreffer durch den glücklosen SVW-Stürmer (86.). Beinahe hätten die Münchner dann alles auf den Kopf gedreht, doch auch Königsmann konnte sich gegen Philip Türpitz am Ende behaupten (89.). Mannheim bleibt dadurch Tabellenfünfter, während Türkgücü noch auf Platz 18 steht.
Dortmund II 1:0 Havelse: Tachie stoppt den TSV-Lauf
Der TSV trat zum ersten Mal seit Saisonbeginn nicht als Tabellenletzter in einer Partie an und witterte auch gegen die U23-Mannschaft des BVB wieder Morgenluft. Zunächst bestimmte aber Dortmund das Spiel: Ted Tattermusch und Immanuel Pherai verpassten gemeinsam eine Hereingabe (9.), dann rutschte ein Freistoß von Berkan Taz nur ganz über das Gehäuse (19.). Die Niedersachsen lauerten auf Chancen und wären für die Geduld beinahe belohnt worden – doch nach einem Treffer von Julius Langfeld entschied Schiedsrichter Eric Müller auf Abseits (38.). Im direkten Gegenzug hatte der TSV dann Glück, weil Keeper Norman Quindt stark gegen Taz parierte (39.). Weniger Glück hatten die Havelser wiederum eine Zeigerumdrehung später, als Yannik Jaeschke bei einer Ecke klar mit der Hand zum Ball ging – aber wieder konnte sich Quindt auf der Linie auszeichnen, der Keeper parierte einen Elfmeter von Taz (41.)!
Auch im zweiten Abschnitt konzentrierte sich Havelse weiterhin auf eine stabile Defensive, ein Lattenschuss von Antonios Papadopoulos blieb so lange die einzige Chance (61.). Und dann war der Bann für die Dortmund doch gebrochen: Taz brachte einen Eckball hinein, den Joker Richmond Tachie nur noch einnicken musste (72.). Die Gäste mussten einen Gang höher schalten, um noch etwas Zählbares mitzunehmen – und hätten es beinahe erreicht. Langfeld prüfte BVB-Schlussmann Luca Unbehaun erst per strammen Abschluss, dann per Fallrückzieher (78.). Havelse sträubte sich mit aller Macht, am Ende spielten die Schwarz-Gelben aber die Partie herunter. Aus kurzer Distanz hätte Moritz Broschinski auch auf dem Papier noch für die Entscheidung sorgen können, verpasste aber ebenfalls (90.+4). Der BVB bleibt somit in Schlagdistanz zu den Spitzenplätzen, während Havelses Lauf im Abstiegskampf vorerst gestoppt wurde. Als Vorletzter liegen die Niedersachsen nun wieder sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer.