90.+3! Alvarez schießt Osnabrück im Topspiel spät zum Sieg
Ekstase an der Bremer Brücke! Gegen den KFC Uerdingen drehte der VfL Osnabrück am Montagabend das Spiel in allerletzter Sekunde und in Überzahl durch einen verwandelten Elfmeter von Marcos Alvarez – 2:1 hieß es am Ende. Während Osnabrück seine Tabellenführung damit weiter ausbaut, kassierte Uerdingen die dritte Pleite in Serie.
Muntere erste Hälfte ohne Tore
Die Partie begannen beide Mannschaften auf Augenhöhe: Gleich in der 1. Minute bekam Osnabrück den ersten Eckball, den Stefan Aigner aber ohne Gefahr im Sechzehner klärte. Wenig später war es Maurice Trapp, der wiederum nach Ecke erstmals für Gefahr sorgte, den Ball aber über das Tor setzte (5.). Es folgte eine kurze Spielunterbrechung, nachdem Fans aus Protest gegen Montagsspiele Tennisbälle auf den Platz warfen (8.). Nach Wiederbeginn wurde auch Uerdingen gefährlich: Der umtriebige Aigner verpasste die Führung nur knapp (9.). Es entwickelte sich eine offene Partie, in der die Uerdinger Gäste zwar mehr Spielanteile hatten, Osnabrück über Konter dennoch konstant gefährlich blieb. Ein Tor sollten aber beide trotz guter Angriffe nicht erzielen – mit 0:0 ging es folgerichtig in die Kabine.
Beister sieht Gelb-Rot
Die Gastgeber kamen in den ersten Minuten der zweiten Hälfte besser in der Partie: Mit viel Ballkontrolle übernahmen die Lila-Weißen erst einmal das Geschehen, konnten aber keinen Profit daraus schlagen. Im Gegenteil: Nach einer vermeintlich geklärten Ecke leitete Kevin Großkreutz den nächsten Uerdinger Angriff ein und bediente in der Mitte Schorch. Der KFC-Kapitän ließ nichts anbrennen und köpfte die Kugel ins rechte Eck (56.). Doch die Führung hielt nicht lange: Auf der anderen Seite brachte Marco Álvarez per Standard eine Flanke an den Strafraum, wo Tim Danneberg aus der Drehung perfekt vollendete – Ausgleich (63.). Für die Gäste kam es noch dicker: Der bereits verwarnte Beister musste nur Minuten nach dem Gegentreffer mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem der ehemalige Bundesligaspieler Agu an der Seitenlinie zu Fall brachte – eine zumindest diskussionswürdige Entscheidung.
Álvarez in letzter Minute
Nun hatte Osnabrück Lunte gerochen und spielte nach vorne, Bashkim Renneke scheiterte nur knapp am Aluminium (74.). Auch in der Folge attackierte der VfL weiter, der Aufsteiger beschränkte sich auf die Defensivarbeit und versuchte, das Ergebnis irgendwie über die Zeit zu bringen. Ein Freistoß von Álvarez brachte Gefahr, doch Vollath warf sich dazwischen und klärte die Situation (86.). Ein weiterer Álvarez-Standard brachte ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg (90.). Drei Minuten Nachspielzeit legte der Unparteiische oben drauf, die Ränge kochten und dem KFC lieb kaum Luft zum Atmen. Wieder pfiff der Unparteiische: Natürlich war es wieder Álvarez, der aus dem Halbfeld einen Freistoß abfeuerte – den Konrad im Strafraum an die Hand bekam. Elfmeter in der allerletzten Minute: Álvarez trat an, Vollath entschied sich für die falsche Ecke und Osnabrück siegte in allerletzter Sekunde. Der Schiedsrichter pfiff die Partie nicht mehr an, die Bremer Brücke kochte über – und der VfL Osnabrück festigt die Position an der Tabellenspitze und liegt nun bereits sechs Punkte vor dem Relegationsplatz. Der KFC Uerdingen fällt nach der dritten Niederlage in Folge auf Platz sieben, hat aber nur einen Punkt Rückstand auf Rang drei.