2:1 gegen Köln! Duisburg siegt nach spätem Patzler-Fehlgriff

Mit einem 2:1-Heimsieg gegen Viktoria Köln baute der MSV Duisburg die Tabellenführung am Abend aus. Während die Gäste den ersten Durchgang dominierten, kamen die Zebras nach Wiederbeginn gehörig auf. Letztlich brauchte es für den Dreier jedoch die Mithilfe von Gäste-Keeper Patzler.

MSV egalisiert aus dem Nichts

Am Montagabend machten der MSV Duisburg und Viktoria Köln den 16. Spieltag rund. Mit einem Sieg konnte Tabellenführer Duisburg den Vorsprung auf Rang drei bis auf sechs Punkte ausbauen, angesichts von vier Liga-Erfolgen im Rücken durfte den Zebras dieses Unterfangen durchaus zugetraut werden. Zu unterschätzen war allerdings auch die rechtsrheinische Viktoria nach wie vor nicht – trotz ergebnistechnischer Durststrecke war mit einem Dreier immerhin der Sprung auf Platz sechs möglich. Aufseiten des MSV fielen Jansen und kurzfristig auch Top-Torjäger Stoppelkamp aus, Cheftrainer Torsten Lieberknecht baute daher auf die Dienste von Rückkehrer Ben Balla sowie Engin. Auch Kölns Pavel Dotchev musste gleich mehrere Anpassungen vornehmen, für die angeschlagenen Mesenhöler und Gottschling spielten Ersatzkeeper Patzler und Lang. Zudem fehlten der gelbgesperrte Dietz, Funke nahm nur auf der Bank Platz. Neu dabei waren so auch Holthaus und de Vita.

Die Anfangsphase der Partie war geprägt vom sprichwörtlichen Abtasten, beide Mannschaften scheuten zunächst das offensive Risiko. Abgesehen von einem Warnschuss durch Duisburgs Mickels (7.) mussten gut 11.800 anwesende Zuschauer mit intensiv geführten Zweikämpfen vorlieb nehmen. Daran änderte sich im Verlauf der ersten 20 Spielminuten wenig, dann aber kam die Viktoria auf – und die konnte im Gegensatz zu den Duisburgern auf ihren Top-Torjäger zählen. Über Holzweiler gelangte die Kugel zu Bunjaku, der Goalgetter zog umgehend ab und versenkte das Leder aus gut 15 Metern Torentfernung im linken unteren Eck (24.). Mit nunmehr zwölf Saisontoren übernahm Bunjaku zugleich die Führung in der Torjägerliste, sein ärgster Widersacher Stoppelkamp (elf Treffer) konnte an diesem Abend bekanntlich keine sportliche Antwort liefern.

Die Führung der Domstädter kam zwar durchaus plötzlich, verfehlte ihre Wirkung allerdings nicht. Duisburg war angeknockt und kam weiterhin nicht in die gefährliche Zone. Stattdessen setzten die Gäste Nadelstiche: Holzweiler prüfte Weinkauf von der Strafraumgrenze (35.). In der Folge verdiente sich die Viktoria die Führung zunehmend, der MSV hingegen wirkte mittellos. Entsprechend groß war die Überraschung, als Albutat noch vor der Halbzeit fast ungestört nach vorne marschierte. Der Mittelfeldmann steckte kurz vor dem Sechzehner gekonnt auf Vermeij durch, welcher wiederum vor Patzler die Nerven behielt – Ausgleich (42.). Danach war Pause, mit einem – gerade für Duisburg schmeichelhaften – 1:1 ging es in die Kabinen.

Patzler wird zur tragischen Figur

Ohne personelle Veränderungen ging es in den zweiten Durchgang. Und dann war es wieder die Viktoria, die den Vorwärtsgang einlegte. Duisburg stand zunächst kompakt – und so ähnelte das Bild den Anfangsminuten der ersten Halbzeit: Zweikämpfe ja, Torchancen nein. Daran änderte sich etwas, als auch Duisburg beschloss, die Offensivbemühungen erneut zu intensivieren. Mickels spielte Vermeij frei, der Angreifer donnerte das Spielgerät in Richtung linkes unteres Eck, fand seinen Meister jedoch im glänzend reagierenden Patzler (53.). Die Szene gab den Hausherren spürbar Auftrieb, die Lieberknecht-Elf steigerte ihre Ballbesitzzeit nun kontinuierlich und lief den Gegner zudem früh an. Köln ließ die bis hierhin deutlich erkennbare Linie vermissen, zu allem Überfluss musste de Vita mit einer Rückenverletzung ausgewechselt werden. Pavel Dotchev schickte stattdessen Fritz auf den Rasen (57.).

Die nächste Chance für den MSV folgte sogleich. Mit einem Flugball fand Albutat den durchgestarteten Mickels, letzterer konnte die Kugel mit einem Kopfball aus bester Position nicht mehr auf das Tor bringen (60.). In der 66. Minute bekam Mickels dann gleich die Möglichkeit, es besser zu machen. Dieses mal brachte der Offensivmann den Ball nach einer scharfen Vermeij-Hereingabe zwar auf den Kasten, dort verhinderte der abermals starke Patzler jedoch den Einschlag. Mickels lief nun regelrecht heiß – und probierte es zum Dritten: Sein Rechtsschuss aus halblinker Position strich über das Kreuzeck (70.). Trotzdem: Köln konnte sich in dieser Phase kaum aus der Umklammerung befreien, die MSV-Führung schien eine Frage der Zeit.

Die Schlussphase stand demnach unter klaren Vorzeichen: Der Tabellenführer spielte auf Sieg, die Viktoria auf einen Zähler. Das unterstrichen auch die wenigen Kontermöglichkeiten der Gäste, die allenfalls halbherzig ausgespielt wurden. Die einzige Torannäherung verzeichnete Kapitän Mike Wunderlich, doch der Freistoß des Routiniers ging links vorbei (76.). Das gleiche Ergebnis stand nach dem Abschluss von Duisburgs Alleinunterhalter der zweiten Halbzeit – Leroy-Jacques Mickels (79.). Als sich die Hausherren so langsam schon mit dem Unentschieden abfanden, bekamen sie plötzlich Hilfe von unerwarteter Stelle. Scepanik brachte einen Freistoß hart, aber unplatziert auf das Tor, der bis dahin so starke Ersatztorhüter Patzler griff daneben und schenkte den Zebras den Dreier (87.). Duisburg baute den Vorsprung an der Spitze somit doch noch aus, während die Kölner einen äußerst bitteren Rückschlag verarbeiten müssen.

   
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