2:1 gegen BVB II: Türkgücü siegt bei Hyballa-Debüt
Gelungener Einstand für Peter Hyballa als Trainer von Türkgücü München. Der 45-Jährige konnte in seinem ersten Spiel als Verantwortlicher des ambitionierten Klubs einen 2:1-Heimsieg gegen die U23 von Borussia Dortmund bejubeln. Während die Münchner mit 15 Punkten aus zehn Partien auf den zehnten Platz springen, ist der BVB mit zwei Punkten mehr Dritter.
Chancen auf beiden Seiten
Türkgücü-Coach Peter Hyballa nahm bei seinem Debüt an der Seitenlinie der Münchner vier Änderungen vor: Moritz Kuhn, Marco Kehl-Gomez, Sercan Sararer und Petar Sliskovic rückten für Filip Kusic, Tim Rieder, Nico Gorzel und Törles Knöll in die Startelf. Bei den Gästen gab es nur einen Wechsel: Torhüter Luca Unbehaun stand für Stefan Drljaca zwischen den Pfosten.
Von Beginn an entwickelte sich ein offenes Spiel. Das erste Ausrufezeichen setzten aber die Hausherren. Eine Hereingabe von Philip Türpitz verpassten Sararer und Sliskovic jedoch zentral im Strafraum, hätten den Ball sonst womöglich ohne Probleme zur frühen Führung in die Maschen drücken können (4.). Doch kurz darauf meldeten sich auch die Gäste erstmals. Serkan Taz wurde an der Strafraumgrenze angespielt, sein Schuss verpasste das Ziel jedoch einige Zentimeter (9.). Insgesamt waren die kriselnden Münchner besser in der Partie, kamen durch Türpitz zur nächsten Gelegenheit. Aber der Offensivspieler verzog freistehend aus 17 Metern deutlich (14.).
Der Druck der Hausherren nahm immer weiter zu, wenngleich auch Kehl-Gomez nach einer Flank per Kopfball zu ungenau war und über den Kasten der Dortmunder zielte (16.). Der Einsatz Türkgücüs war zweifelsfrei da, doch die bis dahin guten Ansätze wurden noch nicht genutzt. Auch in der Defensive stimmte der Einsatz, sonst hätte der BVB nach 19 Minuten in Führung gehen können. Aber Albion Vrenezi war bis in den eigenen Strafraum zurückgelaufen und rettete nach einer Hereingabe im letzten Moment vor dem einschussbereiten Immanuel Pherai.
Es dauerte nicht lange, da machte Türkgücü offensiv wieder auf sich aufmerksam: Nach starkem Lauf von Sararer und anschließender Flanke von Moritz Römling setzte Sliskovic zu einem Seitfallzieher an, Unbehaun war aber zur Stelle und konnte den Ball abwehren (26.). In der Folge beruhigte sich die Partie ein wenig, auch weil die Zahl an Fouls zunahm, die den Spielfluss störte. Gute Chancen blieben deshalb aus. Das änderte sich in der 42. Minute. Nach einem geklärten Eckball blieben die Hausherren am Ball. Sararer bekam auf der Außenbahn erneut das Spielgerät, chippte dieses genau auf den Kopf von Alexander Sorge. Den Versuch des Verteidigers konnte Unbehaun zwar noch erreichen, aber nicht vollends entschärfen, sodass der Ball letztlich über die Linie kullerte. So ging es mit einer verdienten Führung der Hausherren in die Pause.
Türpitz mit der Entscheidung
Nach der Pause kamen die Hausherren wieder sehr früh zu einer guten Möglichkeit, doch Sliskovic traf den Ball wenige Meter vor dem Tor nicht und verpasste so das 2:0 (49.). Auf der anderen Seite waren die Türkgücü-Profis zwei Mal im letzten Moment zur Stelle, um gefährliche Hereingaben in den Strafraum zu vereiteln. Nach einer Stunde ließ sich festhalten, dass der Schwung aus der Anfangsphase der Partie verflogen war. Beiden Teams gelang es nicht mehr, gefährlich zu werden. Bezeichnend war ein Freistoß von Dortmunds Taz, dessen Freistoß aus 25 Metern gefühlt ebenso viel über das Tor flog. Beide Trainer reagierten auf diesen Druchhänger und brachten frisches Personal, das neue Impulse setzten sollte.
Beim BVB machte sich das schnell bemerkbar. Nach einem Zusammenspiel mit Richmond Tachie wurde Christian Viet im Strafraum angespielt, seinen strammen Abschluss konnte Türkgücü-Schlussmann René Vollath aber mit der Brust abwehren (65.). Im Gegenzug verpasste der eingewechselte Knöll mit seinem Abschluss das lange Eck nur knapp (66.). Doch nur wenige Sekunden später war es dann soweit! Eine Hereingabe von Sararer nahm der starke Türpitz im Strafraum direkt und hämmerte den Ball zum 2:0 ins Netz (68.). Um das Unheil noch abzuwenden, reagierte BVB-Coach Enrico Maaßen und wechselte gleich vier Mal aus (74.).
Spät ging der Plan auf. Timo Bornemann nutzte die fehlende Ordnung in der gegnerischen Hintermannschaft aus, erzielte nach einem Pass in die Spitze auf ihn das 1:2 aus Sicht der Schwarz-Gelben (87.). Die Spannung war plötzlich wieder da. Doch ein weiterer Treffer blieb aus. Die Westfalen kassierten die dritte Saisonpleite, sind aber immer noch auf Rang drei. Türkgücü feierte den vierten Sieg und sicherte sich den zehnten Platz, liegt nur noch zwei Zähler hinter dem BVB. Während die Talente-Truppe aus Dortmund am kommenden Sonntag zu Hause gegen die Würzburger Kickers antritt, ist Türkgücü am Montagabend beim 1. FC Magdeburg zu Gast.