2:0! Kaiserslautern kegelt Mainz aus dem DFB-Pokal

David gegen Goliath hieß es auch am heutigen Samstagnachmittag im DFB-Pokal, wo der 1.FC Kaiserslautern Bundesligist Mainz 05 zum Rheinland-Pfalz-Duell empfing. In einem kampfbetonten Spiel überzeugten die Roten Teufel insbesondere in Durchgang zwei, in dem der FCK den Bundesligisten durch Tore von Starke und Pick am Ende mit 2:0 nach Hause schickte.

Quaison verpasst Mainzer Führung mehrfach

Über sieben Jahre lang hatten die Anhänger beider Fanlager auf eine Neuauflage des Rheinland-Pfalz-Duells warten müssen, welches der FSV im Februar 2002 – damals noch mit beiden Vereinen in der Beletage des deutschen Profifußballs – deutlich mit 4:0 für sich entscheiden konnte. Der FCK brannte also auf Wiedergutmachung und wollte es dem vermeintlichen Favoriten vor 40.694 Zuschauern von der ersten Minute an schwer machen.

Doch ebenjener Favorit verbuchte nach gut sechs Spielminuten die erste gute Torannäherung: Quaison tauchte nach schöner Kombination der Gäste plötzlich frei vor Grill auf, der gegen den Mainzer Angreifer jedoch stark im Eins-gegen-Eins parierte. Quaison sollte der Aktivposten beim Bundesligisten bleiben. Erst verzog der Stürmer aus durchaus aussichtsreicher Position (8.), dann strich sein kraftvoller Fernschuss aus rund 18 Metern nur knapp über das FCK-Gehäuse (14.). Wiederum nur vier Minuten später hatte Quaison erneut die Führung auf dem Schlappen, konnte die scharfe Hereingabe von Aaron jedoch frei vor Grill nur am Tor vorbeidrücken (18.).

Eine Führung für die Mainzer, sie wäre zu diesem Zeitpunkt alles andere als unverdient gewesen, von den Roten Teufeln kam im Spiel nach vorne lange Zeit nichts Nennenswertes. Es dauerte bis zur 26. Minute, ehe der FCK zu einer ersten, aber dann auch gleich hochkarätigen Torannäherung kam: Matuwila flankte über links kommend auf Thiele, der Kopfball des sträflich frei stehenden Lautrer Angreifers strich jedoch am Tor der Mainzer vorbei. Der Startschuss für eine erste kleinere, frenetisch von den eigenen Fans angepeitschte Druckphase der Roten Teufel, ohne dabei jedoch weitere Hochkaräter verbuchen zu können. Die Mainzer Anfangseuphorie hatte sich hingegen gelegt, bis auf zwei Fernschüsse von Brosinski (36.) und Onisiwo (42.) musste Lauterns Schlussmann Grill vor der Pause nicht mehr eingreifen, sodass es mit 0:0 in die Pause ging.

Starke zittert Elfmeter rein – Pick sorgt für späten Knockout

Ohne personelle Wechsel starteten der Erst-und der Drittligist in die zweiten 45 Minuten, die kurz nach Wiederanpfiff aufgrund des Abbrennens von Pyrotechnik im Mainzer Fanblock zeitweise unterbrochen werden musste. Das große Offensivfeuerwerk beider Mannschaften hingegen ließ zunächst auf sich warten, Hemlein verbuchte immerhin den ersten Abschluss aufs Tor in Durchgang zwei für den FCK, jedoch auch am Kasten der Mainzer vorbei (54.). Auf der Gegenseite setzte Onisiwo eine hochkarätige Chance für die Gäste nur an das Außennetz (56.). Dann schallte plötzlich ein Aufschrei durch den Betzenberg: Bell legte im Laufduell mit Thiele den Lautrer Angreifer im Strafraum – Elfmeter für den FCK, eine knifflige Entscheidung. Starke nahm sich der Sache an – und zitterte den Ball über die Linie der 05er, nachdem Müller den Strafstoß zunächst abklatschen, den Kullerball ins eigene Netz jedoch nicht verhindern konnte, 1:0 für den Underdog.

Mainz war nun gezwungen, aufzumachen, sodass sich immer wieder Räume für die Roten Teufel boten. Eine herrliche Einzelaktion von Pick hätte das 2:0 verdient gehabt, rollte jedoch letztlich deutlich am Mainzer Kasten vorbei (70.). Mainz blieb aber gefährlich, ein satter Abschluss von Maxim strich nur um wenige Zentimeter über das Netz der Gastgeber (76.). Lauterns Schlussmann Grill machte das Spiel selbst noch einmal spannend, als er bei einem Ausflug zur Eckfahne den Ball verlor, was der Bundesligist jedoch nicht bestrafen konnte (80.). Der FCK verteidigte jetzt mit Mann und Maus und wollte mit der munteren Unterstützung der eigenen Anhänger im Rücken den knappen Vorsprung nicht mehr aus der Hand geben, Mainz lief hingegen die Zeit davon und spielte die Angriffe nicht mehr sauber zu Ende.

Und so kam es, wie es kommen musste: Mainz lief in einen Konter der Hausherren, Skarlatidis bediente Pick, der im Sechzehner noch einmal einen Haken schlug und flach zur Vorentscheidung für die Roten Teufel einschob – Deckel drauf, 2:0! Im Anschluss riss sich Pick das Trikot vom Leib, kassierte folgerichtig Gelb aber auch den Unmut der Mainzer Anhänger, die daraufhin Pyrotechnik auf das Feld schmissen und für eine Nachspielzeit von über zehn (!) Minuten sorgten, in der Burkardt für den FSV noch einmal den Pfosten traf (90.+9). Am Ende aber reichte es für den Drittligisten, der mit einer starken Kollektivleistung den Bundesligisten niederrang und damit in die nächste Runde des DFB-Pokals einzieht

   

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