1860 will Saisonabbruch "unter allen Umständen verhindern"

Während der TSV 1860 als 18. Drittligist Kurzarbeit für seine Spieler und Mitarbeiter beantragt hat, sprach sich Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel nochmals gegen einen Abbruch der Saison aus – und will dieses Szenario unbedingt verhindern.

Gorenzel warnt vor Folgen

Ginge es nach den Lesern von liga3-online.de, würde die Saison abgebrochen werden: In einer am Donnerstagmittag gestarteten Umfrage sprach sich bislang eine deutliche Mehrheit von rund 60 Prozent für einen Abbruch aus. Für Gorenzel ein Szenario, das "im Moment in unseren Köpfen keinen Platz finden darf", betonte er im Rahmen einer Video-Pressekonferenz. Aus Sicht des Österreichers seien Spiele ohne Zuschauer immer noch besser als überhaupt keine. "Jedes Drittliga-Spiel, das im Fernsehen übertragen wird, garantiert Sponsoring-Einnahmen", verdeutlicht Gorenzel und warnt: "Bei einer Komplettabsage gehen uns auch diese verloren."

Daher versuchen die Löwen, anders als es nun in Belgien praktiziert wurde, "einen Abbruch der Meisterschaft unter allen Umständen zu verhindern". In diesem Zusammenhang appelliert der Österreicher an die Solidarität aller Klubs deutschlandweit. "Nur so können wir den Fußball in der bisherigen Form erhalten!" Dass die Löwen gegen einen Abbruch sind, dürfte auch sportliche Gründe haben: Nach 14 ungeschlagenen Spielen in Folge liegt der TSV 1860 nur zwei Punkte hinter Platz zwei – und hat damit noch gute Chancen auf den Aufstieg.

Hoffnung bei Köllner

Auch Trainer Michael Köllner hofft, "dass die Ausbreitung des Virus bis Ostern eingedämmt ist und wir bis Mai wieder spielen können. Im Moment sind wir doch froh, überhaupt wieder Fußball spielen können." In den letzten Tagen habe der 50-Jährige viele Nachrichten aus dem Bekanntenkreis erhalten: "Sie sagen, dass alles so trist sei und Fußball die ganze Situation erträglicher machen könnte, auch wenn es nur am Fernsehen zu sehen seien würde. Es ist nun einmal die schönste Nebensache der Welt."

Die Mannschaft hält sich momentan individuell fit, zudem gibt es jeden Tag um 12.30 Uhr eine Videokonferenz, bei der alle Spieler zugeschaltet sind. "Wir machen eine Fitnesseinheit, bei der wir zusammen schwitzen.“ Mittags absolviert jeder eine individuelle Laufeinheit. Zusätzlich bekommen die Spieler alle Infos per Whatsapp zugeschickt und auch Videos, was sie daheim mit dem Ball machen können." Sobald das Training wieder erlaubt ist, werde es wohl zwei Wochen dauern, um die Mannschaft wettkampffähig zu machen. "Dass wir keinen Orientierungszeitpunkt haben, macht die Situation so schwierig", so Köllner.

   
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