1860 setzt sich ab, aber: "Das wird noch ein heißes Rennen"

Tabellenplatz sieben und acht Punkte bis zur Abstiegszone: Durch den 2:1 Sieg gegen den FC Energie Cottbus hat sich 1860 München endgültig ein ordentliches Polster zum Tabellenkeller aufgebaut. Kurz durchatmen ist erlaubt – doch die Spannung soll hochgehalten werden.

1860 zittert, aber hält stand

Als der eingewechselte Felix Geisler in der Nachspielzeit plötzlich den Anschluss für Cottbus erzielte, ging das Bangen wieder los: Sollten die zwei Tore, erzielt von Stefan Lex (63.) und Prince-Osei Owusu, am Ende doch nicht zum Sieg reichen? Rund fünf Minuten mussten die Giesinger nach Ablauf der regulären Spielzeit durchhalten, ein weiterer Abschluss Geislers flog nur haarscharf am Kasten von Keeper Hiller vorbei – dann war Schluss, und 1860 hatte die drei Punkte im Sack.

"Es ist nicht unbedingt normal, dass eine Mannschaft nach 0:2-Rückstand so fightet, noch mal zurückkommt und am Ende sogar noch die Möglichkeit hat, das 2:2 zu erzielen", erkannte Löwen-Trainer Daniel Bierofka nach dem Spiel die Leistung des Konkurrenten an, der seiner Mannschaft am Ende fast noch ein Bein gestellt hatte. "In der Hinrunde hätten wir solche Spiele noch verloren", ordnete auch Stefan Lex ein, der aber auf die Entwicklung der Mannschaft hinwies: "Da sind wir jetzt einen Schritt weiter." Das fand auch Felix Weber: "Wir sind reifer geworden, die Einwechselspieler klappen, wir funktionieren als Mannschaft. Wenn wir ein Tor machen, rennen alle auf den Platz. Das ist top!"

Geschlossene Mannschaftsleistung

Dass es letztlich zum Sieg reichte, lag laut Weber an der geschlossenen Mannschaftsleistung: "Wir haben das ordentlich gemacht. Uns war klar, dass Cottbus nach dem Rückstand alles nach vorne wirft", so der Mannschaftskapitän. Für diesen Rückstand zeichnete sich der auffällige Stefan Lex verantwortlich, der die Cottbuser Hintermannschaft gemeinsam mit den Offensivkollegen Ziereis, Karger, Mölders und Owusu bis zu seiner Auswechslung in den Schlussminuten ordentlich beschäftigt hielt: "Glücklicherweise habe ich den Ball beim zweiten Mal reingehauen", so der Torschütze, der den Ball in der ersten Hälfte noch aus aussichtsreicher Position am Kasten vorbeischob.

Ein kleiner Makel, der angesichts des Ergebnisses zu vernachlässigen war, "nachdem wir schon am Montag einen Dreier daheim gegen Aalen geholt hatten. Den wollten wir heute vergolden", so Lex, der sich vor der Partie noch über einen einfachen Punktgewinn gefreut hätte: "Cottbus musste, wir wollten. Glücklicherweise haben wir alle drei Punkte mitgenommen."

Der stressfreie Blick nach vorne

Mit dem Dreier hat sich 1860 ordentlich Luft verschafft. Der Blick auf die Tabelle zeigt, dass die Giesinger den Kampf um den Klassenerhalt zumindest vorerst nur noch im Hinterkopf behalten müssen: Acht Zähler sind es mittlerweile auf den ersten Abstiegsplatz. Zum Vergleich: In Richtung Aufstiegsplätze sind es ebenso viele. Den Tabellenkeller besetzen aktuell andere Teams. Trainer Bierofka warnt nichtsdestotrotz: "Mit den sechs Punkten haben wir jetzt einen Abstand zur gefährlichen Zone hergestellt. Trotzdem! Die Mannschaften unten punkten alle. Das wird noch ein heißes Rennen bis zum Schluss", mahnte der Coach, wenngleich er seine Mannschaft "gut gewappnet" sieht.

"Wir müssen schon noch Punkte holen, um in der Klasse zu bleiben", weiß auch Lex, aber: "Wenn wir so wie jetzt weiterspielen, mache ich mir darum keine großen Sorgen. Jetzt können wir ohne Stress nach vorne schauen!"

   

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