1860: Schrumpfkur trotz Ismaik-Millionen – Mölders-Zukunft fraglich

Die Personalplanungen bei 1860 München für die kommende Saison werden offenbar maßgeblich von einer Rotstift-Politik geprägt. Besonders auch durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie müssen sich Löwen trotz eines neuen Sechs-Millionen-Darlehens von Investor Hasan Ismaik für die kommenden zwei Jahre eine Schrumpfkur einleiten, durch die auch hinter der Zukunft von Leistungsträgern wie Torjäger Sascha Mölders ein Fragezeichen steht.

Von Aufstiegsbedingungen "um einiges entfernt“

Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel kann nach eigenen Angaben in den anstehenden Vertragsverhandlungen kaum mit der zusätzlichen Finanzspritze des Jordaniers arbeiten und deswegen finanziell nur in einem engen Rahmen agieren. "Man muss sehr realistisch sehen, was davon letztlich im Profi-Etat ankommt“, sagte der Österreicher in der "Bild"-Zeitung und erteilte allzu großen Hoffnungen der Fans für die neue Spielzeit eine klare Absage: "Um den Klub in die 2. Liga zu führen, braucht es gewisse Rahmenbedingungen, von denen wir – Stand jetzt – um einiges entfernt sind.“

Wie die Zeitung berichtet, ist Münchens Etat im Vergleich zur abgelaufenen Saison zusammengestrichen worden. Ein Grund dafür ist der coronabedingte Verzicht auf die Berücksichtigung von Zuschauereinnahmen in der Jahreskalkulation. Außerdem dient Ismaiks neues Darlehen vorrangig für den Notfall einer drohenden Insolvenz durch abermalige Ausfälle von Einnahmen.

Mölders-Verhandlungen im Zeichen des Rotstifts

Gorenzels Arbeit wird dadurch nicht leichter. Neben Mölders haben noch elf weitere Spieler seit vergangenem Samstag keinen Vertrag mehr – darunter Aaron Berzel und Herbert Paul. In den Gesprächen mit diesem Dutzend und etwaigen Neuzugängen muss der Sportchef schmerzhafte Wahrheiten verkünden.

Entsprechend ist eine Verlängerung auch von Mölders vor der nächsten Verhandlungsrunde mit seinem Berater zu Wochenbeginn entgegen vorheriger Tendenzen inzwischen alles andere als sicher. "Ob unsere Vorstellungen zusammenpassen werden, kann ich nicht sagen. Wir haben vor Corona mit Sascha über ganz andere Dinge gesprochen, als es jetzt Realität ist", meinte Gorenzel. Am Montag soll der Angreifer zusammen mit seinem Berater in Unterhaching gewesen sein – das berichtet die "Abendzeitung". Läuft da was?

Mögliche Abgänge kann 1860 womöglich nur noch punktuell qualitativ ersetzen. Der Fokus bei der Suche nach neuen Spielern für Trainer Michael Köllner dürfte vor allem auf Nachwuchstalenten und "Schnäppchen“ gerichtet sein.

   

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