1860 punktet weiter in Serie: "Wir haben richtig Bock“

Die "13“ brachte 1860 München nur fast Unglück: Nach einem Dutzend Spielen hintereinander ohne Niederlage drohte den Löwen gegen Abstiegskandidat Chemnitzer FC beim 4:3-Heimsieg zwischenzeitlich tatsächlich erstmals wieder eine Pleite, doch durch Moral und eine bemerkenswerte Leistungssteigerung drehten die Bayern die Begegnung noch und haben nach der Verlängerung ihrer schon seit Ende Oktober anhaltenden Erfolgsserie plötzlich unverhofft sogar die Aufstiegszone in Sichtweite.

"Wir wollten mit aller Gewalt gewinnen“

Trainer Michael Köllner lobte nach der wechselvollen Begegnung den Erfolgshunger seines Teams: "Wir haben gezeigt, dass wir mit aller Gewalt das Spiel gewinnen wollten. Das Spiel wird so schnell keiner vergessen“, sagte der Coach in seiner Analyse auf der Vereins-Homepage. Von der inzwischen günstigen Tabellenkonstellation – auf Platz acht hat München gerade einmal noch vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz – will sich Köllner offenbar jedoch nicht blenden lassen. "Das gibt uns für die nochmals einen richtigen Schub, damit wie frühzeitig die Klasse halten“, sagte der 50-Jährige. Weit weg dürfte dieser Zeitpunkt nicht mehr sein, denn immerhin liegt 1860 bereits acht Zähler vor dem CFC auf dem ersten Abstiegsplatz.

Viel hatte zunächst jedoch nicht gefehlt, und Münchens Lauf hätte gegen die Sachsen ein unerwartetes Ende gefunden. Nach 36 Minuten lagen die in der ersten Halbzeit lange schwerfällig wirkenden Platzherren vermeintlich vorentscheidend schon 0:2, ehe Stefan Lex vier Minuten vor der Pause die Wende einleitete, die Routinier Timo Gebhardt (56., Foulelfmeter) und Torjäger Sascha Mölders (58.) mit einem Doppelschlag vollendeten. Aber nur mutmaßlich, denn nach dem Chemnitzer Ausgleich (65.) musste Köllners Teams bis zur Nachspielzeit zittern, ehe der nur neun Minuten zuvor eingewechselte Prince Osei Owusu mit dem Siegtor (90.+2) die Löwen und ihren Anhang erlöste. Dabei schien Köllner sich des Sieges aufgrund des 3:3 zwischenzeitlich nicht jederzeit sicher. "Das war ein Wirkungstreffer“, gestand der ehemalige Bundesliga-Trainer: "Aber wir haben dann von der Bank mit Einwechslungen Signale gesetzt.“

"Eine Achterbahn der Gefühle“

Auch Abwehrspieler Phillipp Steinhart empfand den turbulenten Spielverlauf als "Achterbahn der Gefühle“. Für den 27-Jährigen war der sechste Sieg auf eigenem Platz, durch den sich 1860 zur zweitbesten Heimmannschaft der Liga aufschwang, auch der Lohn dafür, dass "wir Mentalität gezeigt haben. "Wir haben nie aufgegeben, hatten immer das Gefühl, dass noch etwas geht."

Nach oben geht offenbar aus Sicht von Mölders auch noch etwas. "Wir haben richtig Bock“, sagte der Stürmer nach seinem 13. Saisontreffer und meinte damit wohl eher nicht den Abstiegskampf. Vor der Reise der Münchner zum Auftritt am Samstag bei Schlusslicht Carl Zeiss Jena forderte Mölders deswegen auch weiter volle Konzentration: "Die Serie ist richtig gut, wir dürfen uns aber nicht ausruhen." Fehlen wird beim Schlusslicht derweil Dennis Erdmann, der gegen Chemnitz die fünfte gelbe Karte sah.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button