1860 München: Ismaik-Sprecher Stimoniaris will Präsident werden

Mit Saki Stimoniaris bewirbt sich der Sprecher des umstrittenen Investors Hasan Ismaik für die in diesem Jahr anstehende Präsidentschaftswahl beim TSV 1860 München. Wie der 47-Jährige am Freitag mitteilte, wolle er sich "aktiv für ein Miteinander in allen Gremien des Vereins einsetzen" – und den Fokus wieder mehr auf die Nachwuchsabteilung der Löwen legen.  

Stimoniaris will das "Lagerdenken" überwinden

Seit Juli 2017 ist Robert Reisinger der gewählte Präsident des TSV 1860 München, nach dem Absturz in die Regionalliga folgte der heute 55-Jährige auf den zurückgetretenen Peter Cassalette. Um aber auch weiterhin an der Spitze des Drittligisten zu stehen, muss sich Reisinger bei der noch in diesem Jahr stattfindenden Präsidentschaftswahl erneut durchsetzen. Konkurrenz bekommt er dabei aber aus dem Lager von Investor Hasan Ismaik. Dessen Sprecher und Aufsichtsratsmitglied Saki Stimoniaris hat am Donnerstag seine Bewerbungsunterlagen für das Amt des Präsidenten an den Verwaltungsrat geschickt und strebt nun selber nach dem höchsten Posten in dem Verein, der seine Fußball-Profiabteilung 2002 aus dem Gesamtverein in die TSV München von 1860 GmbH &Co. KGaA ausgegliedert hat.

"Sollte meine Position als Stellvertreter des Mehrheitsgesellschafters der KGaA in Verbindung mit dem Präsidentenamt des e.V. kritisch hinterfragt werden, so möchte ich diesbezüglich betonen: unabhängig davon, dass auch der amtierende Präsident problemlos einem Lager zugeordnet werden könnte, sehe ich gerade in der Überwindung des Lagerdenkens bei 1860 meine größte Herausforderung. 1860 braucht einen Präsidenten, der die Kräfte bündelt und sich aktiv für ein Miteinander aller Gremien einsetzt", kündigte Stimoniaris an, den Verein wieder näher zusammenführen zu wollen, nachdem sich Reisinger zuletzt doch eher kritisch gegenüber dem Mehrheitseigner Ismaik positioniert hatte.

Kontakte in die Wirtschaft und die Politik

In seiner Bewerbung rückt Stimoniaris aber auch die Stadionfrage und das Nachwuchsleistungszentrum in den Mittelpunkt. So sei wichtig, dass der Verein eine zukunftsträchtige Spielstätte bekomme. Sollte sich der geplante Umbau des Grünwalder Stadions dabei als nicht machbar herausstellen, müsse "sofort die Suche nach einem Grundstück im erweiterten Stadtgebiet erfolgen, indem ein Stadionbau mit mindestens 35.000 Zuschauern möglich ist." Hilfreich könne dabei sein Netzwerk in die Wirtschaft und die Politik sein, so der 47-Jährige.

Die Nachwuchsarbeit der Fußballer müsse zudem wieder mehr in den Fokus gerückt werden, schreibt Stimoniaris in seiner Kandidatur und verweist auf alte Zeiten: "Seit Jahren stagniert die Ausbildung, dabei ist das Nachwuchsleistungszentrum die eigentliche Herzkammer der Löwen. Ein kurzer Blick in die Bundesliga genügt, um zu sehen, was uns über Jahrzehnte stark gemacht hat. Deswegen darf eine weitere Verschlechterung nicht länger hingekommen werden." Die geplante Abmeldung der in der Regionalliga spielenden U21 sei daher "kontraproduktiv" und neben mehr Geld für die Jugendabteilung müsse vor allem wieder ein neues Konzept entwickelt werden.

   
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