1860 München enttäuscht in Mannheim: "Kinderfußball"
Nur fünf Tage nach dem ersten Saisonsieg ist die gute Stimmung beim TSV 1860 München schon wieder dahin. Beim 0:4 in Mannheim kassierten die Löwen am Montagabend eine herbe Pleite und zeigten sich vor allem defensiv überaus schwach.
Defensiv nicht auf der Höhe
Als Daniel Bierofka nach Spielende zum Interview mit "Magenta Sport" kam, musste der 1860-Coach "erst einmal durchschnaufen." Was er zuvor von seiner Mannschaft gesehen hatte, konnte den 40-Jährigen nicht zufrieden stellen. "Ich glaube, dass Waldhof Mannheim einfach wesentlich konsequenter war als wir. Sowohl in der Offensive, als auch in der Verteidigungsarbeit", lautete dann Bierofkas erste Analyse. Eine realistische Einschätzung, denn defensiv waren die Löwen an diesem Montagabend nicht auf der Höhe. Knackpunkt war das 0:1 in der 32. Minute, das nach einem Standard fiel. Schultz konnte dabei völlig unbedrängt einköpfen.
"Bis dahin haben wir sehr wenig zugelassen", befand Bierofka, anschließend habe man "ein bisschen öffnen" müssen und kurz nach der Pause das 0:2 kassiert (49.). Wirklich sortiert war die Löwen-Abwehr in dieser Szene nicht. Und auch beim 0:3 nur vier Zeigerumdrehungen später wurde Torschütze Gianluca Korte sträflich freigelassen, sodass Bonmann keine Chance mehr hatte. "Da liegst du nach einem Standard 0:1 zurück, dann bekommst du innerhalb von fünf Minuten nach der Pause weitere zwei Gegentore. Das ist Scheiße", schimpfte Kapitän Felix Weber. Ohne bedrängt zu werden, durfte vier Minuten vor dem Ende auch Diring einnetzen. Dass der TSV 1860 am Ende "nur" 0:4 unterlag, war noch die beste Nachricht für die Löwen – denn Chancen auf weitere Mannheimer Tore waren fraglos vorhanden.
Erdmanns deutliche Worte
"Wir haben verloren, weil wir zu dumm waren", fand Dennis Erdmann deutliche Worte. "Einen solchen Kinderfußball dürfen wir bei Waldhof Mannheim nicht anbieten. Ich weiß gar nicht, wie oft wir in einen Konter gelaufen sind." Auch Weber nahm kein Blatt vor den Mund: "Den zweiten Durchgang kann man komplett vergessen." Und Bierofka fand: "Unser Umschaltverhalten war heute viel zu schlecht." Entsprechend war die saisonübergreifend siebte Auswärtsniederlage in Folge verdient. Den letzten Sieg auf fremdem Platz feierten die Löwen Anfang März beim Spiel in Wiesbaden (1:0).
Spieler und Trainer waren daher bemüht, die Blicke schnell wieder nach vorne zu richten: "Wir haben gewusst, dass es eine schwere Saison wird und jetzt müssen wir dieses Spiel analysieren", will Bierofka die herbe Pleite schnell abhaken. "Das bringt sonst nichts. Einfach aus den Fehlern lernen und besser machen", lautete seine einfache Vorgabe. Weber betonte: "Niederlage ist Niederlage. Wir müssen jetzt einen Haken dahinter. Wir werden es hart analysieren, dann geht es weiter!" Bereits am Donnerstag sind die Löwen im Landespokal bei Landesligist FT Schweinfurt gefordert, in der Liga besteht am 17. August im Heimspiel gegen den SV Meppen die Chance zur Wiedergutmachung.