1860: Köllner nach Remis unzufrieden – Rieder fällt aus
Für 1860 München war das Glas nach dem 1:1 (1:0) gegen Abstiegskandidat SG Sonnenhof Großaspach halb leer. Trotz der Verlängerung der Löwen-Serie auf inzwischen fünf Spiele ohne Niederlage (elf Punkte) machte Trainer Michael Köllner aus seiner Unzufriedenheit kein Hehl, zumal seine Elf wenigstens bis zur Winterpause auf Leistungsträger Tim Rieder verzichten muss.
"Ein normaler Prozess"
"Wir haben die einfachen Dinge nicht gut erledigt, und wenn man die einfachen Sachen nicht schafft, kann man am Ende auch nichts holen“, sagte Köllner auf der Pressekonferenz nach Spielschluss zu der obendrein in Überzahl verspielten Pausenführung. Überbewerten mochte der Coach das Remis allerdings auch nicht: "Man hat gesehen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen und wir nicht jede Woche noch eine Schippe drauflegen können. Aber das ist ein normaler Prozess.“ Deshalb betonte Köllner auch einen positiven Aspekt für die Moral besonders: "Wir sind weiter ungeschlagen.“
Dennoch sprach der 49-Jährige die Schwächen seines Teams unverblümt an: "Wir haben ein Stück weit überdreht und das, was wir in den vergangenen Wochen gut gemacht haben, nicht gut gelöst. Wir wollten bei eigenem Ballbesitz mit dem Kopf durch die Wand“, kritisierte Köllner mangelnde Ruhe und Ordnung im Spielaufbau.
Rieder fällt bis zu Winterpause aus
Die Punkteverluste schmerzten die Hausherren umso mehr durch Rieders schwere Knieverletzung. Nach seinem Führungstreffer (11.) im Anschluss an einen Freistoß von Daniel Wein musste der von Bundesligist FC Augsburg ausgeliehene Mittelfeldspieler zehn Minuten vor der Pause unfreiwillig vom Platz. Eine MRT-Untersuchung ergab, dass das Fußball-Jahr für den 26-Jährigen vorzeitig beendet. Wie der Klub am Vormittag vermeldete, ist Rieders Rückkehr in die Mannschaft zu Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde am 6. Januar auch noch fraglich. "Der Ausfall von Tim über mehrere Wochen ist für den Spieler als auch für den gesamten Verein sehr schmerzhaft", so Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel.
Die Spieler haderten unterdessen eine Woche nach dem 3:2-Erfolg im Derby bei der SpVgg Unterhaching mit der verpassten Chance auf den fünften Heimsieg. "Das Unentschieden tut weh“, sagte Wein auf der Vereinshomepage mit Blick sowohl auf den Ausgleich der Gäste durch Panagiotis Vlachodimos (52.) als auch die kurz darauf erfolgte Aberkennung eines Münchner Tores durch Prince Owusu (57.) wegen Abseits: "Wir wollten das Unterhaching-Spiel vergolden. Das ist uns nicht gelungen.“
Zweimal auswärts
Köllner richtete den Fokus in der Zwischenzeit auf die restlichen Aufgaben bei Aufstiegsanwärter FC Ingolstadt (16. Dezember) und Abstiegskandidat Preußen Münster (21. Dezember. "Wir haben jetzt acht Punkte Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz gelegt, was vor einigen Wochen noch anders aussah. Jetzt müssen wir schauen, dass wir in den letzten beiden Spielen noch punkten, damit wir ein ruhiges Weihnachtsfest feiern können.“