Jacobacci nach Pleite sauer: "Haben uns übertölpeln lassen"
Erst der Schnaps-Eklat, dann die nächste Pleite auf dem Platz: Für 1860 München bedeutete das 0:2 bei Aufstiegsaspirant 1. FC Saarbrücken die Fortsetzung einer längst zum Vergessen geratenen Saison. Bezeichnenderweise sorgte bei den Löwen auch nur ein Teenager für einen Hoffnungsschimmer.
Ouro-Togba "gehört die Zukunft"
Die Einwechslung von Debütant Mansour Ouro-Tagba jedenfalls war ein eindeutiger Hinweis auf die bereits auf die kommende Saison gerichteten Planungen von Trainer Maurizio Jacobacci. "Ich bin froh“, sagte der Coach am "MagentaSport"-Mikrofon auf die Frage nach dem 18-jährigen Eigengewächs mit US-Wurzeln im Sturm, "dass er mal seinen Einstand gegeben hat. Ich glaube, ihm gehört die Zukunft".
Für Jacobacci stellte die Drittliga-Premiere des Kapitäns aus dem U19-Team, der erst unter der Woche nach acht Treffern und sechs Vorlagen eine Einladung zum Profi-Training erhalten hatte und zur zweiten Halbzeit für Fabian Greilinger ins Spiel gekommen war, allerdings auch ein zusätzliches Beispiel für die Mängel im Spiel seiner restlichen Mannschaft dar: "Er hat versucht, seine Geschwindigkeit über die Seite zu bringen. Er hatte keine einfache Aufgabe. Ich hätte mir gewünscht, dass man ihn noch besser anspielt, damit er das Eins-gegen-Eins suchen kann. Das war etwas zu wenig."
"Haben uns alles etwas anders vorgestellt"
Zu wenig war wenige Tage nach der Posse um Schnaps-Runden beim 1860-Training auch der gesamte Auftritt der Gäste für wenigstens einen Punkt an der Saar. "Wenn wir in die Mitte spielen konnte, kam der Ball hoch statt flach, und er kam flach, wenn ein hohes Anspiel nötig war. Wir haben nicht einen Schuss auf Saarbrückens Tor abgegeben. Das sagt alles", resümierte Jacobacci. Aber auch von der Abwehrleistung im ersten Durchgang, als die Hausherren durch ihre beiden Treffer bereits die zweite Auswärtsniederlage der Löwen nacheinander besiegelt hatten, war der 60-Jährige auf der Pressekonferenz maßlos enttäuscht: "Wir hatten die Situationen, die zu den Gegentoren führten, vorher besprochen. Trotzdem haben wir uns übertölpeln lassen."
Auch im Spieler-Lager herrschte große Unzufriedenheit. "Wir waren zu inkonsequent", meinte Außenverteidiger Yannick Deichmann selbstkritisch." Der 28-Jährige ließ auch den Frust im Team über den enttäuschenden Saisonverlauf erkennen: "Das haben wir alle uns wohl alles etwas anders vorgestellt." Für Deichmann ist im Saisonendspurt ab dem nächsten Spiel am Samstag gegen den SC Freiburg II ausschließlich nur Wiedergutmachung und Versöhnung mit den Anhängern angesagt: "Dieser Verein hat eine solche Strahlkraft in ganz Deutschland. Wir wollen wieder positive Schlagzeilen schreiben und unseren Fans etwas zurückgeben."