1860 gibt Sieg aus der Hand, FCK mit 5:1, Krimi in Braunschweig

Der TSV 1860 München sah gegen den 1. FC Saarbrücken schon wie der sichere Sieger aus, gab durch einen späten Gegentreffer die drei Punkte aber noch aus der Hand und kassierte einen Dämpfer im Aufstiegsrennen, während der 1. FC Kaiserslautern mit einem 5:1-Erfolg gegen den MSV Duisburg ein Ausrufezeichen setzte. Eintracht Braunschweig mühte sich mit einem Treffer in der Nachspielzeit zu einem 3:2 gegen den TSV Havelse. Der SC Verl klettert durch ein 3:1 gegen den SC Freiburg II über den Strich und Borussia Dortmund II beendete seine Niederlagenserie durch ein 2:0 bei Viktoria Köln. 

TSV 1860 1:1 Saarbrücken: FCS-Ausgleich in der Nachspielzeit

Von Beginn an waren beide Teams wach, es entwickelte sich eine umkämpfte Partie. Die Löwen hatten zunächst mehr vom Spiel, ohne gefährlich zu werden. Das änderte sich in der 13. Minute, als Bär aus spitzem Winkel knapp vorbeischoss. Der TSV blieb dran, Bär setzte Tallig in Szene, der Schuss des Mittelfeldspielers ging knapp daneben (21.). Praktisch im Gegenzug verpasste Zeitz aus 17 Metern nur knapp die Führung für den FCS (22.). Nach etwas mehr als einer halben Stunde wurde Lex im Strafraum von Boeder zu Fall gebracht, der Pfiff blieb jedoch aus. Eine knifflige Situation (33.). Doch auch die Saarländer blieben gefährlich, Jänicke marschierte über das halbe Feld, sein Schuss konnte im letzten Moment noch abgefälscht werden (37.). Das Glück blieb bei Jänicke auch kurz vor der Pause aus, da sein Schuss an die Latte ging (45.). So ging es im Münchener Schneefall torlos in die Kabine.

Der FCS hatte kurz nach Wiederanpfiff die ganz dicke Chance auf die Führung! Jacob war frei durch, legte sich denn Ball dann aber vor 1860-Schlussmann Kretzschmar zu weit nach links, sodass der mit nach hinten gesprintete Greilinger noch klären konnte (52.). Fraglich auch, wieso der FCS-Angreifer so allein gelassen wurde. Danach passierte relativ wenig, nach 74 Minuten waren aber alle wach! Bär spielte den Ball auf Tallig, der Zeit und Platz hatte, sich den Ball zurechtzulegen und zur Führung zu treffen. Eine Schlussoffensive der Saarländer blieb aus, dennoch gab es noch den Ausgleich! Im Gewühl war Jacob zur Stelle und sicherte seinem Team in der Nachspielzeit noch einen Punkt (90.+1). Damit bleibt der FCS auf Platz vier, hat fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Die Münchner liegen einen Punkt hinter dem FCS. Während Saarbrücken den SV Waldhof Mannheim empfängt, müssen die Löwen zu Freiburg II

Kaiserslautern 5:1 Duisburg: Lautern und Boyd im Rausch

Beide Teams machten sich das Leben zunächst gegenseitig schwer. Das Pressing bei gegnerischem Ballbesitz funktionierte gut. Nach elf Minuten wurden die Hausherren erstmals gefährlich, Ritter setzte seinen Abschluss knapp über das Tor des MSV. Die Zebras hatten ihrerseits nach 19 Minuten den erste gefährlichen Abschluss: Ademi dribbelte sich vom Strafraumeck ins Zentrum, schoss jedoch drüber. Auf der Gegenseite parierte Weinkauf einen Kopfball von Boyd mit einer klasse Parade (22.). Nach 37 Minuten bebte der mit 28.105 Zuschauern besetzte Betzenberg dann: Nach einem Einwurf war Boyd bei der anschließenden Flanke zur Stelle und brachte den Ball im MSV-Tor unter. Da die Roten Teufel den Gegner auch in der Folge vom eigenen Tor fernhalten konnten, blieb es bis zur Pause bei der 1:0-Führung.

Im zweiten Durchgang baute der FCK diese ganz schnell aus. Hercher ging in den Duisburger Strafraum und brachte den Ball zu Boyd, der seinen Doppelpack schnürte (47.). Und der FCK ließ nicht locker, nutzte die Fehler der Gäste und legte nach 59 Minuten das 3:0 nach. MSV-Torwart Weinkauf spielte einen Fehlpass, Lautern kam weit in der Duisburger Hälfte an den Ball, Wunderlich legte auf Ritter, der gnadenlos verwandelte. Und es war noch nicht Schluss: Nach einem Eckball setzte sich Winkler im Kopfballduell durch, erzielte per Kopf das 4:0 für die Pfälzer (70.). Und nein, satt waren die Roten Teufel noch nicht – und auch nicht Boyd: Der Knipser wurde sechs Meter vor dem Tor angespielt, nahm den Ball an, drehte sich um die eigene Achse und erzielte mit links seinen dritten Treffer (73.). Immerhin kamen die Zebras durch Pusch noch zum Ehrentreffer (87.), der am schwachen Gesamteindruck der Gäste nichts änderte. Durch den eindrucksvollen Sieg bleibt der FCK auf Rang zwei und zwei Punkte vor dem Relegationsrang. Weiter geht es am Freitag mit dem Gastspiel bei den Würzburger Kickers. Der MSV ist vier Punkte vor der Abstiegszone, empfängt am Samstag den Halleschen FC.

Braunschweig 3:2 Havelse: BTSV gewinnt mit Drama

Auf dem Papier war die Sache eigentlich klar, aber die Gastgeber hatten große Probleme, sich gegen den Tabellen-19. gute Chancen zu erspielen. Die beste hatte Krauße, der mit einem Volleyschuss denkbar knapp das Tor verpasste (14.). Es dauerte lange, ehe der BTSV wieder gefährlich im Strafraum war – doch das wurde belohnt. Havelse bekam den Ball nach mehreren Abschlüssen nicht geklärt, eine scharfe Hereingabe von Marx lenkte Fölster am Ende ins eigene Netz (34.). Wer dachte, dass es nun ein Selbstläufer wird, sah sich getäuscht. Zwar musste Stirl noch einen abgefälschten Ball von Behrendt abwehren (39.). Doch nach einem Eckball war Lakenmacher komplett frei und köpfte zum Ausgleich ein (44.). Da hatte die Braunschweiger Defensive komplett geschlafen.

Die Eintracht war nun gefordert, musste die Schlagzahl erhöhen. Durch einen letztlich eher harmlosen Kopfball von Lauberbach gab es ein erstes Lebenszeichen (52.). Etwas näher dran an der erneuten Führung war Kobylanski, der einen Freistoß auf die Latte setzte (61.). Doch kurz darauf konnten die Hausherren nachlegen. Kobylanski spielte eine Hereingabe und erneut war Fölster mit dem Fuß am Ball und setzte diesen erneut ins eigene Tor (64.). Auf einen erneuten Ausgleich hatte der BTSV dieses Mal keine Lust, setzte stattdessen selber nach: Marx brachte den Ball an den Elfmeter-Punkt, wo Consbruch köpfen konnte. Stirl war aber zur Stelle und konnte parieren (67.). Auch Fejzic musste sich auszeichnen und einen Ball aus kurzer Distanz von Froese mit einer Hand blocken (77.). Danach begann eine wilde Schlussphase: Nach einer Flanke von Meyer kam Qela zum Kopfball und setzte das Leder zum 2:2 in den Winkel (90.). Doch Braunschweig hatte noch die Antwort! Nach einer Parade von Stirl kam der Ball zu Marx, der im Fallen durch die Beine von Stirl den Ball über die Linie brachte – 3:2 (90.+2). Kurz darauf traf Lauberbach noch den Pfosten (90.+4). Durch den Arbeitssieg sind die Braunschweiger weiter Dritter und am kommenden Wochenende beim SV Wehen Wiesbaden zu Gast. Für Havelse wird der Klassenerhalt immer unrealistischer. Elf Punkte sind es auf das rettende Ufer. Daher wäre ein Sieg am kommenden Sonntag zu Hause gegen den FSV Zwickau Pflicht.

Verl 3:1 Freiburg II: SCV springt über dem Strich

Die Breisgauer erwischten einen guten Start: Zunächst konnte Thiede noch gegen Kehl parieren (2.). Kurz darauf war der SC Verl dann aber das erste Mal geschlagen. Kehrer wurde links im Strafraum angespielt und schlenzte den Ball unhaltbar zum 1:0 ins lange Eck (8.). Freiburg war spielbestimmend und zurecht in Führung, machte sich diese aber selber zunichte. Atubolu patzte beim Spielaufbau, sein Ball wurde abgefangen und landete letztlich bei Berlinski. Der Offensivspieler traf zum 1:1 (21.). Die Gastgeber waren nun mutiger im Spiel und belohnten sich kurz vor der Pause sogar noch mit der Führung. Die Freiburger Talente bekamen einen eigentlich harmlosen Ball nicht geklärt, sodass sich Putaro den Ball schnappen und zum 2:1 treffen konnte (44.).

Nach dem Wiederanpfiff dauerte es nur rund zwei Minuten, ehe der SCV das 3:1 nachlegte. Wieder patzten die Freiburger nach dem Verler Pressing, Berlinksi spielte zu Corboz, der zum 3:1 traf (47.). Und das Ergebnis hätte noch deutlicher ausfallen können, doch nach 66 Minuten traf Verl doppelt das Aluminium: Gordowski zwang Atubolu zunächst zur Rettungstat. Vom Pfosten prallte der Ball zurück zu Berlinski, der diesen aus wenigen Metern an die Oberkante der Latte setzte. So blieb es beim 3:1-Erfolg, der den SC Verl über den Strich auf Platz 16 spült. Zwei Punkte Vorsprung auf Rang 17 sind es nun. Am nächsten Montag geht es zum VfL Osnabrück. Die Freiburger sind weiter im gesicherten Mittelfeld, empfangen den TSV 1860 München.

Köln 0:2 Dortmund II: Hausherren zu harmlos

Den besseren Start erwischten die Hausherren. Nach einem Freistoß von Risse kam Hong zum Abschluss, seine Direktabnahme ging jedoch knapp über das Tor (11.). Mitte des ersten Durchgangs kamen auch die Gäste, die zuvor fünfmal in Serie verloren hatten, zu einem ersten guten Abschluss: Einen Schuss von Tachie konnte Nicolas noch zur Ecke lenken (24.). Nur zwei Minuten später war der Ball dann aber im Tor der Rheinländer. Tattermusch brachte den Ball zu Tachie, der auf Pfanne zurücklegte. Der Kapitän traf aus 20 Metern zur BVB-Führung (26.). Die Viktoria war zwar bemüht, bei den Offensivaktionen fehlte es jedoch an Präzision, sodass es nicht gefährlich wurde und bei der Dortmunder Führung blieb.

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Kölner um Spielkontrolle bemüht, konnten sich auch das eine oder andere Mal am Dortmunder Strafraum festsetzen. Doch zwingende Möglichkeiten gab es nicht. Stattdessen verpasste der BVB die Vorentscheidung: Tachie spielte in die Strafraummitte, wo Broschinski stand, aber aus wenigen Metern daneben schoss (78.). Besser machte es Tachie dann höchst persönlich vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. Nach Vorarbeit von Taz legte Pohlmann den Ball vor das Tor, wo der Torschütze nur noch den Fuß hinhalten musste (86.). Durch den Sieg beendet der BVB die Negativserie, behauptet den neunten Platz und empfängt am kommenden Spieltag Viktoria Berlin. Köln steht neun Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz und tritt als nächstes bei Tabellenführer 1. FC Magdeburg an.

   

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