17 Verträge laufen beim HFC aus: Wer bleibt? Wer muss gehen?

Zwei Spieltage vor dem Saisonende muss der Hallesche FC weiter um den Klassenerhalt zittern. Auch wenn der Ligaverbleib realistisch ist, droht im Sommer ein großer Umbruch. Inklusive der Leihspieler haben 17 Profis ab dem Sommer keinen Vertrag mehr bei den Saalestädtern. liga3-online.de gibt einen Überblick, wer bleiben könnte und wer wohl gehen muss.

Tor

Mit Tim Schreiber, Daniel Mesenhöler und Sven Müller hat der HFC aktuell drei Torhüter. Und bei jedem endet das Arbeitspapier in wenigen Wochen. Während Stammkeeper Schreiber nach seiner Leihe sehr wahrscheinlich von RB Leipzig an einen anderen Klub verliehen wird, haben Müller und Mesenhöler gute Chancen auf einen Verblieb. Beide haben bewiesen, dass auf sie Verlass ist. Doch vor allem Müller hat sich mit starken Leistungen auch für andere Vereine interessant gemacht, könnte zu einem ambitionierten Klub wechseln.

Defensive

Klar auf Abschied stehen die Zeichen bei Niklas Kastenhofer. Das Eigengewächs war zu Saisonbeginn zwar gesetzt, verlor aber seinen Stammplatz im November. Seitdem kamen nur vier Einsätze hinzu. Der Verteidiger braucht mit 23 Jahren dringend Spielzeit und wird diese wohl woanders suchen. Das gilt auch für Fynn Otto. Die 19-jährige Defensiv-Leihgabe von Eintracht Frankfurt spielte in dieser Saison keine Rolle, sammelte nur 159 Drittliga-Minuten. Dieser Deal hat beiden Seiten nichts gebracht und wird deshalb sehr wahrscheinlich nicht verlängert.

Seit Januar 2020 kickt Janek Sternberg nun schon für den HFC, lief bislang in 62 Ligaspielen für die Rot-Weißen auf. Das ganz große Feuerwerk brannte der 29-jährige Verteidiger nie ab. Unter André Meyer hatte er zuletzt auch seinen Stammplatz verloren. Eine Trennung im Sommer würde deshalb nicht überraschen.

Mittelfeld

Sebastian Bösel wurde am letzten Tag der Winter-Transferperiode vom 1. FC Saarbrücken verpflichtet. Bislang kamen sieben Einätze zustande, zuletzt fiel der 27-Jährige wegen eines Muskelfaserrisses aus. Keine optimale Situation für den Abräumer, um sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Denkbar wäre eine Verlängerung unter überschaubarem Gehalt, sollte Bösel im Training und den verbliebenden Spielen überzeugen können. Nicht mehr überzeugen muss Jan Löhmannsröben. Er lieferte, was sich der Klub von ihm versprochen hatte. Der 31-Jährige ist ein Kämpfer und unangenehmer Gegenspieler im defensiven Mittelfeld. Der HFC möchte "Löh" gern halten, doch der gebürtige Hesse steht auch bei anderen Klubs aus der 3. Liga auf dem Zettel.

Noch vor wenigen Monaten wäre die Frage, ob Marcel Titsch Rivero beim HFC bleibt, schnell beantwortet gewesen: nein. Doch unter Meyer zeigt der 32-Jährige auf einmal, weshalb er vor zwei Jahren verpflichtet wurde, ist ein erfahrener Mann im Spielaufbau. Weshalb nicht nur der aktuelle Arbeitgeber mit einer Verlängerung liebäugelt. Auch andere Drittligisten sollen Interesse am Deutsch-Spanier haben.

Offensive

Ebenfalls im Winter geholt wurde Joshua Wosz. Die Leihgabe von RB Leipzig sollte im offensiven Mittelfeld für Belebung sorgen. Doch der gebürtige Hallenser konnte nicht überzeugen, sammelte nicht die erhoffte Spielzeit und wird den Verein im Sommer vermutlich wieder verlassen. Bemühungen seitens des HFC, ihn länger an sich zu binden, wird es wohl nicht geben. Das gilt auch für Kebba Badjie. Die Leihgabe von Werder Bremen fiel zuletzt nur negativ auf, wurde im April suspendiert. Eine Zukunft hat er in Halle nicht.

Auch Julian Derstroff hat nun zwei Jahre in Halle verbracht, konnte mit zwei Toren und zwei Vorlagen in 26 Spielen aber nicht überzeugen. Viele Argumente für eine Verlängerung konnte der 30-jährige Flügelspieler nicht sammeln. Auch in diesem Fall würde eine Trennung nicht aus heiterem Himmel kommen. Mit Julian Guttau (22) und Jan Shcherbakovski (21) verfügt der HFC über zwei junge und talentierte Offensivspieler. Mit beiden würde der Klub gern verlängern. Doch Guttau und Shcherbakovski, der mehr auf sich aufmerksam machen konnte, würden "mehrere Türen" offen stehen, sagte Meyer zur "Mitteldeutschen Zeitung".

Richtig bitter verlief die Zeit in Halle für Justin Eilers. Dem 33-Jährige blieb das Verletzungspech der vergangenen Jahre treu. Mehr als acht Spiele am Stück gelangen nie, dafür gab es monatelange Ausfälle wegen einer Patellasehnenreizung und eines Bänderrisses im Sprunggelenk. In wenigen Wochen werden sich die Wege wohl trennen. Das droht auch bei Elias Huth – aber hierbei nicht im Interesse des HFC. Der 25-Jährige kam seit seinem Wechsel im Januar zu acht Treffern und zwei Vorlagen in 16 Spielen, soll unbedingt an der Saale bleiben. Doch es ist kompliziert: Sollte der 1. FC Kaiserslautern, der Huth an den HFC abgegeben hatte, aufsteigen, würde sich der Vertrag des Stürmers verlängern. Immerhin könnte sich Huth einen Verbleib in Halle sehr gut vorstellen.

Leichter umzusetzen wäre eine Verlängerung bei Philipp Zulechner. In 285 Minuten erzielte der Winter-Transfer zwei Tore für den HFC, konnte bei seinen Jokereinsätzen durchaus punkten. Die Chancen auf eine Verlängerung stehen für den 32-Jährigen nicht schlecht. Michael Eberwein hat unterdessen bereits bei Borussia Dortmund II unterschriebt. Damit verliert der HFC seinen Top-Torjäger.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button