13 Thesen an Gjasula: "Mein Helm war nie ein Glücksbringer"

Neue Interview-Reihe bei liga3-online.de: In "13 Thesen an …" stellen wir keine Fragen, sondern werfen Thesen auf. In der heutigen Ausgabe äußert sich Klaus Gjasula vom Halleschen FC.

[box type="info" size="large"]Zweite Vaterfigur, Georg Friedrich Händel und der Schutzhelm[/box]

liga3-online.de: Mit Ihnen als wiedergenesenem Kapitän wird der HFC wieder ein ernsthafter Anwärter für die obere Tabellenhälfte.

Klaus Gjasula: Das ist schwierig zu sagen. Wir werden die Region, in der wir momentan sind, noch nach oben verlassen. Aber oben anklopfen, da bin ich ganz ehrlich, das wird sehr schwer.

Rico Schmitt ist für Sie nach der Zeit in Offenbach schon so etwas wie zweite Vaterfigur.

Mein Verhältnis zu meinem Vater ist so gut, dass ich dies so nicht beschreiben würde. In sportlicher Hinsicht ist er einfach ein guter Trainer, mit dem es in den letzten Jahren gepasst hat.

Die Zeit, in der Sie durch den Mittelfußbruch ausfielen, war die schmerzvollste Ihrer Karriere, da Sie Ihren Kollegen in der sportlich durchwachsenen Phase nicht helfen konnten.

Ja, auf jeden Fall. Ein gesunder Mensch hat Tausend Wünsche. Ein kranker Mensch nur einen: wieder gesund zu werden. So ging es mir.

Nach Halle sind Sie doch nur gewechselt, weil Sie als Fan des Barock-Komponisten Georg Friedrich Händel einfacher an Karten für die jährlichen Händel-Festspiele kommen wollten.

(lacht) Ich weiß gar nicht, was das ist, insofern kann ich mit der These gar nicht so viel anfangen.

Der Schutzhelm als Glücksbringer hat nach der verpassten Relegation mit Offenbach, dem Abstieg mit den Stuttgarter Kickers und dem mageren Jahr mit Halle nun aber mal ausgedient.

Der war noch nie ein Glücksbringer. Das wurde von den Medien immer nur nach außen so transportiert. Würde der Helm mir Glück bringen, wäre ich wahrscheinlich schon längst in der 1. Bundesliga gelandet.

Sechs Spiele gegen den 1. FC Magdeburg: ein Remis und fünf Niederlagen. Klaus Gjasula ist zwar gut, aber der Erzrivale von der Elbe einfach noch besser.

Anscheinend ja.

[box type="info" size="large"]Albanien, Dennis Erdmann und Lord Helmchen[/box]

Ihr Bruder Jürgen spielt seit Jahren in höheren Ligen als Sie, weil ihn die frühe Kindheit in Albanien einfach abgehärtet hat.

(lacht) Ja, wenn man mit vier Jahren schon abgehärtet genug sein kann. Ansonsten hat es wohl auch qualitative Gründe. Ich bin ganz froh, dass er es dorthin geschafft hat, wo er jetzt ist.

Wenn die albanische Nationalmannschaft riefe, würde ein Klaus Gjasula sich eine gute Ausrede einfallen lassen, um nicht mit dem HFC ein Landespokalspiel in der sachsen-anhaltischen Provinz spielen zu müssen.

Ich würde dem Verein offen und ehrlich sagen, was Sache ist. Ich denke, es kann einen Fußballer nichts mehr mit Stolz erfüllen, als für sein Land zu spielen.

Ihr Bruder Jürgen Gjasula hat mal nebenbei gemodelt. Zumindest im Team vom HFC ist Klaus Gjasula aber ohne Konkurrenz, was den Wettbewerb für das Titelcover eines Männermagazins angehen würde.

(lacht) Sehe ich genauso.

Nach dieser Spielzeit verlängern Sie Ihren Vertrag beim Halleschen FC nicht, weil dann die 2. Bundesliga wartet.

Was in der nächsten Saison passiert, weiß nur der liebe Gott. Momentan freue ich mich auf eine lange und aufregende Saison mit dem HFC.

Wenn Dennis Erdmann am Ende der Saison mehr Gelbe Karten kassiert hat als Sie, gratulieren Sie ihm fair und laden ihn zum Essen ein.

Sehr gern.

Weder Magneto noch Lord Helmchen – "Spieler mit dieser Scheiße auf dem Kopf" ist in Wirklichkeit der beste Spitzname der Ihnen vom damaligen Cottbus-Trainer Vasile Miriuta gegeben wurde.

Nicht unbedingt. Ich hab das Interview damals gesehen und glaube, er konnte es sprachlich einfach nicht besser formulieren.

Einen Derbysieg gegen Magdeburg Ende November ziehen Sie einem Landespokalsieg am Ende der Saison vor.

Nein! 

   
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