1:0 in Würzburg: Das Glück ist zurück in Osnabrück

Fünf Spiele ohne Sieg zehrten an den Nerven des VfL Osnabrück und denen seiner Anhänger: Nach drei Siegen in Folge und einer großen Euphorie um Trainer Joe Enochs kehrte der Alltag trister denn je wieder ein. Doch die trüben Mienen sind vorerst gewichen, denn durch drei glückliche Punkte beim 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg über die Würzburger Kickers klettert Lila-Weiß auf Rang 9.

Wie der Sieg glückte, darüber verliert im Süden Niedersachsens schon zwei Tage später kaum noch jemand ein Wort. Ein halbes Eigentor war es schlussendlich, das den Ausschlag zugunsten der Enochs-Elf gab: In Minute 80 sprang ein Schuss von Christian Groß nach Berührung des Innenpfostens dem Würzburger Adam Jabiri ans Bein und dann ins Tor – das goldene Tor des Tages war gefallen. Zuvor hatte sich der VfL über eine Stunde lang harmlos präsentiert, lediglich in der Anfangsphase konnten Halil Savran und Marcos Alvarez zwei dafür hochkarätige Gelegenheiten kreieren, scheiterten jedoch an Keeper Robert Wulnikowski oder ihren eigenen Fähigkeiten. In der Folge übernahm die Heimelf das Kommando und nach kurzer Zeit auch das Chancenplus, die Gäste versteckten sich zusehends. Zur Pause deutete plötzlich vieles auf eine Niederlage hin, zumal die Gastgeber ebenfalls mehrfach frei vor dem wieder einmal sehr gut aufgelegten Marvin Schwäbe versagten.

Enochs: "Mannschaft kann stolz auf sich sein“

So erhielt Lila-Weiß erst die Möglichkeit, mit dem späten Glücksschuss die Negativserie von fünf Wochen ohne einen dreifachen Punkterfolg ad acta zu legen. "Nach 15 Minuten haben uns die Würzburger zugestellt, und wir haben keine Lösung gefunden“, gab Alexander Dercho gegenüber os1.tv zu, "ein Unentschieden wäre wohl verdient gewesen. Aber heute haben wir das glücklichere Händchen gehabt.“ Auch Vorlagengeber Christian Groß freute sich über den unverhofften Punktgewinn, besonders moralisch seien solche Erfolge Gold wert: "Schon gegen den VfB Stuttgart II wäre mehr drin gewesen. Aber solche Siege wie an diesem Tage sind die Schönsten.“ Joe Enochs bestätigte dies mit einem Lächeln auf dem Gesicht: "Gegen Dresden haben wir den späten Nackenschlag bekommen. Gegen Münster sind wir dann zurückgekommen und jetzt holen wir hier die Punkte auswärts gegen eine sehr gute Würzburger Mannschaft. Die Mannschaft kann sehr stolz auf sich sein.“

Schon am Mittwoch das nächste wichtige Spiel vor der Brust

Das Glück ist zurückgekehrt an die Bremer Brücke, nachdem zuletzt gegen Preußen Münster, die SG Sonnenhof Großaspach sowie den VfB Stuttgart II jeweils eine frühe Führung noch verspielt worden war. Plötzlich dürfte der VfL theoretisch sogar in der Tabelle nach oben schielen. Zumal in der kommenden Woche ein Heimspiel gegen zuletzt enttäuschende Erfurter ansteht, deren Trainer Christian Preußer zunehmend in der Kritik steht. Doch die Kirche muss im Dorf bleiben – da sind sich wohl alle, die es mit den Osnabrückern halten, einig. Verdient war der Sieg gegen den bayrischen Aufsteiger keineswegs, und will man eine neuerliche Siegesserie starten, bedarf es gewiss einer deutlichen Leistungssteigerung. Bevor es allerdings gegen RW Erfurt um Punkte geht, gastiert der VfL Osnabrück am Mittwochabend beim Regionalliga-Aufsteiger VfV Hildesheim im Niedersachsenpokal. Es geht um die neuerliche DFB-Pokal-Teilnahme – Grund genug, erneut hochmotiviert zu sein.

 

   

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