1. FC Magdeburg: Wollitz setzt erstmals auf Geheimtraining

Vier Spiele, zwei Punkte: Noch wartet Claus-Dieter Wollitz auf seinen ersten Sieg als Trainer des 1. FC Magdeburg. Damit sich das am Sonntag bei 1860 München ändert, ließ der 54-Jährige am Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren.

Premiere für Wollitz

Nein, als Trainer-Neuling kann man Wollitz angesichts der Erfahrung von insgesamt 571 Spielen wahrlich nicht bezeichnen. Und doch gab es für den Trainer des 1. FC Magdeburg am Donnerstag eine Premiere in seiner Laufbahn als Trainer: Erstmals setzte er auf ein Geheimtraining: "Ich habe so etwas noch nie gemacht, nicht mal vor Relegationsspielen", berichtet er in der "Volksstimme". Der Plan dahinter: "Es ging darum, Spielzüge in Ruhe durchzuplanen, laufen zu lassen." Wollitz setzt nach zuletzt dürftigen Auftritten also auch auf den Überraschungsmoment.

Zudem wird der FCM-Coach wohl eine Systemumstellung vornehmen und mit zwei Stürmern spielen lassen. Vor allem deshalb, um die Durchschlagskraft nach vorne zu erhöhen. Derzeit stellt der FCM mit nur 30 Treffern den viertschwächsten Angriff der Liga. Ein Grund dafür: Der sonst so treffsichere Christian Beck befindet sich in einer Schaffenskrise und erzielte seit Oktober nur zwei Treffer. Durchaus möglich, dass der Kapitän beim Auswärtsspiel in München zunächst auf der Bank Platz nehmen muss – bereits zu Wochenbeginn kündigte Wollitz "harte Entscheidungen" an. Nun legt er nach: "Wir brauchen Jungs, die entschlossen sind, die eine gewisse Selbstsicherheit ausstrahlen. Diese Mischung will ich bereits am Sonntag in München finden und dabei werde ich nicht auf Namen achten." 

Draht zu den Spielern gesucht

Zudem will der FCM-Coach mehr Spielwitz sehen, nachdem der Auftritt gegen Chemnitz "zu mechanisch" gewesen sei. Nach nunmehr sieben sieglosen Spielen in Folge würden die Jungs "einen Rucksack mit sich herum" schleppen. Auch am Passspiel und den Laufwegen setzte Wollitz unter der Woche an: "Da sehe ich Nachholbedarf. Und diese Grundlagen gehe ich im Training gezielt an." Bei den Standards sieht der 54-Jährige ebenfalls "viel Luft nach oben". Viele Baustellen also, die Wollitz mit den Spielern gemeinsam angehen will: "Ich habe den Spielern immer gesagt, dass sie dem Verein dienen sollen. Es funktioniert nicht, wenn sich ein Spieler über den Club stellt."

Wollitz ist bemüht, einen Draht zu den Spielern zu finden: "Ich dachte, dass ich hier schneller Zugang finde. Es dauert länger, als ich erwartet hatte." Drei Punkte bei den Löwen könnten ihren Anteil dazu leisten. Allerdings ist der TSV 1860 seit schon seit elf Spielen ungeschlagen und ging im heimischen Grünwalder Stadion in dieser Saison bislang nur gegen den KFC Uerdingen als Verlierer vom Platz. Dem gegenüber steht dafür das Hinspiel, das der FCM deutlich mit 5:1 gewinnen konnte – und dabei die beste Saisonleistung zeigte. Dominik Ernst fällt derweil mit einem grippalen Infekt aus, dafür ist Thore Jacobsen nach Rot-Sperre wieder spielberechtigt. 

   
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