1. FCM: Wie Unverbesserliche das positive Image zerstören

Die Randale beim Spiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach werfen zum wiederholten Male in dieser Saison ein schlechtes Licht auf den 1. FC Magdeburg. Von den positiven Schlagzeilen der vergangenen Wochen redet keiner mehr. Wieder einmal haben es einige Chaoten geschafft, "ihren" Verein in Verruf zu bringen. Ein Kommentar: 

Wechselgesang gegen Münster rückt in den Hintergrund

"FCM-Fans beeindrucken mit Wechselgesang", schrieben wir vor zwei Wochen nach dem Spiel gegen Preußen Münster. “Vorwärts Magdeburger Jungs” schallte es zwischen der 50. und 63. Minute in ohrenbetäubender Lautstärke von den Rängen – und zwar von allen. Egal ob Allesfahrer, VIP-Gast oder Sitzplatz-Stammgast: Alle Fans machten mit und sorgten damit für ein europaweites Echo. Selbst Sportchef Mario Kallnik war nach Abpfiff beeindruckt: “So etwas habe ich hier noch nicht erlebt. Es ist Wahnsinn, was die Fans heute wieder geleistet haben.“

"Idioten außer Rand und Band"

Wahnsinn ist allerdings auch, wie schnell es einige Unverbesserliche immer wieder schaffen, das positive Image des Aufsteigers innerhalb weniger Augenblicke zu zerstören. Die Randale bei der Partie in Großaspach war der negative Höhepunkt der bisherigen Saison. Weil Ordner eine Zaunfahne der FCM-Fans entfernt haben sollen, sahen sich einige Chaoten veranlasst, in den Innenraum zu stürmen und sich eine Schlägerei mit dem Sicherheitsdienst zu liefern. Knapp zwei Stunden später waren diese hässlichen Szenen bereits vor einem Millionen-Publikum in der ARD-Sportschau zu sehen. Vier Minuten dauert der Beitrag, die Hälfte der Zeit geht für den Platzsturm drauf. "Idioten außer Rand und Band", findet der Reporter deutliche Worte. "Ein Spiel mit einem ganz großen Verlierer", sagt er abschließend. Mit Recht, wie auch der FCM in einem offenen Brief zugeben musste: "Leider müssen wir in Anlehnung der (…) Vorkommnisse feststellen, dass einige Wenige unserer Fans noch nicht drittligatauglich sind und mittels ihres Verhaltens die aktuellen Ziele unseres Vereins stark gefährden."

Positive Schlagzeilen zunichte gemacht

Wohl bei keinem anderen Drittligisten ist die Diskrepanz zwischen erfreulichen Ereignissen und negativen Schlagzeilen in dieser Saison so groß wie beim 1. FC Magdeburg. Die tolle Stimmung bei den Heimspielen und der große Zuschauerzuspruch (auch bei Auswärtsspielen) werden von den Vorfällen gegen Rostock, Dresden, Wiesbaden und besonders gegen Großaspach überschattet und überlagert. Angesichts solcher Ereignisse fragt sich selbst Mario Kallnik, der seit 15 Jahren im Verein ist: "Die Frage ist, wie lange wir als Verantwortliche noch Lust aufs Weitermachen haben, wenn diese Kriminellen alles in den Dreck treten, was hier mühsam aufgebaut wurde," zitiert ihn die "Bild". Wenn es so weitergeht, "sind wir auf Dauer nicht überlebensfähig", mahnt er und sprach von einer neuen Dimension der Randale. Auch wenn immer nur ein winzig kleiner Anteil der vermeintlichen Fans für die Randale verantwortlich ist, lassen sie den kompletten Verein – inklusive der vielen, positiv verrückten Fans – in einem schlechten Licht dastehen. All die positiven Schlagzeilen der vergangenen Wochen nützen dann nichts mehr.

Magdeburg ist Wiederholungstäter – Harte Strafe droht

Statt sich über die bisher erfolgreiche Saison freuen zu können, müssen die Verantwortlichen in den kommenden Tagen die Scherben zusammenkehren, eine Stellungnahme beim DFB abgeben und schließlich auf eine milde Strafe des Sportgerichts hoffen. Doch aufgrund der Vielzahl der Vorfälle in dieser Spielzeit muss der Aufsteiger mit einem empfindlichen Urteil rechnen. Eine Geldstrafe im niedrigen fünfstelligen Bereich scheint wahrscheinlich. Erst der Imageschaden, dann die zu erwartenden DFB-Strafe – die kommenden Wochen für den 1. FC Magdeburg werden hart. Es liegt nun an den wahren Fans, wieder für positive Schlagzeilen zu sorgen.

 

   

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