1. FC Magdeburg: Schon jetzt im Hinrunden-Soll?

Noch fünf Spiele sind in der Hinrunde der 3. Liga zu gehen – und der 1. FC Magdeburg kann sich nicht beklagen. 21 Punkte sammelte der FCM unter der Leitung von Trainer Jens Härtel bereits, das hätten viele Anhänger wohl auch nach der kompletten Hinserie akzeptiert. Gut die Hälfte der benötigten Punkte für den Klassenerhalt ist nun bereits gesammelt: Ein Grund für gute Laune in der Hauptstadt Sachsen-Anhalts.

Denn gegen den SV Wehen Wiesbaden, auf dem Papier mit ganz anderem Spielermaterial ausgestattet, hatten nicht wenige eine Fortsetzung der Sieglos-Serie erwartet. Aber wie so oft in dieser Saison wuchsen die Magdeburger über sich hinaus und drehten die Partie zu ihren Gunsten. Dies darf nicht falsch verstanden werden: Zwar ließ sich von der Anzeigetafel zu keinem Zeitpunkt ein Rückstand ablesen, gleichwohl aber hatten Härtel und Co. in den Minuten vor und nach der Pause mehrfach Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Die reifere Spielanlage zeigten die Gäste aus Hessen, das war auch so erwartet worden. Doch der vielgelobte Magdeburger Beton schlug zahlreiche Bälle weg, spätestens bei Jan Glinker im Kasten war Endstation.

Spätes Tor hievt FCM auf den vierten Rang

Das Kontrastprogramm dazu boten die letzten 20 bis 25 Minuten. Plötzlich erarbeitete sich Magdeburg Oberwasser, und darüber hinaus Torgelegenheiten. Urplötzlich sah sich der SVWW in die Defensive gedrängt und verlor die Dominanz im Mittelfeld – ein neuerlicher Kraftakt des FCM, der vehement auf drei Punkte drängte und sich dafür spät belohnte: Verteidiger Ryan Malone war es, der nach einer mehr oder weniger freiwilligen Kopfball-Kombination durch den Strafraum der Gäste unbedrängt das Leder ins Netz setzen konnte (84.). Welch ein Jubel in der mit gut 15.000 Zuschauern wieder einmal zweitligareif besetzten MDCC-Arena! Denn das 1:0 hatte bis zum Abpfiff Bestand, und nicht nur das: Mit den drei Punkten katapultierte sich der Fußballclub bis auf den vierten Tabellenplatz.

Härtel-Elf reist ohne Druck nach Dresden

Die sehr gute Heimbilanz wurde weiter ausgebaut, der FCM sammelt weiter Winterspeck auf seinem Punktekonto: Das sorgt für tolle Stimmung vor dem anstehenden Spitzenspiel bei Dynamo Dresden. 21 Punkte nach 14 Spielen – das bedeutet einen mehr als respektablen Schnitt von 1,5 Punkten pro Partie. Der befürchtete Klassenerhaltskampf, er spielt sich derzeit fernab vom Aufsteiger ab. So geht der FCM ohne Druck in das Auswärtsspiel in Sachsen. Fest steht: Viel erwarten dürfen die Anhänger im Derby, das bereits seine Schatten vorauswarf, sicherlich nicht. Schon in den bisherigen Gastspielen ging es zumeist einzig und allein darum, irgendwie die Null zu halten – warum sollte also ausgerechnet der Tabellenführer, der nach einer überraschenden Niederlage umgehend wieder in die Spur gefunden hat, der Mannschaft von der Elbe den ersten Auswärtssieg bescheren? Doch das Beispiel Energie Cottbus zeigt: Dynamo tut gut daran, die wacker kämpfenden Magdeburger nicht zu unterschätzen, zumal Christian Beck im Sturmzentrum eine unberechenbare Gefahrenquelle darstellt. Die 2.000 Gäste werden das Stadion Dresden zudem in einen Hexenkessel verwandeln, und unter solchen Bedingungen ist bekanntermaßen alles möglich.

   

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