1. FC Magdeburg: Mit Rückenwind ins Vereinsjubiläum

Im elften Anlauf hat auch das vorletzte Team der 3. Liga seinen ersten Auswärtssieg der Spielzeit einfahren können: Nach diversen Anläufen gelang dem 1. FC Magdeburg es im Gastspiel bei Rot-Weiß Erfurt endlich, einen Vorsprung über die Zeit zu retten und ein letztendlich überraschend souveränes 2:0 (2:0) und drei damit verbundene Punkte mit auf den Heimweg zu nehmen. RWE verbleibt derweil im Tabellenkeller und stellt nunmehr das einzige Team dar, das auf fremdem Platz noch nicht siegen konnte.

Frühe Tore ebnen den Weg

So oft hatten die Anhänger der Magdeburger teils weite Reisen zurücklegen müssen, doch nach 90 Minuten durften sie nicht jubeln. Weder in Köln, noch in Kiel, in Stuttgart oder jüngst in Würzburg. Am 14. Dezember platzte der Knoten endgültig – und das absolut verdient, denn die Elf von Jens Härtel machte sich eine Phase des Spiels zum Nutzen, die sonst in dieser Liga eher selten für viele Tore steht: Der Beginn der Partie, die ersten 15 Minuten. Statt des üblichen Abtastens und dem Vertrautmachen mit dem gegnerischen Geläuf legten die Blau-Weißen stark los, schnürten die rot-weißen Gastgeber sogleich in die eigene Hälfte und zwangen diese so zu teils haarsträubenden Fehlern: Das mangelnde Selbstvertrauen nach zwei Niederlagen, es wurde den Thüringern schnell zum Verhängnis, zumal die Elbkicker dies schamlos ausnutzten. Erst Niklas Brandt, dessen Schuss noch leicht abgefälscht worden war (8.), dann der Ex-Erfurter Christian Beck, der sich im Kopfballduell nach einer Ecke behauptete und einnickte (14.) – schon so früh waren die Zeichen auf Sieg gestellt.

Härtel hochzufrieden nach Abpfiff

Nun bedurfte es natürlich dennoch einer gesteigerten Defensivleistung im Vergleich zu den vorherigen Partien, denn erst vor zwei Wochen hatte der Fußballclub einen vermeintlichen sicheren 2:0-Vorsprung über den VfB Stuttgart II im eigenen Stadion noch leichtfertig verspielt. Aber: Den im weiteren Verlauf defensiv stabiler auftretenden Hausherren fiel nach vorne hin nur wenig ein – und Magdeburg verteidigte souverän und geschlossen. "Wir sind hochzufrieden, dass wir diesen Bock umgestoßen haben“, sprach ein erleichterter Härtel gegenüber dem MDR, "auch wenn es sich natürlich leichter spielt, wenn man nahezu über die gesamte Spielzeit in Führung liegt.“ Die Devise, von Anfang an den Gegner unter Druck zu setzen, sei zudem sehr gut gelungen. Der gegnerische Trainer Christian Preußer, der einen Tag nach dieser verhängnisvollen Niederlage vom Vorstand beurlaubt wurde, sah "viel Licht und Schatten“ bei einer verunsicherten Erfurter Mannschaft, die sich zu spät stabilisierte – und nun neun Punkte hinter dem FCM steht.

Viel Rückenwind zum Vereinsjubiläum

Überhaupt lässt sich die Tabelle aus Sicht des Fußballclubs nun mehr als gut anschauen: Zehn Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang und bereits 29 gesammelte Zähler nach 20 Spielen – der befürchtete Klassenerhaltskampf wird in jedem Fall über den Winter hinaus vermieden werden können. Zumal am nächsten Wochenende wieder ein Heimspiel ansteht: Der FSV Mainz 05 II gastiert in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, ein direkter Tabellennachbar des FCM, der auf Rang sechs kletterte. Neben drei Punkten geht es für die Härtel-Elf dort auch darum, eine kleine Rechnung aus dem Hinspiel zu begleichen: Dort verspielten diese ebenfalls einen 2:0-Vorsprung, am Ende trennten sich die Mannschaften mit einem 2:2-Remis. Nun sind die Vorzeichen ganz anders: Marius Sowislo und Co. haben sich längst in der Liga etabliert und wollen gemeinsam mit den Fans das aus Magdeburger Sicht überragende Fußballjahr 2015 beschließen – und das 50-jährige Vereinsjubiläum mit einem Heimsieg feiern.

   

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