1. FC Magdeburg: In Mainz ist verlieren verboten
Ist es ein Kellerduell? Vielleicht ist die Wortwahl noch etwas zu extrem gegriffen, schließlich sind erst fünf Spieltage absolviert. Aber wenn der 17. zum Letzten reist, dann herrscht auf beiden Seiten ein gewisser Druck. Das Schlusslicht heißt im Übrigen Mainz 05 II, den Rang vor den Abstiegsplätzen hat momentan der 1. FC Magdeburg inne. Und will das am Bruchweg so schnell wie möglich ändern.
Viel Lob für die Mainzer Reserve
Aber wie dankbar ist dieser Gegner in der Situation? Auch wenn die Reserve der Mainzer noch keine Partie gewonnen hat, sind sie in der 3. Liga bestens bekannt – und das bestimmt nicht dafür, um Gastgeschenke zu verteilen. Noch in der letzten Saison spielten sie zu Beginn weit oben mit und überzeugten mit schnellem Offensivfußball ohne große Schnörkel. Mit etwas mehr Glück wäre auch in dieser Spielzeit schon deutlich mehr möglich gewesen, dementsprechend muss sich der FCM in Acht nehmen. Trainer Jens Härtel weiß allerdings bestens Bescheid und geizte nicht mit Vorschusslorbeeren: „Das Mainzer Modell gehört für mich in der Nachwuchsarbeit zu den Top 3 ein Deutschland. Das ist ein sehr gutes Konzept, sie spielen mit der U 23 in der 3. Liga und machen auch in den Juniorenbereichen tolle Arbeit. Einige haben den Sprung in die erste Mannschaft schon geschafft.“ Trotz einiger Abgänge habe Mainz auch in dieser Spielzeit wieder ein starkes Team zusammengestellt, das laut Härtel viele der letzten Spiele auf Augenhöhe mit dem jeweiligen Gegner bestritten hat.
Einige Ausfälle in der Defensive
Personell wird sich beim FCM am Samstag wohl nicht viel ändern – zumindest, was den Kader angeht. Jan Löhmannsröben ist weiterhin angeschlagen, auch Ersatzkeeper Leopold Zingerle kann den Weg in Richtung Südwesten nicht mitgehen. Michel Niemeyers Einsatz war lange offen, er wird aber wohl keine Option sein. Wichtig ist für Magdeburg, dass Abwehrrecke Christopher Handke, der in Zwickau mit Rückenproblemen nach starker Leistung ausgewechselt werden musste, in Mainz wieder am Start sein kann – mit ihm steht und fällt die defensive Stabilität und vor allem die körperliche Präsenz im Abwehrzentrum, die auswärts beim FSV Zwickau noch ein Garant für die weiße Weste war. Auch Kapitän Marius Sowislo, nach seinem verschossenen Elfmeter zuletzt noch tragischer Held, ist wieder fest eingeplant und soll mit seiner Erfahrung einen weiteren Vorteil gegenüber den jungen Mainzern bringen.
Heimspiel-Atmosphäre am Mainzer Bruchweg
Falls abschließend noch etwas zusätzlich für den FCM spricht, dann ist es die Tatsache, dass am Mainzer Bruchweg Heimspiel-Bedingungen vorzufinden sind: Während Mainz 05 II von seinen Fans nicht aktiv unterstützt wird, dürfte sich erneut eine treue, vierstellige Anhängerschaft aus Sachsen-Anhalt mit auf den Weg machen und auf den ersten Auswärtssieg der neuen Spielzeit hoffen. Ob der Sieg Pflicht ist? Nein. Verlieren ist allerdings verboten. Noch ist die Lage nicht bedrohlich, aber eine neuerliche Niederlage würde zumindest für unruhige Zeiten in der Börde sorgen – und im schlimmsten Fall, wenn nämlich auch Preußen Münster punktet und der FSV Frankfurt gewinnt, den 1. FC Magdeburg bis auf den letzten Platz befördern.