1. FC Magdeburg: Für ganz oben reicht es wohl doch nicht

Es könnte tatsächlich die erste Krise beim 1. FC Magdeburg seit der Hinrunde 2014/2015, damals noch in der Regionalliga Nordost, geben: Das deutliche 0:3 (0:3) gegen Erzgebirge Aue vor heimischem Publikum beendete die zarten Aufstiegssehnsüchte umgehend – auch wenn das Ergebnis an sich zu hoch ausfiel. Nach drei Niederlagen in Folge müssen sich Jens Härtel und Co. wohl vorerst mit dem oberen Mittelfeld zufriedengeben. 

Aue zeigt die Grenzen auf

Fast 22.000 Zuschauer hatten sich am Freitagabend angekündigt, bestes Fußballwetter versprach ein großes Ereignis. Am Ende feierten rund 1.900 Auer Veilchen ausgelassen, während die gute Laune in Magdeburg vorerst verflogen ist. Pascal Köpfe per Doppelpack (18./38.) sowie Simon Skarlatidis (44.), der von einem Patzer Jan Glinkers profitierte, schraubten das Ergebnis schon zur Pause nahezu uneinholbar hoch – dabei hatte der 1. FC Magdeburg in den Minuten vor dem ersten Gegentreffer sogar ordentlich Druck entfacht und durch Jan Löhmannsröben die beste Möglichkeit besessen, dessen Versuch scheiterte aber am Aluminium. "Erst das 1:0 hat uns das nötige Selbstvertrauen gegeben, danach haben wir mit viel mehr Ruhe agiert und auch mehr Ballbesitzanteile verzeichnen können“, analysierte ein freudiger Aue-Coach Pavel Dotchev nach Abpfiff – seine Elf hatte mit maximaler Effizienz dem FCM früh die Grenzen aufgezeigt und überdies einen wichtigen Schritt in Richtung Wiederaufstieg getätigt.

Leistungssteigerung lediglich brotlose Kunst

Die Tristesse ist im Lager der Elbstädter nun unverkennbar. Irgendwie hatte man sich im Saisonendspurt doch etwas mehr erhofft, obgleich man den eigenen Spielern für ihre Leistung im Verlauf der Spielzeit nur wenige Vorwürfe machen kann – gegen Aue war trotz des negativen Ergebnisses eine Leistungssteigerung im Vergleich zu den vorherigen Auftritten zu verzeichnen gewesen. "Die Mannschaft hat alles gegeben, um das Ergebnis noch positiver zu gestalten“, sprach dann auch Jens Härtel seinen Spielern ein Kompliment aus, wird aber dennoch wissen: Die direkten Duelle gegen die Aufstiegskonkurrenz aus Aue oder Osnabrück haben deutlich gemacht, dass der 1. FC Magdeburg in dieser Spielzeit noch kein echter Wettbewerber um die Plätze an der Sonne ist. Bei höchstem Respekt vor der noch immer von überragenden Momenten gespickten Saison 2015/16 ist der Zenit nun möglicherweise überschritten. Besonders alarmierend: In sieben der letzten neun Spiele stand vorne die Null.

Neue Ziele geraten allmählich aus den Augen

Was übrig bleibt, ist der sechste Tabellenrang, den die Blau-Weißen auch so schnell nicht abgeben werden, da sämtliche Verfolger des FCM ebenfalls nicht gewinnen konnten. Bei aber nunmehr fünf Punkten Abstand auf den vierten Platz sowie sogar sieben Zählern Distanz zum Relegationsrang geraten sowohl das ausgerufene als auch das klammheimlich erhoffte Ziel zusehends aus den Augen. Am kommenden Wochenende stehen die Magdeburger beim SV Wehen Wiesbaden unter Siegesdruck – wohlwissend, dass die stark abstiegsgefährdeten Hessen noch um ihr Überleben in der 3. Liga kämpfen müssen. Primär würde den am Freitagabend wieder einmal herausragenden FCM-Fans – auch beim Stande von 0:3 erhielt die Mannschaft die gewohnt erstklassige Unterstützung – aber bereits ein simpler Torjubel Genugtuung bieten: In den vergangenen drei Partien konnte der 1. FC Magdeburg kein Tor erzielen.

 

   

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