1. FC Kaiserslautern: Debatte um Stadionmiete im Abstiegsfall

Ob sich der 1. FC Kaiserslautern vor dem Abstieg retten kann, ist angesichts eines Rückstands von sechs Punkten auf das rettende Ufer ungewiss. Sollte es tatsächlich in die Regionalliga gehen, will der FCK offenbar keine Stadionmiete mehr zahlen – das berichtete der "SWR" am Dienstag. Der Klub widersprach dem jedoch.

Zuschuss für Betriebskosten gefordert?

Derzeit zahlt der FCK rund 625.000 Euro Miete pro Jahr – Geld, das der Klub in der Regionalliga wohl nicht mehr hätte. Dabei müssten die Roten Teufel eigentlich sogar 3,2 Millionen Euro jährlich zahlen, allerdings einigten sich Stadt und Verein im vergangenen Jahr auf eine Reduzierung der Pacht, da die ursprüngliche Miethöhe noch aus Bundesliga-Zeiten stammte. Die restlichen 2,575 Millionen muss die Stadt aus eigener Tasche zahlen, um einen Kredit für das Stadion bedienen zu können.

Wie der "SWR" außerdem berichtete, soll der FCK zudem noch einen Zuschuss zu den Betriebskosten fordern – angeblich in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Es wäre genau die Summe, die der Verein derzeit für die Unterhaltung des Stadions zahlt. Heißt also: Wenn es nach dem FCK ginge, müsste die Stadt im Abstiegsfall der Roten Teufel – inklusive der kompletten Miete – rund 4,7 Millionen Euro zahlen, damit auf dem Betzenberg gespielt werden könnte. Dass die Stadt dem zustimmen wird, erscheint wenig wahrscheinlich.

Gegenüber dem TV-Sender ließ sie wissen: "Grundsätzlich gilt der zwischen der Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern GmbH und dem 1. FC Kaiserslautern vereinbarte und aktuell gültige Pacht- und Betreibervertrag für alle Spielklassen, also auch im Falle eines Abstiegs." Entsprechend müsste eine mögliche erneute Reduzierung der Pacht wie in der Vergangenheit zunächst von den zuständigen Gremien der Stadt und der Stadiongesellschaft beschlossen werden.

FCK widerspricht

FCK-Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt bestritt gegenüber dem "SWR" derweil, eine entsprechende Forderung an die Stadt gestellt zu haben. Man befinde sich in Gesprächen mit der städtischen Stadiongesellschaft über dieses sensible Thema. Es gehe darum zu klären, unter welchen Bedingungen auch im Fall eines Abstiegs im Fritz-Walter-Stadion gespielt werden könne: "Es gilt nun, gemeinsam die Parameter zu erarbeiten, die für alle verträglich sind. Wir sprechen gerne mit allen, die dazu beitragen wollen, dass der FCK auch im Falle eines Abstiegs auf dem Betzenberg spielen kann. Ziel ist es natürlich, den Standort zu erhalten, auch wenn das bereits in der 3. Liga wirtschaftlich schwierig ist", so Voigt.

Ob das gelingt, ist nicht zuletzt aufgrund der hohen Betriebskosten ungewiss. Bereits vor zwei Wochen hatte Voigt durchblicken lassen: "So schön und atmosphärisch es ist, so schwierig ist es bei einem Abstieg, das Szenario aufrecht zu erhalten. Jeder kennt die Probleme, die der Klub seit vielen Jahren mit dem Stadion hat." Der Verbleib in der 3. Liga würde die Probleme vorerst lösen. Doch ob der Klassenerhalt noch gelingt? Längst haben die Verantwortlichen damit begonnen, ein Szenario für den Abstiegsfall vorzubereiten. Und dazu gehört auch die Frage nach dem Stadion und dessen Finanzierung. Diesbezüglich kündigen sich in den nächsten Wochen heiße Debatten an – vor allem, falls der Abstieg wahrscheinlicher werden sollte.

   
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