0:1-Niederlage in Halle: Chance vertan, VfL Osnabrück!

Die 3. Liga hat keinen neuen Tabellenführer: Obwohl der MSV Duisburg in Großaspach Punkte ließ, konnte der VfL Osnabrück die Gelegenheit nicht am Schopfe packen und sich an den Meiderichern vorbeizwängen. Wie bereits in der Vorsaison lautete das Endergebnis beim Halleschen FC aus Sicht der Mannen um Trainer Joe Enochs 0:1 – damit bleibt Osnabrück Zweiter, konnte sich aber nicht von der Konkurrenz absetzen.

Nach der HFC-Führung wird Osnabrück stärker

Vielleicht hatte Enochs das Glück mit den Lila-Weißen sogar ein Stück weit erzwingen wollen: Auswärts in Sachsen-Anhalt vertraute Enochs zum dritten Mal in Folge der gleichen Startelf, vorne etwa wieder mit der Doppelspitze um Robert Kristo und Kwasi Wriedt. Bastian Schulz muss sich nach seiner Sperre vor einigen Wochen zunächst wohl über längere Zeit mit der Ersatzbank zufriedengeben, er erhielt beim HFC überhaupt keine Einsatzminuten. Die Akteure, die von Beginn an spielten, mussten sich allerdings zunächst Hallenser Angriffen erwehren: Die Gastgeber trafen den Pfosten, zwangen Marius Gersbeck zu Paraden oder verfehlten das Tor komplett – Osnabrück hatte alle Hände voll zu tun und brachte dem Drang der Heimmannschaft nur wenig Entlastung entgegen. Die Führung von Marvin Ajani nach einer feinen Zuarbeit Benjamin Pintols geriet verdient (37.) und sollte ein Stück weit als Wachmacher für den VfL Osnabrück dienen.

Enochs: „Ich hasse Niederlagen…“

Aber obwohl diese sowohl vor dem Seitenwechsel als auch danach einige vielversprechende Angriffe kreierten, die besten Möglichkeiten vergaben Bashkim Renneke (59.) und Marc Heider, der per Kopf den Pfosten traf (61.), durfte der VfL an diesem Tag nicht jubeln. Mit zunehmender Spieldauer nahm der Zugzwang der Niedersachsen wieder ab – zum Spielende hin lag der Ausgleich kaum noch in der Luft. Unter dem Strich eine ärgerliche Niederlage, über die der VfL nachdenken muss. Warum hatte man nicht das ganze Spiel über sein gutes Gesicht gezeigt? Knapp 30 starke Minuten reichten in Halle nicht aus. "Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht, ohne dabei geglänzt zu haben“, analysierte Enochs nach Spielende gegenüber dem Klub-TV. "Nach dem Gegentor haben wir eine Antwort gezeigt, uns dafür nicht belohnt. Ich hasse Niederlagen – und heute war sie wirklich unnötig.“

Zahlreiche direkte Duelle warten in den nächsten Wochen

So unnötig und vermeidbar sie war, so geringe Konsequenzen hat die Pleite auf die Tabellensituation. Es bleibt jedoch nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit das Gefühl, eine Chance vertan zu haben. Die Möglichkeit war gegeben, sich bis auf fünf Punkte vom dritten Platz zu entfernen – das wäre auch zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison allemal ein Ausrufezeichen gewesen und hätte eine Überwinterung im Aufstiegsrennen bereits nahezu garantiert. Hätte, wenn und aber: Der VfL ist durch die Niederlage weiterhin von einem vielköpfigen Verfolgerpulk im Visier und bekommt es darüber hinaus in den kommenden Wochen gleich mit einer ganzen Reihe von direkten Duellen zu tun. Erst wartet der unglaublich formstarke FSV Frankfurt mit zuletzt 17 von 21 möglichen Punkten, dann gastiert Osnabrück beim Dritten aus Aalen. Abgerundet wird das hochattraktive Programm durch das Lokalduell mit dem Vierten – den Sportfreunden Lotte.

   

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