Erste Gespräche: Fans und Fußballverband gehen aufeinander zu

Nach den intensiven Fanprotesten zum Ende der Hinrunde sind Fanvertreter und die Deutsche Fußball Liga einen Schritt aufeinander zugegangen. Auf Einladung der DFL saßen knapp 20 Verantwortliche, unter ihnen auch Leute aus der Ultra-Szene, mit den Funktionären Christian Seifert und Andreas Rettig am Dienstag zusammen. Nach der über zwei Stunden andauernden Runde, resümierte Jan-Henrik Gruszecki, Sprecher des Aktionsbündnisses „12:12“, das Treffen gegenüber der Nachrichtenagentur “dpa“ recht zufrieden: „Es gab viel Redebedarf und es gibt immer noch viel Redebedarf. Die DFL hat klargestellt, dass sie künftig die Faninteressen noch mehr in den Mittelpunkt stellen wird.“

"Der Austausch ist notwendig"

Gegenüber dem "Sport-Informations-Dienst" (SID) zeigte er sich froh über das Treffen: „Es war ein erstes Abtasten mit einer Fehleranalyse von beiden Seiten. Es wurde auch kontrovers diskutiert. Dass es das Gespräch überhaupt gab, sehen wir positiv“. Nach Aussage des neuen DFL-Geschäftsführers Rettig wird es voraussichtlich Ende März ein weiteres Treffen geben. Bei diesem Termin – in gleicher Konstellation stattfindend – soll die künftige Einbindung der Fanvertreter in die Strukturen des DFB und der DFL besprochen werden. In einer DFL-Pressemittteilung sagte Rettig: „Alle beim heutigen Treffen Anwesenden waren sich darüber einig, dass der Austausch notwendig ist, auch weil in vielen Punkten noch Redebedarf bestand und weiterhin besteht. Außerdem besteht Einigkeit darüber, dass generell ein besonderes Augenmerk auf die Wahrung von Faninteressen gelegt werden soll.“

Stimmungsboykott wird nicht fortgesetzt

Konkrete Ergebnisse konnten nach dem Treffen noch nicht verkündet werden. In weiser Voraussicht legte Rettig im Vorfeld des Gesprächs großen Wert darauf, es nicht als “Fangipfel“ zu deklarieren. Neben Rettig und Seifert wohnten auch Hendrik Große Lefert (Sicherheitsbeauftragte des Deutschen Fußball-Bundes), die Sprecher der Fanbeauftragten, der Koordinationsstelle Fanprojekte, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte, von „Unsere Kurve“, „ProFans“, „12:12“ und „Kein Zwanni“ dem Gespräch bei. Die Protestaktion der Fans, welche sich durch Schweigen in den ersten 12 Minuten und 12 Sekunden bemerkbar machte, soll laut Gruszecki in der Rückrunde nicht fortgesetzt werden. Ziel der Fanvertreter sei es, den Fußball „fanfreundlicher [zu] machen“, so Gruszecki. Ein eventueller Punkt für das Treffen im März könnte die Problematik des Verbots, Materialien für vereinzelte Choreographien in die Stadien mitzuführen, sein.

   
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