Abstiegskampf nach Punktabzügen noch spannender

Die 3. Liga präsentiert sich in diesen Tagen als eine extrem interessante Spielklasse. Oben und unten ist das Tabellenbild extrem eng, sodass Spannung bis zum letzten Spieltag garantiert sein dürfte. Besonders der Abstiegskampf wird sich voraussichtlich zu einem hochinteressanten Wettkampf entwickeln, wo zahlreiche Teams involviert sind. Die Punktabzüge für Offenbach und Aachen am gestrigen Donnerstag haben die Lage weiter verschärft. Letztlich wird es drei Teams treffen, die den bitteren Weg in die viertklassige Regionalliga antreten müssen.

Enges Tabellenbild

Es bleibt festzuhalten, dass noch keine Mannschaft gänzlich abgeschlagen ist. Auch der Tabellenletzte Borussia Dortmund II hat mit 24 Punkten nur drei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Punktgleich auf dem 19. Tabellenplatz steht der SV Darmstadt 98, der sich ebenfalls noch große Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen darf. Den ersten Abstiegsplatz nimmt seit nach dem gestrigen Punktabzug die Alemannia aus Aachen ein, die 25 Zähler auf der Habenseite haben und damit zwei Punkte hinter dem rettenden Ufer liegt.

Auch Saarbrücken nicht frei von Abstiegssorgen

Nur drei Zähler davor steht Rot Weiß Erfurt auf dem 15. Rang. 28 Punkte haben die Offenbacher Kickers nach dem Punkteabzug, während Zweitliga-Absteiger FC Hansa Rostock vier Punkte mehr auf dem Konto hat. Noch nicht gänzlich frei von Abstiegssorgen sind auch der VfB Stuttgart II und der 1. FC Saarbrücken, die 33 Punkte und damit acht Punkte mehr auf dem Konto haben, als die auf einem Abstiegsplatz befindlichen Kicker der Alemannia. Insgesamt erkennt man bei Betrachtung der potentiellen Abstiegskandidaten wie eng sich das Tabellenbild darstellt. Siege und Niederlagen haben in dieser entscheidenden Saisonphase einen ganz besonderen Einfluss auf die Tabelle. Nun heißt es für die Kandidaten: Kräfte bündeln, um den Abstieg in die auf den ersten Blick wenig lukrativ erscheinende Regionalliga zu verhindern.

„The trend is your friend!?”

Auch wenn der VfB Stuttgart II und der 1. FC Saarbrücken auf den ersten Blick scheinbar beruhigende acht Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz haben, so können mehrere Punktverluste in Serie dazu führen, dass das Abstiegsgespenst wieder zum Leben erweckt wird. Einst prägte der meinungsstarke Uli Hoeneß den Satz: „The trend is your friend“, was soviel bedeutet als das die sportliche Entwicklung in den letzten Wochen ausschlaggebend für den Saisonendspurt sein kann. Vor allem wird es auch auf die Nervenstärke der einzelnen Teams ankommen. Bei großen Traditionsvereinen wie Rostock, Offenbach oder Saarbrücken ist sicherlich der Druck auch durch das Umfeld deutlich größer als beispielsweise bei der Reserve von Borussia Dortmund.

Abstiegskampf ist Fluch und Segen zugleich

Nach dem schwachem Rückrundenstart hat sich der 1. FC Saarbrücken zuletzt gefangen und konnte die letzten beiden Begegnungen gegen die Abstiegskonkurrenz Rot-Weiß Erfurt und die Stuttgarter Kickers jeweils siegreich gestalten. Insgesamt deutet vieles darauf hin, dass Mannschaften wie der BVB II oder auch Darmstadt 98 nur schwerlich den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz schaffen können. Zu inkonstant zeigten sich die Kicker im bisherigen Saisonverlauf. Einen echten Dreikampf könnte es hingegen zwischen den Teams aus Babelsberg, Aachen und Stuttgart geben. In diesem Showdown wird die Nervenstärke eine ganz wichtige Komponente spielen. Teams wie Rostock, Offenbach oder Erfurt scheinen zuviel Qualität im Kader zu haben, um tatsächlich abzusteigen. Allerdings gibt es im Abstiegskampf immer wieder überraschende Ergebnisse, die die Prognosen komplett auf den Kopf stellen können. Der Spannungsfaktor bleibt zumindest bis zum letzten Spieltag erhalten. Für den neutralen Beobachter ist dies ein Segen. Für die beteiligten Vereine könnte dies sich als Fluch erweisen.

FOTO: Lennart Ebersbach

 

   
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